Auch wenn der Körper sich mit weniger Schlaf zufriedengibt, der Geist benötigt im Schnitt etwa 6 Stunden Schlaf, um sich zu erholen. Bei Schlafmangel leidet daher zunächst die Schnelligkeit im Handeln und Denken, danach die Genauigkeit und Konzentration und schließlich das Gedächtnis. Am Ende dieser Kette reduziert sich auch die körperliche Kraft merklich. Außerdem schwächt Schlafmangel das Immunsystem; der Mensch wird anfälliger für Infekte. Vorrangig geistig tätige Menschen spüren einen Schlafmangel aufgrund der genannten Kette früher als körperlich aktive Menschen, wie Handwerker.
Menschen, die nachts schlecht schlafen, kämpfen am Tag häufig mit Müdigkeit oder Schläfrigkeit. Ein Risiko geht dabei vom sog. Sekundenschlaf aus.
Sekundenschlaf (oder auch Mikroschlaf)
In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine einheitliche Definition des Begriffs. Genau genommen handelt es sich hier nicht um Schlaf, da der regenerierende Charakter fehlt. Auch die typischen Schlafphasen fehlen dem Sekundenschlaf.
Ein entscheidendes Merkmal des Sekundenschlafs ist der Wahrnehmungsausfall. Für die Dauer weniger Sekunden nimmt die Person ihre Umgebung nicht bewusst wahr und reagiert nicht auf Außenreize.
In einer Umfrage gaben 26 % von 1.000 befragten Autofahrern an, mindestens einmal am Steuer ihres Autos eingeschlafen zu sein. Bei den Lkw-Fahrern erklärten 46 %, schon mindestens einmal während der Fahrt eingenickt zu sein. Jeder fünfte Unfall wird durch Müdigkeit ausgelöst.
Warnsignale
Sensibilisieren Sie Ihre Arbeitnehmer, während der Fahrt oder Arbeit auf folgende Warnsignale zu achten:
- Probleme beim Spurhalten
- Die Straße fühlt sich enger an
- Der Blick haftet starr auf der Fahrbahn
- Die Augen brennen, die Lider sind schwer
- Häufiges Gähnen
- Konzentration lässt nach
- Innerlich unruhiges Gefühl
- Gesteigertes Bewegungsbedürfnis
- Die Stimmung schlägt um …
Sollte eines oder mehrere dieser Warnsignale auftreten, wird es Zeit für eine Pause oder besser noch für einen kurzen Schlaf.
Wer durch Schichtarbeit die Nacht zum Tag macht, hat oft mit Schlafproblemen zu kämpfen. Zum einen muss in den eigentlichen hellen Wachphasen geschlafen werden, zum anderen muss man sich nachts wachhalten. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die häufigen Diskrepanzen, die durch Schichtarbeit im sozialen Umfeld entstehen können. Nachtarbeiter schlafen weniger tief und etwa 2 Stunden weniger als der Durchschnitt der Menschen. Auch für Krebs oder Magengeschwüre zeige Schicht-/Nachtarbeiter ein höheres Erkrankungsrisiko auf.