Dieser Teil der DGUV Information enthält eine Sammlung von Beleuchtungslösungen, die zeigt, wie die im ersten Teil der DGUV Information beschriebenen Anforderungen an die lichttechnischen Kriterien einer Bürobeleuchtung realisiert werden können.

Diese Sammlung gibt Anregungen, wie bei der Planung einer Beleuchtungsanlage spezifische Gegebenheiten aufgrund unterschiedlicher Bürotätigkeiten, verschiedener Raumkonzepte und Organisationsformen berücksichtigt werden. Die Übertragung der Beleuchtungslösungen auf reale Bürosituationen ist durch fachkundige Planerinnen und Planer möglich, die dazu genaue Entwürfe erstellen und Berechnungen durchführen.

Übersicht

Wichtige Werte für Beleuchtungsanlagen in Büros auf einem Blick

Mindestwerte für die raumbezogene Beleuchtung siehe 6.2.1 Teil 1
  horizontale Beleuchtungsstärke zylindrische (mittlere vertikale) Beleuchtungsstärke
  Ēm [lx] UO Ēz [lx] UO
Bereich des Raumes 500 0,6 0,33 ×Ēm 0,5
nicht zu berücksichtigender Randstreifen

 

Mindestwerte für die auf den Bereich des Arbeitsplatzes bezogene Beleuchtung   siehe 6.2.2 Teil 1
  horizontale Beleuchtungsstärke zylindische (mittlere vertikale) Beleuchtungsstärke
  Ēm [lx] UO Ēz [lx] UO
Bereich des Arbeitsplatzes 500 0,6 0,33 × Ēm 0,5
Umgebungsbereich 300 0,5 0,33 × Ēm 0,5
nicht zu berücksichtigender Randstreifen

 

Mindestwerte für die teilflächenbezogene Beleuchtung siehe 6.2.3 Teil 1
  horizontale Beleuchtungsstärke zylindrische (mittlere vertikale) Beleuchtungsstärke
  Ēm [lx] UO Ēz [lx] UO
Teilfläche min. 0,6 m × 0,6 m 750      
Bereich des Arbeitsplatzes 500 0,6 0,33 × Ēm 0,5
Umgebungsbereich 300 0,5 0,33 × Ēm 0,5
nicht zu berücksichtigender Randstreifen

Wichtige Begriffsbestimmungen und Formelzeichen enthält die DGUV Information 215-210 "Natürliche und künstliche Beleuchtung von Arbeitsstätten".

Höhe der Bewertungsfläche für die Mindestwerte der Beleuchtungsstärken

horizontale Beleuchtungsstärke (Ēm) zylindrische (mittlere vertikale) 0,75
  Beleuchtungsstärke (Ēz) 1,20 m

Ist die Höhe oder Ebene bekannt, in der die Sehaufgabe ausgeführt wird, kann eine Messung auch dort durchgeführt werden.

Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärken UO oder g1

UO = Emin : Ē

(Verhältnis von minimaler Beleuchtungsstärke zu mittlerer Beleuchtungsstärke)

Begrenzung der Direktblendung nach dem UGR-Verfahren siehe 4.2.1 Teil 1
UGR-Wert ≤ 19  

 

Empfehlungen zur Festlegung des Wartungsfaktors siehe 6.5 Teil 1

 

Beleuchtungsart Wartungsfaktor

Leuchten mit stabförmigen Leuchtstofflampen

direkt und direkt/indirekt strahlend mit einem Lampenwechsel nach drei Jahren

und jährlicher Leuchtenreinigung in sauberen Räumen
0,75

Leuchten mit LED

direkt und direkt/indirekt strahlend mit jährlicher Leuchtenreinigung

sowie vorwiegend indirekt strahlend mit mindestens halbjährlicher Leuchtenreinigung in sauberen Räumen

unter Beachtung des Lichtstromrückgangs bis zur Lebensdauer
 
L80 = 50.000 h 0,70
L90 = 50.000 h 0,80
Beim Fehlen von Daten für die spezifische Planung der Beleuchtungsanlage, aber auch für eine überschlägige Projektierung 0,67

Beispiele

Für die Beleuchtungslösungen in den Beispielen wurden lichttechnische Daten von realen LED-Leuchten verwendet, die so oder ähnlich von mehreren Leuchtenherstellern angeboten werden. Bei der Übertragung der Beleuchtungslösungen müssen sowohl alle tatsächlich vorliegenden Gegebenheiten der Räume, als auch die jeweiligen Leuchtendaten berücksichtigt werden.

Die Rasterung eines Gebäudes wird bestimmt durch sogenannte Achsmaße. Das Achsmaß für alle Büros in diesen Beispielen beträgt 1,35 m - einen derzeit typischen Wert.

Die angenommenen Raumhöhen für die Beispiele sind für

Einzelbüro, Zweipersonenbüro, Gruppenbüro und Konferenzraum 2,80 m
Office at Home 2,50 m
Open Space Office 3,00 m

Die gewählten Büros repräsentieren unterschiedliche Büroformen mit für die Praxis typischen Raumgeometrien und Möblierungen. Es werden ebenfalls verschiedene Beleuchtungslösungen für ein Open Space Büro dargestellt. Diese Büroraumform wird derzeit immer häufiger nachgefragt, da damit eine innovative Arbeitsweise verknüpft wird.

Um einen Eindruck zu vermitteln, welche Lichtwirkungen mit den Beleuchtungslösungen erzielt werden können, sind Abendsituationen visualisiert.

Lichtmanagement ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil moderner Beleuchtungsanlagen (Abschnitt 6.4 Teil 1). Die dazugehörigen Bediengeräte werden meistens neben der Tür angebracht. Auf Barrierefreiheit der erforderlichen Bedienelemente und des Bedienkonzeptes ist zu achten (siehe DGUV Information 215-112 "Barrierefreie Arbeitsgestaltung - Teil II: Grundsätzliche Anforderungen"). Können mehrere verschiedene Lichtstimmungen gewählt werden, so sind diese korrekt und selbsterklärend zu beschriften.

Beispiel für Lichtstimmungen

Licht für

a) Automatik tagsüber allgemein,

b) konzentriertes Arbeiten,

c) Besprechen,

d) Arbeiten am Abend

Lichtstimmungen können auch über Apps mit dem Smartphone oder mit dem Computer gewählt werden. Die Beschäftigten müssen in geeigneter Weise umfassend über die ...

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