Mit dieser Überschrift ist natürlich auch die Vereinsführung angesprochen, sie zählt ja auch zum Bereich der Mitarbeitenden. Zusammenarbeit für die Erreichung der Vereinsziele beruht auf der Verteilung von Aufgaben, die zu erledigen sind. Nicht zu vergessen die Wertschätzung für geleistete Arbeiten.
Online-Zusammenarbeit kann Präsenz nicht wirklich ersetzen. Menschen sind darauf angewiesen, andere Menschen kennenzulernen. Dies geht nur, wenn man sich als ganzer Mensch begegnet, um sich zu sehen, ein Gefühl für den anderen Menschen zu entwickeln und sich zwanglos ein Bild von dem anderen Menschen bildet. Auf dieser Basis beruht Vertrauen, gepaart mit der Wahrnehmung der Leistungen des anderen Menschen. Ist diese Vertrauensbasis erst einmal geschaffen, so bei Online-Kontakten, kann darauf aufgebaut werden. Ein aus der Aufgabe begründeter guter Mix von Präsenz- und Online-Zusammenarbeit ist eine Chance für moderne Vereinsarbeit.
Vertrauen kann nur in persönlichem Kontakt aufgebaut werden.
Engagierte im Verein, die im Berufsleben stehen, haben spätestens in den letzten Jahren einen Digitalisierungsschub miterlebt. Damit haben sie aber auch Arbeitsweisen schätzen gelernt, die sie auch von anderen Einsatzfeldern erwarten. Etwa die flexible Arbeit von zuhause oder unterwegs. Bei dem Bemühen um neue freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss sich die Vereinsführung demnach mit dieser Perspektive beschäftigen.
Gerade bei freiwillig Engagierten gilt es, die Wünsche für die Art und Weise der Zusammenarbeit zu erfahren. Zudem können Komplikationen wegen fehlender oder qualitativ schwacher Technikausstattung auftreten, wie oben schon angesprochen. Hinzu kommt die Zurückhaltung vieler Menschen bei der Nutzung der Kamera. Nicht selten bleiben bei Online-Veranstaltungen viele Bildkacheln schwarz.
- Zu Beginn einer Online-Veranstaltung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausdrücklich ermutigen, die Kamera einzuschalten.
- Gegebenenfalls Durchführung einer kleinen Online-Übungseinheit zur Kameranutzung: grundlegende Einrichtung der Kamera, Wahl der Kameraperspektive, Beachten des Hintergrunds (gegebenenfalls mit Technikunterstützung) und Vorgehen bei Störungen oder sonstigen notwendigen kurzen Unterbrechungen.
Für schon bekannte Aufgaben geht es um die Abstimmung der Arbeitsprozesse, besonders der Schnittstellen, wenn eine Aufgabe zum Beispiel in der Geschäftsstelle startet und dann von einem Vereinsmitarbeitenden fortgeführt wird. Werden Teile dieser Aufgaben nun per Computer erledigt, muss der Prozess neu abgestimmt werden. Am besten wird er sogar einfacher. Zu beachten ist, dass alle Beteiligten die notwendigen Computereinrichtungen zur Verfügung haben.
Eventuell kann der Verein hier sogar mit der Beschaffung und Zurverfügungstellung von z. B. Tablets helfen. Es lohnt sich nach Finanzierungsunterstützung zu schauen, das Thema Digitalisierung ist im Moment (2022) hoch im Kurs.
Ein guter Mix aus Präsenz- und Online-Arbeit ist eine gute Grundlage für moderne Vereinsarbeit. Die gewählte Form muss aber aus der jeweiligen Thematik und Aufgabe heraus schlüssig sein.
Für die Zusammenarbeit sind klare Absprachen für die Erledigung zu treffen. Klar, für zum Beispiel einen angesetzten Gruppentermin ist die Zeit für die Vorbereitung bekannt. Andere Aufgaben müssen miteinander abgestimmt werden. Die Tücke bei einer mehr auf dem Internet beruhenden Zusammenarbeit ist die Schnelligkeit der Übertragung. Ereignisse wie ein Telefonat "Ich habe Dir doch vor fünf Minuten eine E-Mail geschrieben und noch keine Antwort." sind nicht förderlich für eine gute Zusammenarbeit. Klare Abmachungen sind gefragt und die Geduld, diese Zeit auch abzuwarten. Sieht man sich für die Vereinsarbeit nicht täglich wie bei einer Berufsarbeit, ist ein gewisses Vertrauen in die Arbeit der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von vorneherein eingeübt.
Die Bekanntmachung von Zeiten der Erreichbarkeit der einzelnen Mitarbeitenden für die Vereinsarbeit über die Woche kann eine gute Hilfe sein, um nicht das Gefühl der "Jederzeit-Erreichbarkeit" aufkommen zu lassen.
Klare Abmachungen für die Zeit zur Erledigung einer Aufgabe, damit die Zusammenarbeit nicht chaotisch wird.
Aufgaben, die einen Informations- und Meinungsaustausch erfordern oder kreative Ergebnisse erbringen sollen, benötigen passende Formate. Eine solche Online-Sitzung muss gut vorbereitet sein, um zu hilfreichen Ergebnissen zu führen, ähnlich wie ein Präsenzworkshop oder eine Präsenzsitzung, nur eben mit Mitteln der Methoden der Online-Arbeit. Entsprechend müssen brauchbare Online-Instrumente zur Verfügung sein, um die Themenentwicklung und die Ergebnissicherung zu ermöglichen. Es gibt verschiedene "Kollaborations-Tools", also Werkzeuge für die Online-Zusammenarbeit, wo mehrere Menschen gleichzeitig, wie an einer Tafel, ihre Ideen aufschreiben können. Wichtig ist sowohl, die Instrumente zur Verfügung zu haben als auch damit umgehen zu können.