Zusammenfassung
Nachhaltigkeit ist heute ein allgegenwärtiges Thema. Auch für Vereine. Grob können die Themenbereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales unterschieden werden. Es ist eine Herausforderung, die auf globale Entwicklungen bezogenen Themen auf die Vereinsebene zu übertragen. Da Vereine aber auch an der Aufgabe der nachhaltigen Gestaltung der Gesellschaft mitwirken müssen, ist daran zu arbeiten. Die Sichtung von Möglichkeiten, im Vereinsrahmen zur Nachhaltigkeit in der Gesellschaft beizutragen, und die Umsetzung mit Augenmaß sind die Aufgaben der Vereinsführung.
Die 3 häufigsten Fallen
1.Nachhaltigkeit wird als unwichtig für den Verein betrachtet
Es gibt viele Beispiele in der Umgebung des Vereins, wo kommunale Einrichtungen, Unternehmen und andere Vereine sich um nachhaltiges Handeln bemühen. Im eigenen Verein herrscht die Einstellung vor, dass man als "kleiner Verein sowieso nichts ausrichten kann", um damit eine bessere Welt zu schaffen. Es folgen kritische Nachfragen von Mitgliedern und über Social Media verbreitet sich Kritik am Vereinshandeln.
2.Zu viel auf einmal
Der Verein möchte gerne seine Nachhaltigkeit möglichst umfangreich verbessern. Verschiedene Themen werden diskutiert, am Ende Projekte festgelegt und in der Mitgliederversammlung verabschiedet. Schließlich kostet dies auch Geld und muss im Haushalt verankert sein. Leider waren die Projekte nicht umsichtig kalkuliert und der Verein gerät durch vergebene Aufträge an Handwerker und Dienstleister in Not.
3.Greenwashing
Für das letzte Vereinsfest wurden die Medien mit verschiedenen Informationen gefüttert, dass dieses vorbildlich nachhaltig sein sollte. Vor allem die Verpflegung und die Getränke rückten dabei in den Mittelpunkt. Ein Journalist fand dies interessant, hakte genauer nach und prüfte die Angaben des Vereins. Das Ergebnis war ein Desaster, die Herkunft der Lebensmittel konnte gar nicht genau nachvollzogen werden, die Heißgetränke hatten noch nicht einmal Fairtrade-Standard. Der entsprechende Nachbericht bescherte dem Verein einige Austritte und negative Rückmeldungen.
1 Nachhaltigkeit – heute ein Muss
Nachhaltigkeit ist eine riesige Herausforderung für unsere heutige Gesellschaft. Es geht um nicht weniger, als den Planeten Erde für künftige Generationen zu erhalten. Jeder einzelne Mensch, aber auch jeder einzelne Verein trägt zu der Verwirklichung bei.
Nach dem sogenannten Brundtland-Report ist eine Entwicklung nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Hier liegt eine besondere Herausforderung, da es schwierig ist, diese Zukunftsabschätzung vorzunehmen. Was ist aus heutiger Sicht zu viel? Diese Unklarheit bietet eine gute Ausflucht, um sich vor eigenen Maßnahmen zu drücken.
Nachhaltiges Handeln braucht echte Überzeugung für die Notwendigkeit.
Abbildung: Drei Säulen der Nachhaltigkeit (Grafik: Wadsack)
Häufig werden die Themen der Nachhaltigkeit mit dem Drei-Säulen-Modell beschrieben (siehe Abbildung). Dabei ist die "Ökologie" meist am ersten im Blick. Die Umwelt und damit die Natur ist für jeden Menschen sichtbar und damit ist der Bezug leicht herstellbar. Nachhaltigkeit in der Sicht der "Ökonomie" meint zum Beispiel den Blick für die aus heutigen Handlungen in die Zukunft wirkenden ökonomischen Belastungen etwa durch Kredite bzw. Darlehen und die Sinnhaftigkeit von Investitionen. Der Anspruch der "sozialen Nachhaltigkeit" weist darauf hin, dass alle Menschen ein Anrecht auf ein auskömmliches Leben haben. Gesundheit, Bildung, hygienische Lebensbedingungen sind einige Beispiele.
Die Herausforderung liegt darin, die Perspektiven der drei Säulen im Blick zu haben.
Der Umgang mit Nachhaltigkeit birgt aber auch die Gefahr, dass er häufig genutzt wird, ohne wirklich inhaltlich gefüllt zu werden. Dafür hat sich der Begriff "Greenwashing" etabliert, man gibt sich als Organisation nur den Anschein, nachhaltig zu arbeiten. Das kann aber nicht das Ziel sein. Wird eine solche Strategie entlarvt, ist es gerade in heutigen Zeiten der Social-Media-Aktivitäten schnell um die Reputation einer Organisation, auch eines Vereins, geschehen.
Nur den Anschein von Nachhaltigkeit zu erzeugen ist gefährlich. Entlarvung droht.
2 Wichtige Schritte bis zum heutigen Konzept der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist keine Erscheinung der 2000er-Jahre. Häufig wird der Anfang auf die Forstwirtschaft im 18. Jahrhundert datiert, Holz war ein zentraler Bestandteil für das Leben in der damaligen Zeit. Die endlichen Waldbestände galt es für die fortwährende Nutzung gezielt zu bewirtschaften, um immer über genügend Holz zu verfügen.
Für unsere heutige Zeit waren mit dem 1972 veröffentlichten Bericht des Club of Rome zu "Die Grenzen des Wachstums" und der vom amerikanischen Präsidenten in Auftrag gegebenen und 1980 veröffentlichten Studie "Global 2000" zwei wichtige Grundlagen geschaffen worden. Beide beschäftigten sich mit den auf der Erde verfügbaren Ressourcen und der Nutzung durch den Menschen. Die begrenzte Verfügbarkeit der Ressourcen und die A...