Die Zusammensetzung von Gesundheitszirkeln kann unterschiedlich sein. In der Praxis haben sich 2 Modelle etabliert.

2.1 Düsseldorfer Modell

Die häufiger genutzte Variante, das Düsseldorfer Modell hat eine Hierarchie übergreifende Zusammensetzung mit max. 10–15 Teilnehmern.

Das Modell bietet den Vorteil, dass

  • breites Know-how einbezogen wird und
  • die Akzeptanz erarbeiteter Maßnahmen und Lösungen gefördert wird.

Ein Nachteil der hierarchieübergreifenden Besetzung ist es, dass Problemstellungen an der Mensch-Mensch-Schnittstelle möglicherweise nicht offen diskutiert und bearbeitet werden können.

Teilnehmer sind i. d. R.:

Abb. 2: Gesundheitszirkel gemäß Berliner Modell

Die Mitarbeiter/innen-Vertreter werden so ausgewählt, dass sie die verschiedenen Arbeitsplatz-Typen vertreten. Je nach Situation kann es sinnvoll sein, weitere Personen einzubeziehen, z. B. Frauen- oder Behinderten-Beauftragte. Bestimmte Teilnehmer können auch nur zeitweise an den Sitzungen teilnehmen, z. B. Betriebs- oder Abteilungsleiter.

2.2 Berliner Modell

Wenn es um persönliches Verhalten, wie Stressbewältigung, Führungsverhalten oder um Konflikte geht, kann eine homogen zusammengesetzte Gruppe, das Berliner Modell, d. h. nur Mitarbeiter/Innen oder nur Vorgesetzte es erleichtern, offen zu sprechen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.

Häufig werden die beiden Modelle im Zeitverlauf kombiniert.

Wichtig ist die Leitung des Zirkels durch einen speziell geschulten Moderator, der den Beteiligten gegenüber neutral ist und den Kontakt zum unternehmensinternen Steuergremium hält, z. B. dem Arbeitsschutz-Ausschuss oder dem Arbeitskreis Gesundheit. Häufig wird ein externer Moderator gewählt. Die Wahl eines externen Moderators bietet den Vorteil, dass keine internen Abhängigkeiten bestehen und heikle Themen besser anerkannt und ernst genommen werden. Interne Moderatoren kennen den Betrieb besser und können ggfs. auf eine gezieltere Gestaltung des Zirkels einwirken.

Abb. 1: Gesundheitszirkel gemäß Düsseldorfer Modell

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