Nimmt man alle oben vorgestellten Methoden und Formate zusammen in den Blick und betrachtet den Nutzen von agilen Arbeitsweisen, so lässt sich das wie folgt darstellen:
Methode/Format Nutzen |
Scrum |
Design Thinking |
Barcamp |
Ted Talk |
Kollaborative Kommunikation |
reduziert Komplexität |
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schafft Transparenz |
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fördert Kundenorientierung |
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fördert Anpassungsfähigkeit |
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fördert Kreativität |
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fördert Wissensteilung |
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fördert Vernetzung |
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fördert Geschwindigkeit |
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Besonders aus den Arbeitsprozessen agilen Arbeitens lassen sich folgende Merkmale erkennen, die agiles Arbeiten auszeichnen und es fördern:
- kurze Zyklen
- Testläufe
- Transparenz
- Reflexion
- Vernetzung
1.2.1 Kurze Zyklen
Eine agile Arbeitsweise folgt nicht einem linearen Masterplan, sondern sie nähert sich in wiederholten Arbeitsgängen schrittweise der exakten Lösung an. Dabei sind die Zyklen meist zeitlich überschaubar, um die einzelnen Schritte zeitlich enger und schneller miteinander oder auch mit dem Kunden abstimmen zu können. Gleichfalls entsteht dadurch eine große flexible Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen jeglicher Art, z. B. im Markt oder beim Kunden. Durch eine iterative Vorgehensweise bekommt der Kunde kontinuierlich schnell Zwischenergebnisse präsentiert, und anhand seines Feedbacks kann man direkt überprüfen, ob die Lösungsentwicklung weiterhin dem Kundenwunsch entspricht. Damit ist der Kunde immer direkt in die Entwicklung seines Produktes eingebunden.
1.2.2 Testläufe
Anstelle des Anspruchs, von Beginn an alles richtig zu machen und alles bis ins letzte Detail geklärt zu haben, tritt die Vorgehensweise, einfach mit dem Wichtigsten anzufangen. Es werden kleine ›Testballons‹ gestartet, die zeigen, ob die Idee trägt oder der Weg überhaupt gangbar ist. Ein missglückter Testballon ist dabei kein ›Fehler‹, sondern wird als Chance betrachtet, daraus hilfreiche Informationen abzuleiten, zu nutzen und eben anders weiterzumachen. Scheitern ist Teil des (Lern-)Prozesses. Erfahrungen zu machen und diese einzubinden, steht im Vordergrund.
1.2.3 Transparenz
Agile Praktiken zeichnen sich durch Transparenz aus. Jeder, der mitarbeitet, soll über den Arbeitsfortschritt Kenntnis haben. Das erfordert einen dichten und gleichzeitig schnellen Informationsfluss in der Kommunikation. Informationen und Wissen zu teilen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor agilen Arbeitens. Im besten Falle ist für alle erkennbar, wer im Team gerade was und auch bis wann macht bzw. schon gemacht hat.
1.2.4 Lernen durch Reflexion
Im Arbeitsprozess soll für die Zukunft gelernt werden. Das geschieht dadurch, dass das Verhalten immer wieder mit dem erreichten Ergebnis abgeglichen und überprüft wird. Es geht darum, aus allem, was jemand tut, Verbesserungen abzuleiten. Das Verhalten bezieht sich dabei ganzheitlich auf die Zusammenarbeit, die Arbeitsergebnisse und die Arbeitsweisen. Es geht auch darum, herauszufinden, was gut und was nicht gut geklappt hat. Was gelungen ist, wird weitergemacht, und was nicht geklappt hat, wird in Zukunft anders gemacht. Durch die Reflexion erfolgt ein offener Austausch und Lernen aus den bisherigen Handlungen.
1.2.5 Vernetzung und Kooperation
Das alles wird durch eine flache Hierarchie unterstützt. Eine Netzwerkorganisation ist für agile Arbeitsweisen förderlich. Ein kooperatives Miteinander soll zu einer Kultur des Ausprobierens und Lernens ermutigen und dafür auch den notwendigen Freiraum geben.