Kurzbeschreibung
Musterbogen zur Vorgesetztenbeurteilung. Er enthält vorgeschlagene Kriterien mit Beschreibungen (beliebig ergänzbar) und eine Bewertungsskala (z. B. 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend) und kann sowohl als Soll-Profil als auch als Ist-Profil genutzt werden.
Vorbemerkung
Je nach Zielsetzung der Vorgesetztenbeurteilung entwickeln die Unternehmen einen speziellen Beurteilungsbogen. Dieser kann z. B. in Form eines Soll- und eines Ist-Profils die generellen Fragen beantworten: "Wie sollte Ihr Vorgesetzter sein, damit Sie Ihre Aufgaben optimal erfüllen können?" und "Wie ist Ihr Vorgesetzter tatsächlich?"
Wichtig ist die Akzeptanz der Vorgesetztenbeurteilung. Der Beurteilungsbogen und das Verfahren sollten daher mit einer repräsentativen Gruppe von Beteiligten (Vorgesetzten und Mitarbeitern, Mitglied[ern] des Betriebsrats) gemeinsam entwickelt – zumindest aber besprochen und in einem Probelauf in mindestens einem Bereich getestet – werden. Rechtzeitig vor der eigentlichen Einführung müssen alle Mitarbeiter und Führungskräfte über Ziele, Sinn, Zweck und Nutzen der Vorgesetztenbeurteilung informiert und instruiert werden. I. d. R. wird eine derartige Beurteilung oft anonym durchgeführt, dann muss eine Mindestanzahl an Mitarbeitern die Beurteilung vornehmen, um sicherzustellen, dass keine Rückschlüsse gezogen werden können. Lässt es die Kommunikationskultur zu oder wünscht es der Vorgesetzte, kann die Beurteilung natürlich auch offen (mit oder ohne Beteiligung der Personalabteilung) durchgeführt werden.
Der folgende Musterbogen enthält die einzelnen Kriterien mit Beschreibungen und eine Bewertungsskala (z. B. 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend). Er kann sowohl als Soll-Profil als auch als Ist-Profil genutzt werden. Dadurch kann der beurteilte Vorgesetzte selbst ablesen, wie ihn seine Mitarbeiter sehen, ob und auf welchen Gebieten er ihren Erwartungen entspricht und wo Abweichungen bestehen und Entwicklungsbedarf besteht.
Beurteilungsbogen für die Vorgesetztenbeurteilung
Kriterien |
Beschreibung |
Bewertung |
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1 2 3 4 5 6 |
Menschlichkeit |
Freundliches Wesen; ermöglicht jedem Mitarbeiter, ohne Angst an Vorgesetzten heranzutreten. |
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Gerechtigkeit |
Bevorzugt niemanden; stets um Ausgleich bemüht. |
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Verlässlichkeit |
Mitarbeiter kann sich in jeder Hinsicht auf Vorgesetzten verlassen; steht hinter seinen Mitarbeitern. |
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Motivationsfähigkeit |
Kann die Gruppe und einzelne Mitarbeiter für die Aufgaben/eine Sache begeistern; demotiviert nicht durch sein Verhalten. |
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Delegationsfähigkeit |
Delegiert Aufgaben in angemessener Form und Umfang an geeignete Mitarbeiter. Schmückt sich nicht mit fremden Federn. |
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Teamfähigkeit |
Schweißt Teams zusammen; ordnet sich kooperativ in Teams ein. |
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Kritikfähigkeit |
Kann auf Kritik eingehen und reagiert konstruktiv; nimmt fachliche Kritik nicht persönlich. |
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Konfliktfähigkeit |
Kann in der Gruppe entstehende Konflikte aufnehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen; lenkt dadurch frei werdende Energien in positive Bahnen: trifft auch für einzelne Gruppenmitglieder unangenehme Entscheidungen. |
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Entscheidungsfähigkeit |
Trifft (auch risikoreiche) Entscheidungen; trägt hierfür die Verantwortung. |
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Fachkompetenz |
Beherrscht sein Fachgebiet; kann fachlich beraten; qualifiziert sich fachlich weiter |
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Informationsverhalten |
Informiert zeitnah und umfassend. |
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Organisationsgeschick |
Hat seinen Bereich organisatorisch im Griff; behält auch in Stress- und Krisensituationen den Überblick. |
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