Zusammenfassung
Die Sonne schickt keine Rechnung: Photovoltaikanlagen verwandeln mithilfe von Solarzellen Licht in Energie. Insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiekosten denken immer mehr Privatleute und Unternehmer darüber nach, diese Energiequelle zu nutzen. Das führt dazu, dass Anlagen derzeit schwer zu bekommen sind. Der Markt ist quasi leergefegt. Dennoch sollten die Verantwortlichen in Vereinen langfristig überlegen, ob die Anschaffung einer entsprechenden Investition auf Dauer für den Verein vorteilhaft ist oder nicht. Hierzu empfiehlt es sich, das potenzielle Investitionsvorhaben sorgfältig unter Einsatz geeigneter Rechenverfahren zu analysieren. Wir stellen hierzu Wirtschaftlichkeitsberechnungen als Arbeitshilfe auf der Basis von Microsoft Excel vor. Ihr Vorteil: Sie müssen lediglich einige wenige Kerndaten in das Tool eintippen und erhalten daraufhin die Information, ob die Anlage aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist oder nicht.
Die 4 häufigsten Fallen
1. Nutzungspotenzial/Leistung wird falsch eingeschätzt
Die Leistung von Photovoltaikanlagen hängt von zahlreichen Faktoren ab. Viele potenzielle Investoren berücksichtigen nicht die Aspekte wie Standort, Dachneigung oder Verschattung.
2. Investitionsrechnung wird anhand der Spitzenleistung durchgeführt
Das ist falsch! Denken Sie an unsere verregneten Sommer. Spitzenleistungen erfordern optimale Sonneneinstrahlung. Davon kann man bei Regenwetter nun mal nicht ausgehen!
3. Verein verliert Gemeinnützigkeit
Durch die zusätzlichen Einnahmen, die auf der Einspeisung von Energie in das öffentliche Stromnetz basieren, überschreitet der Verein möglicherweise die Einnahmen-Freigrenze von 45.000 Euro. Das bedeutet, dass der Verein den Status der Gemeinnützigkeit verlieren könnte.
5. Kosten für Wartung und künftige Reparaturen werden nicht einkalkuliert
Auch für Photovoltaikanlagen können Reparaturen und Wartungsarbeiten anfallen. Häufig wird vergessen, sich über die Höhe der Kosten und die voraussichtlichen zeitlichen Abstände zu informieren.
1 Der Hintergrund: Photovoltaik
Hinter dem Begriff Photovoltaik, kurz PV, steht eine Technik, die in der Lage ist, Licht in Energie umzuwandeln. Dazu setzt man Solarzellen ein, die man unter anderem auf Dachflächen anbringt. Neben der Möglichkeit, die gewonnene Energie in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen, kann diese Leistung zur Eigenversorgung herangezogen werden. Für einen Verein also gleich zwei Optionen: Kosten sparen und Einnahmen erhöhen!
Photovoltaikanlagen erzeugen Strom, der in Wattstunden gemessen wird. Die übliche Maßeinheit sind Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a).
Diesen Fragen sollten Sie auf den Grund gehen: |
- Von welchem Nutzungspotenzial beziehungsweise welcher Leistung kann man beim Einsatz einer Photovoltaikanlage ausgehen?
|
- Welche Techniken werden unterschieden?
|
- Gibt es Fördermöglichkeiten? Wenn ja, wo und in welcher Art?
|
- Wie und in welcher Form wird der erzeugte Strom vergütet?
|
- Besteht die Gefahr, durch die Einnahmen den Status der Gemeinnützigkeit zu verlieren?
|
- Welche aktuellen Kosten und welche künftigen Kosten werden anfallen?
|
- Ist eine besondere Versicherung notwendig?
|
- Wie viel Energie liefert der Kollektor?
|
- Wer darf eine Photovoltaikanlage installieren?
|
- Wie groß sollte die Anlage sein?
|
- Soll die Anlage auch dem Eigenverbrauch dienen oder ist eine Volleinspeisung beabsichtigt?
|
- Welche baulichen Voraussetzungen sind zu prüfen?
|
- Welche gesetzlichen Vorgaben sind einzuhalten?
|
- Welche Gewährleistung/Garantie gibt es?
|
- Welche Anlagengröße ist die wirtschaftlichste?
|
- Gibt es die Möglichkeit, eine Anlage zu leasen?
|
2 So loten Sie das Leistungs- und Nutzungspotenzial einer Photovoltaikanlage aus
Kollektoren, Dachneigung, Vergütung des eingespeisten Stroms, Einsparpotenziale, Fördergelder und vieles mehr trägt dazu bei, ob eine Photovoltaikanlage Ihrem Verein Vorteile bringt oder nicht.
2.1 Kollektoren
Einfluss auf die Leistung hat der sogenannte Kollektor. Die Frage, wie viel Energie ein Kollektor liefert, kann nicht pauschal beantwortet werden. Das ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hier einige Beispiele:
- Technik
- Standort
- Dachart
- zur Verfügung stehende Fläche
- Ausrichtung und Neigung des Daches
- Verschattung
- Wetter
- Jahreszeit.
Genaue Angaben sind aufgrund der Vielzahl der zu berücksichtigenden Aspekte nicht möglich und müssen von Fall zu Fall analysiert bzw. berechnet werden.
2.2 Vergütung
Erheblichen Einfluss auf den Nutzen haben Einsparung und die Vergütung in Form von eingespeister Energie. Für die Einspeisung erhält man dann eine staatlich festgelegte Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde (kWh) Solarstrom. Durch die neueste Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde die Vergütung für Anlagen erhöht. Ab dem 01.01.2023 gibt es für PV-Anlagen mit Eigenversorgung für die Teileinspeisung von Strom je Kilowattstunde ins öffentliche Netz folgende Vergütung:
- bis 10 kW Anlagenleistung 8,2 Cent,
- über 10 bis 40 kW Anlagenleistung 7,1 Cent.
Eine 20 kW-Anlage mit Eigenversorgung erhält für die ersten 10 kWp 8,2 und für die verbleibenden 10 kWp 7,1 Cent pro kWh. Das entspricht einem Durchschnitt von 7,65 Cent pro Kilowattstunde.
Ph...