Nur erfahrene Ärzte, Psychiater und Psychologen können ein Burnout-Syndrom diagnostizieren. Dabei greifen sie auf verschiedene Verfahren und Messinstrumente zurück, so u. a. Maslach Burnout Inventory (MBI), Burnout-Screening Inventory (BSI) oder eine Überdrussskala (Tedium Measure).
Da die Betroffenen oft lange Zeit verdrängen, dass sie krank sind, wird Burnout oft sehr spät erkannt. Deshalb sind die Ausfallzeiten – wie bei anderen psychischen Krankheiten auch – vergleichsweise lang, häufig länger als 6 Wochen.
3.1 Formen der Therapie
Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, empfiehlt sich eine stationäre Behandlung. In einer Klinik muss sich der Patient um nichts kümmern und so bleibt Zeit, abzuschalten und sich zu erholen. Erst aus der Distanz heraus lassen sich der Konfliktherd erkennen und mit fachlicher Unterstützung die Situation verändern.
Burnout lässt sich mit unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen behandeln, z. B. durch:
- Intensivcoaching,
- ambulante Reha-Maßnahmen in einer psychosomatischen Klinik,
- spirituell orientierte, achtsamkeitsbasierte Therapie mit starker Betonung auf Meditation,
- mehrwöchige "konventionelle" Reha-Maßnahme in einer Kurklinik mit Einzel- und Gruppenpsychotherapie sowie Gymnastik, Nordic Walking, Gerätetraining, Maltherapie, Bewegungstherapie, Heusäcke, Fango und Entspannungstechniken,
- 7-tägiges Flow-Programm in einer Spezialklinik.
3.2 Ziele der Therapie
Bei der Therapie geht es nicht darum, neue Kompetenzen zu erlernen und sich anzustrengen. Ganz im Gegenteil: Der Patient soll destruktive Gewohnheiten loslassen und zu Ruhe, Gelassenheit, Zufriedenheit, Bedürfnislosigkeit und Heiterkeit zurückfinden. Das aktiviert die eigenen Kraftquellen. Die Patienten lernen außerdem mit ihren Ressourcen zu haushalten und mit Stress umzugehen. Nach einer Therapie sollten das Selbstwertgefühl und die innere Balance wieder hergestellt und eine optimistische Lebenseinstellung zurückgewonnen sein.
Dabei geht es nicht darum, neue Kompetenzen zu erlernen und sich anzustrengen. Ganz im Gegenteil: Der Patient soll destruktive Gewohnheiten loslassen und zu Ruhe, Gelassenheit, Zufriedenheit, Bedürfnislosigkeit und Heiterkeit zurückfinden. Das aktiviert die eigenen Kraftquellen. Die Patienten lernen außerdem mit ihren Ressourcen zu haushalten und mit Stress umzugehen.
3.3 Kosten-Nutzen-Bilanz einer Therapie
Eine psychotherapeutische Behandlung braucht Zeit und kostet Geld. Unbehandelte Störungen übersteigen jedoch durch die Folgekosten den Aufwand für eine Therapie um ein Vielfaches. Stichproben von Kliniken zeigen, dass eine Psychotherapie eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz bei psychischen und psychosomatischen Störungen hat:
- Pro Person sinken die Arbeitsunfähigkeitstage zwischen 5,6 und 35 Tagen pro Jahr.
- Die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verringert sich um 2 bis 6 Tage.
- In der Folge fallen die Kosten wegen Arbeitsausfalltagen um 84 % geringer aus.
- Die Behandlungskosten reduzieren sich um 87 %.
Stabil durch Psychotherapie
In einer Studie im Jahr 2006 wurden 36 Patientendaten der Parkklinik Eschweiler ausgewertet. Die Betroffenen litten an Burnout oder psychischen Problemen infolge von Mobbing. Sie waren 1 bis 12 Wochen im Jahr arbeitsunfähig und auch in den Jahren zuvor war es zu erhöhten Ausfallzeiten gekommen. Die Patienten wurden in der Klinik stationär und teilstationär psychotherapeutisch behandelt. Dabei wurden verhaltens-, bewegungs- und kreativ-therapeutische Methoden angewandt. Das Ergebnis: 71 % der Patienten konnten mit einem stabilen Gesundheitszustand entlassen werden, 88 % mit der Empfehlung einer weiterführenden ambulanten Therapie.
3.4 Wiedereinstieg in den Beruf
Nach einer erfolgreichen Therapie ist es nicht ratsam, einfach wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. In manchen Fällen ist es notwendig, den Arbeitsplatz zu wechseln, manchmal auch den Beruf.
Die Wiedereingliederung sollte stufenweise erfolgen: zunächst für ein paar Stunden am Tag, dann nach und nach mehr. Vorweg sollten v. a. die eigene Erwartungshaltung, die Unterstützung von Vorgesetzten und das Verhalten gegenüber Kollegen geklärt werden. Hierbei hilft das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM).