Die Europäische Kommission fasste einst die Definition "sozialer" Verantwortung von Unternehmen im Grünbuch 2001 wie folgt zusammen:
"[…] ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren".
Ein völlig neues und deutlich umfassenderes Verständnis von CSR bietet fast 10 Jahre später die Definition der ISO (International Organization for Standardization). Gesellschaftliche Verantwortung wird in der ersten internationalen Norm zum Thema definiert als
“Verantwortung einer Organisation für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten auf die Gesellschaft und die Umwelt durch transparentes und ethisches Verhalten, das:
Auf Basis dieser Definition wurde schließlich auch das europäische Verständnis von CSR angepasst, sodass seit 2011 unter CSR folgendes zu verstehen ist:
CSR ist "die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. […] Damit die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung in vollem Umfang gerecht werden, sollten sie auf ein Verfahren zurückgreifen können, mit dem soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrategie integriert werden".
Vor diesem Hintergrund lassen sich nach heutigem Wissens- und Entwicklungsstand die folgenden grundlegenden Merkmale von CSR festhalten:
Merkmale von CSR
- CSR baut auf dem Prinzip der Verantwortung auf, dessen primärer Gegenstand darin besteht, für die Auswirkungen dessen, was man tut oder unterlässt, geradezustehen – und zwar gegenüber einer dritten, die jeweilige Person oder Organisation dazu verpflichtenden Instanz. Im Falle von CSR bestehen die normativen Instanzen nicht nur in gesetzlichen Verpflichtungen und grundlegenden ethischen Prinzipien, sondern in der Gesellschaft insgesamt. Dafür steht das "S" in CSR.
- CSR bedarf der Einbindung und Berücksichtigung der legitimen Interessen von Stakeholdern, u. a. als unmittelbaren Repräsentanten der Verantwortungsinstanz Gesellschaft;
- CSR schließt die verpflichtende Einhaltung von Gesetzen (Compliance) ein, erschöpft sich aber nicht darin;
- CSR umfasst darüber hinaus die ethisch gebotene Einhaltung von internationalen Verhaltensstandards und Konventionen wie den Menschenrechten, den ILO-Kernarbeitsnormen und den Rio-Prinzipien;
- CSR leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Brundtland-Definition (s. u.) der Gesellschaft, indem Organisationen ihre spezifische Verantwortung im oben beschriebenen Sinne identifizieren, anerkennen und wahrnehmen,
- CSR ist keine Zusatzaufgabe oder ein zeitlich begrenztes Projekt, sondern Teil der unternehmensweiten Management-, Führungs- und Steuerungsfunktionen.