Sammlungen, die man während Veranstaltungen des Vereins durchführt, gehören meist zu den erfolgreichsten Aktionen dieser Art. Denn hier haben Sie von vorneherein Menschen, die sich für den Verein interessieren und sich mit seinen Zielen auseinandergesetzt haben oder auseinandersetzen wollen. Leider ist diese Möglichkeit – je nach Gebiet – nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Deshalb gewinnen Online-Aktionen (siehe unter 4.2) immer mehr an Bedeutung.
Wenn auch die Ausgangslage positiv ist, müssen Sie dennoch auch bei der Vereinsveranstaltung aktiv werden, um an Spendengelder zu gelangen.
Eine Sammelbox am Eingang des Veranstaltungslokals wird nicht viel bringen. Die Besucher werden zum größten Teil daran vorbeigehen und die Box kaum oder gar nicht zur Kenntnis nehmen. An der Stelle, an der Sie Spenden sammeln wollen, muss ein "Stopper" sein, der das Interesse der Besucher erregt und sie aufhält.
Wenn hier Mitglieder mit Sammelbüchsen stehen, ist dies eine Möglichkeit, die aber isoliert betrachtet wenig bringt. Denn häufig werden solche Sammler von den Besuchern eher als Belästigung empfunden, man fühlt sich zur Spende genötigt. Außerdem fehlt etwas Entscheidendes, um die Spendenreaktion auszulösen: die Information über das, was mit dem gesammelten Geld geschehen soll.
Darum sollte man besser einen Infostand installieren oder zumindest auf einer Pinnwand oder Litfaßsäule mit Fotos, Plakaten und Presseberichten über die Arbeit des Vereins informieren. Hier sollten dann auch Mitglieder des Vereins bereitstehen, um weitere Informationen zu geben. Im Rahmen dieser Informationen darf dann auch auf die Spendenmöglichkeit hingewiesen werden.
Vorteilhaft ist es, wenn ein Prospekt zur Verfügung steht, der über die Vereinsarbeit informiert. In den Prospekt gehört natürlich ein vorbereiteter Überweisungsträger. Der Prospekt kann von Vereinsmitgliedern gestaltet werden. Optimal ist es, wenn ein Mitglied über PC, Grafikprogramme und die nötigen Kenntnisse zur Prospektgestaltung verfügt. Hier sollte man sich an folgende Regeln halten:
- Die Menschen wollen kurz, knapp und präzise informiert werden. Das heißt aber nicht, dass man im Telegrammstil schreibt. Achten Sie aber darauf, kurze Sätze zu formulieren.
- Unterteilen Sie die Texte in Absätze. Sie machen das Lesen leichter und die Seite wirkt lockerer.
- Bei Schlagzeilen und Zwischenüberschriften entscheidet der Leser, ob er weiterliest! Darum überlegen Sie sich pfiffige Überschriften. Die Fußball-Mädchenmannschaft darf da auch mal als "Unsere Ball-lerinas" bezeichnet werden.
- Teure Prospekte erwecken den Eindruck, dass die Spendengelder hierfür verbraucht werden, was keiner will! Verzichten Sie deshalb auf teuren Prägedruck oder Kaschierung. Hochglanzprospekte sind zwar nicht wesentlich teurer, können aber Probleme beim Lesen in der Sonne bereiten.
- Maximal drei Schriftarten, damit der Text gut lesbar bleibt. Schriftgröße zwischen 11 besser 12 Punkt, damit auch ältere Menschen den Text lesen können. Wichtig für die Lesbarkeit: Je länger die Zeile, umso größer der Zeilenabstand.
- Setzen Sie Fotos und Grafiken ein. Nicht umsonst sagt das Sprichwort "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Denken Sie aber daran, dass bei Fotos von Dritten Urheberrechte zu beachten sind und bei Abbildungen von Einzelpersonen deren Einverständnis eingeholt werden muss.
- Gerade bei Schwarz-Weiß-Druck werten dezente Papierfarben den Prospekt auf. Grelle Papierfarben machen den Prospekt schwer lesbar.
Sie können die Spendenbereitschaft durch eine symbolische Gabe erhöhen. Wenn beispielsweise für ein neues Vereinsheim gesammelt wird, kann man aus Holz kleine Bausteine basteln, die dann dem Spender überreicht werden. Auch eine einfache Urkunde kann hier gute Dienste leisten. Allerdings muss sich das alles im kleinstmöglichen Rahmen halten, damit nicht gegen das Prinzip der Spende verstoßen wird, die ja nicht an eine Gegenleistung gebunden sein darf.