Es fällt schwer, nach den einschneidenden Erlebnissen der letzten Monate hier eine Chance zu sehen. Noch dazu, wo allerorts immer noch an einem Wiederbeleben des Vereinsbetriebs gearbeitet wird und dabei viele Unklarheiten bestehen. Wir müssen damit leben, dass es gegenwärtig eine ungewisse Phase der Lockerungen und für einen nicht klaren Zeitpunkt eine Öffnung auf "normales" gesellschaftliches Leben ohne Masken und Abstände gibt. Das damit verbundene Sachziel in Bezug auf die Pandemie heißt meist: Verfügbarkeit eines Impfstoffes.

Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Aussagen von z. B. Politik- oder Wirtschaftsvertretern, dass ein Leben nach Ende der Pandemie anders sein wird als vorher. Zu viele Erfahrungen konnten durch die Einschränkungen im Leben gemacht werden, Weichenstellungen durch gestartete politische Programme werden auch ihre Wirkung haben. Beispiele:

  • Was macht eine verstärkte Arbeit im Homeoffice mit den beteiligten Menschen?
  • Welche Auswirkungen haben die Veränderungen am Arbeitsmarkt auf betroffene Menschen?
  • Wie verändern sich Konsumgewohnheiten und damit auch die Wahrnehmung und das Interesse an Vereinsleistungen?
  • Welche Auswirkungen hat der Digitalisierungszwang, der sich aus den Arbeits- und Umgangsformen in der Hochzeit der Pandemie ergab?
 
Achtung

Der Verein lebt nicht für sich alleine, das gesellschaftliche Umfeld ist der Maßstab für die Bedeutung des Vereins.

Die Chance liegt nun darin, den erzwungenen Impuls zum Aussetzen und Verändern des Vereinsbetriebs für eine Neuaufstellung zu nutzen. Verschiedene Arbeitsweisen und Aktivitäten, über die man früher einmal diskutiert hat, wurden jetzt auf einmal zum Alltag. Dies kann als Probe- und Erfahrungszeit gesehen werden.

 
Praxis-Tipp

Nicht alle Arbeitsweisen und Aktivitäten, zu denen man für den Verein gezwungen wurde, waren schlecht. Es gilt die Spreu vom Weizen zu trennen.

Wenn es stimmt, dass durch die Corona-Pandemie ein Schub bei der gesellschaftlichen Veränderung erfolgte, so muss der Verein im Hinblick auf seine Zukunftsaussichten überprüft werden. Daraus können konzeptionelle Veränderungen für die Vereinsarbeit und die Vereinsangebote folgen.

Die Tücke der Situation im Herbst 2020 ist, dass die Effekte aus der Pandemie noch nicht in ihrer Form sicher und absehbar sind. Deshalb macht es Sinn, sich vorzubereiten, um mit zunehmender Erkennbarkeit der künftigen Anforderungen sofort handlungsfähig zu sein.

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