Das Fördergespräch ist ein zentrales Instrument der Mitarbeiterförderung und wird vor allen mit den Mitarbeitern geführt, die über das Potenzial für den weiteren beruflichen Aufstieg verfügen. Alternativ wird aus diesem Grund das Fördergespräch in vielen Unternehmen auch als Mitarbeiterentwicklungsgespräch oder Aufstiegsgespräch bezeichnet.
Praxis-Tipp
Geben Sie dem Mitarbeiter:in im Rahmen des Fördergesprächs Gelegenheit, seine persönlichen Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich seiner beruflichen Entwicklung zu äußern und informieren Sie ihn über die vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen.
Beim Fördergespräch handelt es sich im Wesentlichen um drei Aspekte:
Immer mehr Mitarbeiter:innen streben von sich aus nach Aufstieg und Weiterbildung; sie wollen neue Aufgabenbereiche, Kompetenzen und Verantwortung übernehmen (Aufstiegsqualifizierung).
Unabhängig von ihrem Leistungsstand müssen Mitarbeiter:innen unterstützt werden, damit ihre Kenntnisse und Fähigkeiten mit den Veränderungen am Markt und den daraus resultierenden neuen Anforderungen Schritt halten (Anpassungsqualifizierung).
Neue oder leistungsschwache Mitarbeiter:innen müssen durch Bildungsmaßnahmen unterstützt werden, dass sie möglichst rasch die Anforderungen ihres Arbeitsplatzes erfüllen (Anpassungsqualifizierung).
Hinweis
Fördergespräche werden aufgrund ihrer Bedeutung für die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen sowohl regelmäßig (z. B. alle zwei Jahre) als auch anlassbezogen (z. B. im Rahmen einer Nachfolgeentscheidung oder auf Wunsch des betroffenen Mitarbeiters) durchgeführt.
Die Zuständigkeit für dieses Gespräch liegt in erster Linie beim direkten Vorgesetzten. Er kennt die Stärken, Schwächen und Potenziale seiner Mitarbeiter:innen am besten. Zwei wichtige Gründe sprechen jedoch dafür daß sich der unmittelbare Vorgesetzte für diese umfassende Förderaufgabe ggf. von HR/PE beraten lassen sollte:
1) Der Vorgesetzte ist nicht der Methodenspezialist, der durch eine sinnvolle Zusammenstellung von Maßnahmen zu einer effektiven Förderung beiträgt.
2) Der Vorgesetzte verfügt nicht über alle Informationen, insbesondere wenn es die Entwicklungsmöglichkeiten außerhalb seiner eigenen Abteilung betrifft.
Ein Fördergespräch verlangt nach einer entsprechenden Vorbereitung. Werden Sie sich vor dem Gespräch darüber bewusst, was der Mitarbeiter:innen heute leistet und was Sie dem Mitarbeiter:innen zukünftig anbieten können. Nutzen Sie alle vorhandenen Informationen (die letzte Beurteilung, Protokolle der letzten Mitarbeitergespräche, die Personalakte) und bereiten Sie sich so auf die individuelle Entwicklungssituation des Mitarbeiters vor.
Achtung: Bei der Entwicklung und (Be-)Förderung von Mitarbeitern sind die Benachteiligungsverbote des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zu beachten. Z. B. hat eine Beförderungsentscheidung nachweislich und dokumentiert diskriminierungsfrei zu erfolgen, d. h.: sie darf weder an die Rasse, die ethnische Herkunft, das Geschlecht, die Religion, die Weltanschauung, eine Behinderung, das Alter noch die sexuelle Identität des Mitarbeiters anknüpfen. Indem Sie sich an dem folgenden Leitfaden orientieren, stellen Sie sicher, dass Sie das Gespräch gut strukturieren und alle wesentlichen Aspekte berücksichtigen: