Zusammenfassung

Digitalisierung und Vereinsführung fordern die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen, um die Vereinsarbeit erfolgreich zu gestalten. Die Vereinsführung spielt dabei eine zentrale Rolle und ist gefordert. Ausgangspunkt ist die zeitgemäße Gestaltung der Digitalisierung im Verein. Genauso bedeutet die Einbindung von Computer und Internet in die Vereinsarbeit aber deutliche Veränderungen in der Zusammenarbeit. Dies muss gezielt entwickelt werden und die neuen Bedingungen der Zusammenarbeit müssen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezielt umgesetzt werden.

 

Die 3 häufigsten Fallen

1.Digitalisierung ohne Modernisierung der Vereinsarbeit

Neue Software für die Vereinsverwaltung mit vielen neuen Funktionen wurde angeschafft, das Social Media-Angebot auf verschiedene Kanäle ausgeweitet. Nur, die Vereinsorganisation wurde nicht angepasst und die Mitarbeitenden wursteln vor sich hin, an vielen Stellen muss immer wieder nachgebessert werden. Viel Energie und Engagement verpuffen, Frustration macht sich breit.

2.Digitale Zusammenarbeit ohne passende Kompetenz

Während der letzten zwei Jahre wurde vieles bei der Online-Zusammenarbeit erprobt. Da es neu war, wurden Unzulänglichkeiten in der Nutzung der Technik leicht toleriert. Nach nun mehr als zwei Jahren und der Verstetigung, z. B. von Online-­Konferenzen, ist zu erwarten, dass eine gewisse Handfertigkeit vorliegt und deutlich weniger Probleme auftreten. Ansonsten kann das als Desinteresse und mangelndem Verständnis für die digitale Veränderung ­aufgefasst werden. Ein schlechtes Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verein.

3. Digitalisierung – nein danke!

Ohne Digitalisierung geht es heutzutage kaum noch. Allerdings muss man auch schauen, was wirklich weiterhilft. Das Ignorieren dieses Megatrends ist allerdings sehr gefährlich und eine Rücknahme aller Ansätze aus den letzten zwei Jahren zeugt von fehlender strategischer Weitsicht.

1 Digitalisierung verändert die Beziehungen im Verein

Remote Leadership, Digital Leadership und verschiedene andere Begriffe sind mittlerweile an vielen Stellen zu finden. Eine Recherche im Internet bringt viele Treffer. Viele versuchen Hilfestellung zu geben, wie sich Führungsarbeit ändern muss, um sich den digitalen Sitten und Gebräuchen anzupassen.

Auch an Vereinen geht die Digitalisierung eben nicht vorbei. Digitalisierung ist ein weites Feld, hier stehen zwei Einsatzbereiche im Mittelpunkt, die für Vereine eine zentrale Bedeutung haben:

  1. Die Nutzung von digitalen Anwendungen im Vereinsbetrieb, also bezogen auf die Mitglieder und Leistungsempfänger. Dazu zählen z. B. die Vereinshomepage, eine Vereins-App, ein Vereinsportal, ein Buchungssystem für Vereinsangebote und die Social-Media-Angebote des Vereins;
  2. die Nutzung von digitalen Angeboten für die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Dies sind beispielsweise Instrumente für die Kommunikation untereinander, Organisationshilfen für die Aufgabenerledigung und Cloudsysteme für die Dateiablage.

Viele Vereine haben sich hier auf den Weg gemacht, nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Um den Vereinsbetrieb gut zu führen, ergeben sich vor allem Konsequenzen aus dem zweiten Punkt. Es geht einerseits

  • um die Veränderungen, die sich daraus für die Arbeitsorganisation, also die Abläufe und die Koordination der Zusammenarbeit ergeben und
  • andererseits das Miteinander aller im Verein beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem auch auf der Beziehungsebene.

Das sich aus den erstgenannten Punkten zum Vereinsbetrieb zum Teil neue Aufgaben ergeben, ist ein zusätzlicher Effekt, indem etwa eine Social-Media-Aktivität des Vereins auch entsprechenden Mitarbeitereinsatz erfordert. Das gilt es bei der Arbeitsorganisation mit der Bereitstellung von Arbeitskapazität, bei der Einbindung der Vereinsbereiche und der technischen Ausstattung zu berücksichtigen.

Grundlegend für das Leben eines Vereins sind jedoch die Menschen, die den Verein als Mitglieder oder Mitarbeiter:innen zu dem machen, was er ist. Mit dem Einsatz von digitalen Formaten ändert sich etwas, schließlich ist es schon ein Unterschied, ob man sich von Angesicht zu Angesicht im wahren Leben trifft oder alle Beteiligten vor einer Kamera sitzen.

 
Praxis-Tipp

Gerade für ehrenamtlich beziehungsweise freiwillig Engagierte kann eine Aufgabenerledigung über das Internet auch Entlastung bringen.

Gerade bei dem Thema "freiwilliges Engagement" beziehungsweise "Ehrenamt" kann die Digitalisierung sogar eine wichtige Hilfestellung geben. Wird häufig über den notwendigen Zeiteinsatz geklagt, kann die Nutzung von Online-Möglichkeiten auch eine Entlastung bringen. Wenn z. B. Vorstandssitzungen abwechselnd online beziehungsweise in Präsenz stattfinden, erspart das den Beteiligten die Wegezeit und eventuelle Fahrtkosten. Dies ist nicht zu unterschätzen. Ist die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vorhanden, sind solche Formate durchaus denkbar.

 
Achtung

Für eine gute Zusammenarbeit braucht es gute technische Qualität.

Allerdings ist auch zu bedenken, dass eine solc...

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