Sie als Leitung des Betriebs schaffen die Strukturen und Rahmenbedingungen und legen so die Grundsteine für gesunde Führung im betrieblichen Alltag. Der erste Schritt ist das klare Bekenntnis, gesundes und sicheres Führen zu unterstützen und den Führungskräften auf allen Hierarchieebenen den Rücken zu stärken. Wichtig ist, dass diese "Rückendeckung" im oft hektischen und anstrengenden Alltag auch zu spüren ist. Die folgenden Punkte zeigen, wie optimale Rahmenbedingungen für Führungskräfte aussehen.
Schriftlich festhalten
Geben Sie der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten einen hohen Stellenwert. Verankern Sie sie schriftlich, in einem Leitbild, im Wertekodex oder in den Führungsleitlinien Ihrer Organisation.
Ziele setzen
Sorgen Sie dafür, dass sichere Arbeitsgestaltung und gesunderhaltendes Verhalten zu einem selbstverständlichen Teil der Unternehmensziele werden: Qualitäts- oder Deckungsbeitragsziele können dann nicht auf Kosten der Sicherheit gesetzt werden. Zielvereinbarungen müssen jedoch flexibel an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden können, damit sie nicht unerreichbar werden.
Geeignete Personen auswählen
Achten Sie bereits bei der Besetzung von Führungspositionen darauf, dass die Personen nicht nur fachliche Kompetenz besitzen, sondern auch Fähigkeiten und Fertigkeiten zur sicherheits- und gesundheitsförderlichen Führung von Menschen mitbringen bzw. darin geschult werden. Die Fähigkeit, sich selbst gesund zu führen, erhöht die Produktivität und Glaubwürdigkeit.
Führungskräfte unterstützen
Machen Sie sich bewusst, dass Raum und Zeit, sich mit den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auseinanderzusetzen, "auch Arbeit" ist und damit ein fester Bestandteil der Leitungstätigkeiten. Das unterscheidet Führungskräfte (Leitfiguren) von Vorgesetzten (Verwaltern). Belohnen Sie die Führungskräfte, wenn sie die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten und ihre eigene aktiv fördern. Fördern und unterstützen Sie die Führungskräfte, zum Beispiel mit Angeboten zu Qualifizierung, Coaching oder mit Feedback.
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Zum Beispiel: auch wenn’s mal stressig wird |
Ein Schichtführer einer kleinen Brauerei ist während seiner Arbeit verantwortlich für die Abfüllanlagen. Dort kommt es häufiger zu kleinen Störungen und die Beschäftigten müssen in die Bänder eingreifen, um die Störungen zu beseitigen. In einem solchen Fall werden die Bänder vom Schichtführer gestoppt. Nur so ist eine sichere Störungsbehebung möglich. Auch bei Auftragsspitzen werden die Bänder im Störungsfall immer angehalten. Das führt ab und an zu Ärger mit der Produktionsleitung. Dem Schichtführer sind die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten wichtiger als betriebswirtschaftliche Kennziffern und diese Meinung vertritt er auch bei seinen Vorgesetzten. Insgesamt führt dies in der späteren Entwicklung zu einer Investition in eine neue Abfüllanlage, die weniger störungsanfällig und wirtschaftlicher ist. |
Lassen Sie sich beraten und unterstützen
Es existieren vielfältige und qualitätsgesicherte Qualifizierungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote zum Thema "Gesunde Führung". Nähere Informationen dazu bekommen Sie zum Beispiel von Ihrer Fachkraft für Arbeitssicherheit, Ihrer Betriebsärztin bzw. Ihrem Betriebsarzt oder von Ihrer Unfallkasse bzw. Berufsgenossenschaft. Seriöse Angebote auf dem freien Markt finden Sie beispielsweise unter www.psychologenportal.de. Die Sonderveröffentlichung der Zeitschrift Wirtschaftspsychologie aktuell "Die besten Coaches 2017/2018 für Führungskräfte" enthält ebenfalls eine Liste zertifizierter Coaches. Das E-Book kann auf www.psychologenverlag.de kostenlos heruntergeladen werden.
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