Zusammenfassung

In diesem Beitrag sollen zwei aktuelle Themen erörtert werden, die im Vereinsmanagement eine zunehmende Bedeutung erhalten haben, das Veränderungsmanagement (Change Management) und das agile Management. Vereine mit einem größeren Geschäfts- oder Zweckbetrieb und einer größeren Zahl an Mitarbeitern haben in den letzten Jahren erfahren, dass sich die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen ständig änderten. NPO sehen sich zum einen ständig neuen von außen herangetragenen Einflüssen ausgesetzt. Zum anderen wandeln sich aber auch die internen Bedingungen. Mitarbeiter erwarten vom Management eine zeitgemäße Leitung, die sich beispielsweise in der Organisation und im Bereich der Personalführung niederschlägt. Besonders augenfällig wird der Wandel bei den internen Ansprüchen, die sich aus den unterschiedlichen Generationen (X, Y und Z) im Personalbereich ergeben.

 
Waren die Mitarbeiter der Generation der sogenannten "Babyboomer" (d. h. der geburtenstarken Jahrgänge in den Jahren 1956-1965) pflichtbewusst, leistungs- und berufsorientiert, erwarten die jüngeren Mitarbeiter der sogenannten Generation X (1966-1978) sowie der Generation Y (1979-1995) und Z (ab 1996) andere Arbeitsbedingungen und legen Wert auf eine angemessene Unternehmenskultur. Die neuen Generationen werden als realistisch, sicherheitsorientiert und anspruchsvoll bezeichnet. Sie sind mit digitalen Medien aufgewachsen und besitzen ein ausgeprägtes Verständnis für diese. Die in den letzten Jahren aus den Ausbildungsgängen kommende Generation Z (als Digital-Natives bezeichnet, da sie in einer mobilen Welt des Internets entstanden ist) bevorzugt eine striktere Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Sie wird von den Älteren zum Teil als illoyal und bindungslos empfunden. In Unternehmen ist es deshalb von immenser Bedeutung, die besonderen Fähigkeiten und Ressourcen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Altersstufen wertschätzend zu erkennen und im positiven Sinne zum gegenseitigen Nutzen zu verbünden.

Die Besonderheit der Tätigkeitsfelder der Vereine zwingt zu einer stetigen Überprüfung und Anpassung der unternehmerischen Ausrichtung und des Vorgehens. Deshalb stehen die Themen der Veränderung und der Agilität auf der aktuellen Agenda. In jüngster Zeit erscheint keine Zeitschrift zum Management, in der nicht die sogenannte Agilität diskutiert wird.

 

Die 5 häufigsten Fallen

1. Herausforderungen von außen (Politik, Zuwendungsgeber, Förderer usw.) werden nicht erkannt.

2. Der Wandel der internen Ansprüche (insbesondere der Mitarbeiter und Vereinsmitglieder) wird von der Vereinsgeschäftsführung nicht wahrgenommen.

3. Ein erfolgreiches Veränderungsmanagement lebt von einer guten Kommunikationskultur. Erfahren die Mitarbeiter anstehende Veränderungen erst aus der Presse, entsteht unnötiger Widerstand.

4. Der Vereinsgeschäftsführung ist der Wandel der Managementlehre nicht bekannt, das ist gut ablesbar daran, ob der Begriff des agilen Veränderungsmanagements oder des Gedränges (Scrum) bekannt ist.

5. Vor zu viel Srum sei jedoch gewarnt, nur in den geeigneten Einsatzgebieten kann der Ansatz der Agilität und des Scrums zum Erfolg führen.

1 Change Management

Das Veränderungsvermögen einer Unternehmung bzw. einer Verwaltung gehört heute zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Unter Change Management versteht man die Managementfunktion in einem Unternehmen, die die laufende Anpassung der Aktivitäten an

  • die sich von außen wandelnden Wünsche der Kunden,
  • die für das Unternehmen relevanten Umweltbedingungen und
  • die von innen geänderten Bedürfnisse der Beschäftigten

zur Aufgabe hat.

Traditionell wurde die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Organisation und die darin tätigen Mitarbeiter an neue Herausforderungen anzupassen, als Organisationsentwicklung und Personalentwicklung bezeichnet. Change Management ist jedoch mehr.

Change Management bezeichnet alle Aufgaben, Maßnahmen und Tätigkeiten, die weitreichende Veränderungen zur Umsetzung neuer Strategien, Strukturen, Systeme, Prozesse oder Verhaltensweisen in einer Organisation beinhalten. Change Management ist damit die laufende Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen.[1]

Wandel repräsentiert heute in Unternehmen nicht mehr den Sondervorgang, sondern eine häufig auftretende Regelerscheinung. Der Wandel betrifft die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Mitarbeiter und Kunden (persönlicher Bereich) sowie den kulturellen und sozialen Bereich (Umfeld). Alle Prozesse der globalen Veränderung, sei es durch Revolution oder durch geplante Evolution, fallen in das Aufgabengebiet des Change Managements. Bei Vereinen kommen die Vereinsmitglieder und sog. Stakeholder hinzu, das sind die Interessenträger an den ideellen Zielen eines Vereins. Zu den Stakeholdern gehören die Unterstützer im kommunalen Umfeld (im Quartier) bzw. in der jeweiligen Branche (Kultur, Sport, Naturschutz, soziales Engagement usw.).

Es hat sich bewährt, zwischen harten (revolutionären) und weichen (evolution...

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