5.1 Notwendiges Basiswissen vermitteln
Wenn Mitarbeiter als Corporate Influencer fungieren sollen, sollten Unternehmen grundsätzlich sicherstellen, dass sie über das nötige Firmen-Basiswissen verfügen, also die Werte kennen, für die das Unternehmen steht und wissen, was das Markenbild der Firma ausmacht. Ebenso sollte es rote Linien geben, die nicht überschritten werden, zum Beispiel in Bezug auf die Geheimhaltung. Doch zu viel Regulierung schadet der Sache. Dieser Spagat zwischen Freiheiten für die Influencer einerseits und klaren No-Gos andererseits ist eine Herausforderung. Es gilt mit viel Fingerspitzengefühl die optimale Balance zu finden, aus Leitplanken für die Kommunikation und der nötigen Kreativität, um den Influencern zu ermöglichen, authentisch kommunizieren zu können.
5.2 Fallstricke und passende Vermeidungsstrategien
Rechtliche Risiken
Verletzungen von Datenschutzrichtlinien, urheberrechtlichen Bestimmungen oder anderen rechtlichen Vorschriften sind eine Gefahr. Ein weiteres Risiko besteht, wenn Verantwortlichkeiten bezüglich des Datenschutzes und der Erhebung von Nutzerdaten auf den Social-Media-Accounts der Influencer nicht geklärt sind.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Regeln Sie im Vorfeld die Verantwortlichkeiten, schaffen Sie klare Social-Media-Richtlinien und schulen Sie die Corporate Influencer sorgfältig in rechtlichen und ethischen Fragen. Überprüfen Sie die geposteten Inhalte regelmäßig auf Verstöße.
Glaubwürdigkeitsverlust
Achtung: Authentizität kann verloren gehen, wenn Inhalte vom Unternehmen zu sehr gesteuert oder zensiert werden. Auch wenn Influencer sich nicht stark genug mit ihrer Firma identifizieren, werden sie unglaubwürdig.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Sie sollten den Corporate Influencern möglichst viele Freiheiten geben, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen authentisch zu teilen und sie aktiv in die Gestaltung der Arbeitgeber-Marke einbeziehen.
Inkonsistente Botschaften
Insbesondere wenn verschiedene Influencer für ein Unternehmen kommunizieren, kann es passieren, dass sich Botschaften doppeln, überschneiden, völlig andere Aspekte betonen oder im schlimmsten Fall sogar widersprechen.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Es ist eine klare Kommunikationsstrategie nötig, die regelmäßige Abstimmungen zwischen den Influencern sicherstellt und einen Plan für die wichtigsten Themen vorsieht.
Negative Kommentare
Nicht immer sind die Reaktionen auf gepostete Inhalte positiv. Ob gerechtfertigt oder nicht: Negative Kommentare in den sozialen Medien können das Unternehmensimage beschädigen.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Im Rahmen der Social Media Guidelines sollte erarbeitet werden, wie man mit negativem öffentlichem Feedback umgeht. Auch Kommunikationsschulungen der Mitarbeiter sind hilfreich. In jedem Fall muss sichergestellt sein, dass auf negatives Feedback schnell und sicher reagiert werden kann.
Kommunikation im Blindflug
Wenn es nicht möglich ist, den Erfolg der Corporate Influencer-Initiativen zu bewerten, agiert das gesamte Projekt im Blindflug. Besonders riskant ist es, wenn niemand weiß, wer in welchem Kanal welche Botschaften postet.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Im Vorfeld müssen klare Ziele definiert und messbare KPIs festgelegt werden. Ein Redaktionsplan hilft, den Überblick über die einzelnen Aktivitäten seiner Corporate Influencer zu behalten.
Abhängigkeit von Einzelpersonen
Was passiert, wenn ein wertvoller Corporate Influencer das Unternehmen verlässt? Eine zu starke Abhängigkeit von einer einzelnen Person kann problematisch werden.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Schaffen Sie eine breite Basis an Corporate-Influencern und verteilen sie die Verantwortung auf mehrere Schultern.
Verwässerung der Markenidentität
Wenn die Inhalte und Botschaften der Influencer von der Kernmarke abweichen, kann dies die Markenidentität verwässern. Je mehr Influencer daran beteiligt sind, desto größer kann dieser Effekt werden.
So vermeiden Sie diesen Fallstrick: Alle Inhalte müssen im Einklang mit der Markenidentität und dem Markenversprechen stehen! Das muss in jedem Fall sichergestellt sein. Schulungen zur Markenidentität und regelmäßige Abstimmungen gehören daher ebenfalls auf die Agenda.Von Beginn an sollten Sie die Influencer für ethische Standards und Compliance-Richtlinien sensibilisieren und die Social-Media-Richtlinien klar kommunizieren.
5.3 Social Media Guidelines
Social Media Guidelines oder sind eine Möglichkeit, Regeln festzuschreiben. Diese Richtlinien können das Verhalten von Mitarbeitern für die Nutzung sozialer Netzwerke im beruflichen Kontext regeln. Darin können beispielsweise die Art und Weise der Social Media Nutzung definiert werden. Auch No-Gos der Kommunikation können hier festgeschrieben werden, zum Beispiel, dass nicht die Privatsphäre von Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern verletzt wird. Ebenso kann geregelt werden, wie man mit negativem Feedback oder beleidigenden Kommentaren umgeht und wer im Unternehmen im Zweifelsfall helfen kann.
In offenen Unternehmenskulturen setzt man auf E-Mails oder regelmäßige Informationen, die auf den jeweiligen Arbeitsbereich ...