Rz. 4

Die Zulässigkeit von Pflichtbeiträgen setzt voraus, dass Versicherte dem in §§ 1 bis 4 genannten Personenkreis zuzuordnen sind und damit kraft Gesetzes der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung (§§ 1 bis 3) unterliegen oder nach § 4 Abs. 1 bis 3 zulässig vom Recht zur Antragspflichtversicherung Gebrauch gemacht worden ist.

Die Ordnungsmäßigkeit von Pflichtbeiträgen bedingt, dass die Beitragszahlung in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe erfolgt ist und die Beiträge an den jeweils zuständigen Rentenversicherungsträger abgeführt worden sind. Nach § 157 werden Beiträge nach einem Vomhundertsatz (Beitragssatz § 158) von der Beitragsbemessungsgrundlage erhoben, die allerdings nur bis zur jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze (§ 159) zu berücksichtigen ist. Beitragsbemessungsgrundlage für Versicherungspflichtige sind gemäß § 161 Abs. 1 die beitragspflichtigen Einnahmen, die sich in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit zum jeweiligen versicherungspflichtigen Personenkreis aus folgenden Rechtsvorschriften ergeben:

 
Hinweis

Pflichtbeiträge sind nicht allein deshalb unwirksam, weil sie lediglich in falscher Höhe gezahlt worden sind. In diesen Fällen hat der zuständige Rentenversicherungsträger die Beiträge lediglich insoweit zu beanstanden und Beitragsanteile nachzufordern bzw. zu erstatten.

Die Zuständigkeit der Rentenversicherungsträger untereinander ergibt sich aus §§ 125 bis 135. Dabei ist zu beachten, dass eine Beitragszahlung zu einem nach diesen Vorschriften unzuständigen Rentenversicherungsträger keine Unwirksamkeit der Beitragszahlung zur Folge hat. In diesen Fällen sind vielmehr die in § 201 Abs. 1 bis 3 enthaltenen Bereinigungsregelungen anzuwenden.

Darüber hinaus ergeben sich die Zahlungsfristen für Pflichtbeiträge aus §§ 197 Abs. 1, 198 Satz 2 i. V. m. § 25 Abs. 1 SGB IV.

 

Rz. 5

In der Verwaltungspraxis haben die Regelungen zur Wirksamkeit von Pflichtbeiträgen für abhängig Beschäftigte (§ 1, § 4 Abs. 1) sowie für sonstige Versicherte (§ 3, § 4 Abs. 3) lediglich eine untergeordnete Bedeutung, weil durch die Verpflichtung der Einzugsstellen und der Rentenversicherungsträger zur Beitragsüberwachung (§§ 28a bis 28r SGB IV) für diese Personenkreise i. d. R. eine kontinuierliche Zahlung von Pflichtbeiträgen gewährleistet ist.

Die Beitragsüberwachung für pflichtversicherte selbständig Tätige (§ 2, § 4 Abs. 2) ist in § 212 geregelt. Für diesen Personenkreis ergibt sich der für die Einhaltung der Zahlungsfrist (§§ 197 Abs. 1, 198 Satz 2 i. V. m. § 25 Abs. 1 SGB IV) zu bestimmende Tag der Beitragszahlung aus § 6 RV-BZV (vgl. auch Komm. zu Rz. 11).

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Personal Office Platin enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge