Zusammenfassung
Wenn man von "Soft Skills" spricht, sind die sogenannten "weichen Fähigkeiten" von Menschen gemeint. Unter dem Begriff werden verschiedene persönliche Eigenschaften, Kompetenzen und Charakterzüge zusammengefasst, die sich positiv auf das tägliche Miteinander und die zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken. Ohne Soft Skills kann Vereinsleben dauerhaft nicht gut funktionieren. Dieser Beitrag verschafft einen Überblick und zeigt, welche Fähigkeiten für welche Personengruppen im Vereinsleben wichtig sind.
Die 4 häufigsten Fallen
1. Heterogene Gruppen
Im Vereinsleben hat man es mit verschiedenen Gruppen zu tun. Aktive und passive Mitglieder, Mitarbeitende, Vorstand – alle müssen adressatengerecht angesprochen werden. Das ist nicht immer einfach und erfordert kommunikative Fähigkeiten.
2. Fokus auf fachliche Kompetenzen
In der Praxis haben fachliche Kompetenzen oft einen deutlich höheren Stellenwert als Soft Skills. Das ist mit Risiken verbunden. Fachliche Qualifikation allein reicht nicht aus, wichtig sind unter anderem auch kommunikative und soziale Skills.
3. Mangelnde Teamfähigkeit
Viele Menschen sind nicht gewillt oder in der Lage, ihre Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Teamfähigkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften, um Vereine in die Erfolgsspur zu bringen.
4. Unzureichende Anpassungsfähigkeit
Unser heutiges Leben ist geprägt von sich rasch ändernden Rahmenbedingungen. Für das Vereinsleben ist es enorm wichtig, sich darauf einstellen zu können und flexibel zu reagieren. Das Verharren in alten Strukturen ist nicht zeitgemäß.
1 Aus dem Vereinsalltag
In einem niedersächsischen Fußballverein soll ein neuer Trainer eingestellt werden. Der Sportwart favorisiert einen ehemaligen Spieler der zweiten Bundesliga. Der Jugendwart lehnt den Vorschlag ab und argumentiert sehr emotional: Dem potenziellen Kandidaten würde es an mangelnder Empathie fehlen, zudem seien dessen kommunikative Kompetenzen unzureichend. Man sei kein Hochleistungsverein, sondern eher auf die breite Masse ausgerichtet. Der neue Trainer müsse die Kinder motivieren können und eng mit den Eltern zusammenarbeiten, damit diese sich bereit erklärten, ehrenamtliche Aufgaben, Fahrdienste etc. zu übernehmen. Einige Vorstandsmitglieder sind der Ansicht, dass der Jugendwart übertreibe, und am Ende entscheidet man sich für den Fußballprofi.
Ein dreiviertel Jahr später: In einer Vorstandssitzung freut sich der Sportwart, dass eine der Jugendmannschaften kurz vor dem Aufstieg steht. Aufgrund des "prominenten" Trainers hat die Mannschaft vier Neuzugänge zu verzeichnen, die maßgeblich zum Erfolg beitragen. Der Kassierer hingegen ist wenig begeistert. In den vergangenen Wochen war die Zahl der Kündigungen der Kinder im Alter von zehn Jahren und jünger hoch. Der Jugendwart klagt, dass unter den Abgängen Sprösslinge von sehr engagierten Eltern seien, die nun fehlten. Er führt dies auf die unzureichende Empathie des neuen Trainers zurück. Mit Kindern könne der Mann gar nicht umgehen, Eltern hätten sich schon häufiger über dessen Überheblichkeit beschwert und er selbst habe auch Probleme in der Zusammenarbeit. So mache ihm das Ehrenamt keinen Spaß und zur nächsten Wahlperiode wolle er nicht mehr zur Verfügung stehen.
Nach wie vor setzen zahlreiche Arbeitgebende bei der Bewerberauswahl auf harte Fakten und Fachwissen. Dennoch gibt es einen deutlichen Trend: Im Berufsalltag wird den Soft Skills immer mehr Bedeutung beigemessen. Das aus gutem Grund: Wenn wichtige menschliche Fähigkeiten fehlen, kann die Fehlbesetzung einer Stelle mit negativen Konsequenzen verbunden sein.
2 Zur Theorie
Bevor der Frage nachgegangen wird, welche Soft Skills im Vereinsleben besonders wichtig sind, beschäftigt sich dieses Kapitel mit theoretischem Hintergrundwissen. Zunächst wird zwischen Hard- und Soft Skills differenziert, im Anschluss daran der Soft Skills Würfel vorgestellt.
2.1 Unterscheidung: Hard- und Soft Skills
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hard- und Soft Skills. Unter Hard Skills versteht man Fach- und Schlüsselkompetenzen, die zum Beispiel im Berufsleben durch Ausbildung bzw. Studium und Berufserfahrung, in technischen Sportarten durch intensives Training, in der Musik durch häufiges Üben eines Instruments erworben werden. Soft Skills, auch als "weiche Fähigkeiten" bezeichnet, ergänzen die Hard Skills. Damit sind verschiedene persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und soziale Kompetenzen gemeint, die sich positiv auf das Miteinander auswirken. Team-, Kommunikations- und Kritikfähigkeit sind die Soft Skills, die am häufigsten genannt werden und einen besonders hohen Stellenwert haben. Hierbei geht es um Fähigkeiten, die nicht die fachliche Seite einer Qualifikation betreffen. Soft Skills sollen vielmehr dabei helfen, Probleme und Schwierigkeiten im Alltag zu meistern, Ziele zu erreichen sowie sich flexibel an verschiedene Situationen anzupassen. Anders ausgedrückt: Wenn Soft Skills ins Spiel kommen, geht es nicht mehr nur um Wissen und Können, sondern um Souveränität im Miteinander.
2.2 Darstellungsform: der Soft Skills-Würfel
Empathie, Teamfähigkeit, Schlagfertigkeit, ...