Zusammenfassung
Jubiläum, Jahreshauptversammlung, Weihnachtsfeier, Trauerfall, Verbandssitzung, Richtfest des neuen Vereinsheims – Anlässe, zu denen Vorstandsmitglieder in Vereinen eine Rede oder einen Vortrag halten müssen, ergeben sich immer wieder. Mit Furcht und Schrecken denken viele an den Termin, an dem sie vor einem großen Publikum sprechen sollen. Doch wer strukturiert an die Sache herangeht, muss sich auch als ungeübter Redner nicht fürchten. Hier helfen vor allem sorgfältige Vorbereitung und viel Übung.
In der Praxis werden viele Fehler im Vorfeld gemacht. Häufig herrscht der Gedanke vor: Ich muss einen Vortrag halten – und einfach die Zeit irgendwie ausfüllen. Das funktioniert eindeutig nicht! Es gilt, ein Ziel zu definieren und dieses konsequent zu verfolgen.
Die 5 häufigsten Fallen
1.Wenn Langeweile aufkommt
Die Rede ist zu lang und langweilig. So werden die Zuhörer müde und lassen ihre Gedanken schweifen. Wenn der Redner Pech hat, tuscheln unhöfliche Teilnehmer und stören ihn und den Rest des Publikums während seiner Ausführungen. Wichtig ist es deshalb, sich auf wesentliche und interessante Punkte zu beschränken und allen Ballast über Bord zu werfen.
2.Das Publikum kann nicht folgen
Die Rede ist zu kompliziert oder sehr fachspezifisch. Das führt dazu, dass die Zuhörer dem Redner nicht folgen können und unruhig werden. Es geht also darum, die Inhalte leicht verständlich zu formulieren und – so weit wie möglich – Fachbegriffe zu vermeiden.
3.Zu viele Fremdwörter in der Rede
Oft versuchen Redner, ihr Publikum mit einem ausgefeilten Vokabular zu beeindrucken. Doch viel wichtiger ist, dass möglichst alle das Gesagte verstehen und den Ausführungen folgen können.
4.Hektik beim Vortragen
Der Vortragende will möglichst viele Inhalte in der vorgegebenen Zeit unterbringen. Das kann nicht gut gehen, denn dadurch kommt Hektik auf. Das wiederum wirkt nicht souverän.
5.Zu hohes Sprechtempo
Oder der Redner spricht sehr schnell. Das wirkt zum einen so, als wolle er den Vortrag schnell hinter sich bringen. Zum anderen können ihm die Zuhörer nicht folgen. Wirkungsvoller ist es, ruhig und gelassen zu bleiben und die Inhalte in Ruhe vorzutragen – auch wenn der eine oder andere Aspekt dann entfallen muss.
1 Gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Eine Redewendung lautet "Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange am Fundament verweilen". Diese Aussage lässt sich sehr gut auf das Vorbereiten eines Vortrags übertragen: Gute Basisarbeit vorab ist nämlich das A und O eines gelungenen Vortrags.
Bevor der eigentliche Vortrag oder die Rede ausformuliert wird, ist es wichtig, sich zunächst mit einigen Aspekten rund um den Vortrag zu befassen. Dabei sind folgende Fragen zu klären, am besten auf einem Blatt Papier.
- Ziel: Welches Ziel will ich erreichen?
- Zielgruppe: Vor welchen Leuten werde ich sprechen?
- Thema: Was ist Gegenstand des Vortrags?
- Dauer: Wie viel Zeit soll beziehungsweise darf der Vortrag in Anspruch nehmen?
- Rahmen und Ort: Wo und in welchem Rahmen werde ich sprechen?
- Präsentationsform: In welcher Form will ich den Vortrag oder die Rede halten?
- Informationen: Über welche Inhalte muss ich mein Publikum informieren?
- Struktur: Wie gliedere ich die Inhalte?
Hier finden Sie Hilfe für das Erstellen einer Präsentation
Oft ist es sinnvoll, einen Vortrag beziehungsweise eine Rede durch eine Präsentation zu ergänzen. Bewährt hat sich hierfür das Programm PowerPoint von Microsoft.
Interessante Anregungen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel "Microsoft PowerPoint in der Vereinsarbeit"
1.1 Ziel: Was wollen Sie erreichen?
Ein Vortrag muss ein Ziel haben, ansonsten läuft der Redner Gefahr, einfach drauflos zu reden. Der erste Schritt bei der Vorbereitung eines Vortrags muss also sein, das Ziel exakt zu definieren. Dabei helfen zum Beispiel die folgenden Fragen: Was will ich mit meinem Vortrag erreichen? Sollen die Zuhörer geschult werden? Will ich mein Publikum informieren? Wenn ja, über welches Thema? Will ich überzeugen oder für eine bestimmte Sache, ein bestimmtes Projekt werben? Oder geht es darum, das Publikum auf einen bestimmten Event einzustimmen?
Zwei Anlässe, zwei Ziele
Beispiel 1: Sie sollen als Vorsitzender eine Begrüßungsrede zur Weihnachtsfeier halten. Ziel: "Ich will die Gäste in fünf Minuten auf die Feier einstimmen und mich bei verdienten Mitgliedern für ihr besonderes Engagement bedanken." Dazu bedarf es nicht vieler Worte. Die Rede sollte entsprechend kurz sein. Die Mitglieder wollen schließlich einen schönen Abend erleben, gut essen, sich unterhalten und möchten Ihnen nicht stundenlang zuhören.
Beispiel 2: Sie sind Geschäftsführer eines Sportvereins und sollen bei der Eröffnung einer neuen Sportanlage sprechen. Die örtliche Presse, Sponsoren sowie Vertreter von Land und Gemeinde werden anwesend sein. Ziel: "Ich möchte zeigen, warum die Anlage für den Verein wichtig ist und welche positiven Effekte für die Region zu erwarten sind. Alle, die das Projekt finanziell unterstützt haben, sollen wissen, dass ...