Als mögliche Organisationsformen sind zu unterscheiden:
- Einlinienorganisation,
- Mehrlinienorganisation,
- Stablinienorganisation,
- Projektorganisation,
- Matrixorganisation,
- Tensororganisation.
3.1 Einlinienorganisation
In den meisten aller Unternehmen wird bzw. wurde die Einlinienorganisation verwendet. Dabei ist jeder Mitarbeiter einem direkten Vorgesetzen unterstellt, von dem er Anweisungen erhält und Aufgaben übertragen bekommt. Die Informationen fließen von oben nach unten und umgekehrt. Bei vielen hierarchischen Ebenen führt dies in der Praxis zu zahlreichen Problemen.
Vorteile |
Nachteile |
Übersichtlicher Aufbau |
Zu lange Kommunikationswege, bürokratisch |
Einheitliche Vorgehensweise |
Hohe Belastung der Instanzen |
Klare Abgrenzung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung |
Gefahr von Übertragungsfehlern, Informationsverlust |
3.2 Mehrlinienorganisation
Bei dieser Variante können die Mitarbeiter, was den Arbeitsinhalt und die Arbeitsausführung betrifft, Anweisungen, Informationen und Aufgaben von verschiedenen Stellen erhalten. Alle disziplinarischen Angelegenheiten wie beispielsweise Genehmigung von Urlaubsanträgen, Führen von Beurteilungsgesprächen oder der Gewährung von Leistungszulagen, werden ausschließlich vom direkten Vorgesetzen ausgeführt.
Die Mehrlinienorganisation wird häufig auf der untersten Hierarchieebene, bei den ausführenden Stellen angewendet.
Vorteile |
Nachteile |
Kurze Kommunikationswege |
Schwierige Abgrenzung von Zuständigkeiten |
Schnelle Entscheidungsmöglichkeiten |
Großer Kommunikationsbedarf |
Entlastung der Leitung |
Keine einheitliche Vorgehensweise |
3.3 Stablinienorganisation
Stabsstellen unterstützen Leitungen bzw. Instanzen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Sie sind zuständig für Sonderaufgaben und haben eine beratende, vorbereitende oder überwachende Funktion. Sie sind nicht weisungsberechtigt. Stabsstellen gibt es sowohl in der Einlinien- als auch der Mehrlinienorganisation.
Vorteile |
Nachteile |
Entlastung der Linien durch Stäbe |
Konfliktgefahr durch Trennung von Entscheidungsvorbereitung und Entscheidung |
Einsatz von Spezialisten |
Akzeptanz von Stabsstellen |
Klare Abgrenzung von Zuständigkeiten |
Instanz kann vom Stab manipuliert werden |
3.4 Projektorganisation
Die Projektorganisation kann als eine Parallel- oder Sekundärorganisation im Personalmanagement bestehen, die parallel zur existierenden Primärorganisation eingerichtet wird. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen organisatorischen Aufgabe wird unter einem Projekt ein einmaliges Vorhaben mit definiertem Beginn und fixiertem Abschluss verstanden. Projekte charakterisieren sich nicht nur durch die Einmaligkeit und zeitliche Befristung, sondern widmen sich oft auch in irgendeiner Weise neuartigen Themen, bei denen der Weg der Lösungsfindung noch unbekannt ist. Insbesondere in innovationsorientierten Bereichen des Personalmanagements mit häufig wechselnden, heterogenen Aufgabenstellungen kann es sich lohnen, die Personalorganisation durch eine Projektorganisation zu ergänzen, die für temporär anfallende Probleme die benötigten personalwirtschaftlichen Ressourcen zusammenführt. Dabei kann es sich um die Unterstützung von Bereichsprojekten, personalbereichsinternes Projektmanagement oder projektorientierte Personalorganisation handeln.
Vorteile |
Nachteile |
Hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit |
Leerläufe oder Überlastungen können auftreten |
Ganzheitliche Problemlösung durch gesamtunternehmerische Teamzusammensetzung |
Konfliktpotenzial in Bezug auf Software-Auswahl, Beziehungs- und Wertekonflikten zwischen den Projektmitgliedern oder Rollenkonflikte einzelner Projektteilnehmer |
Förderung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Projektmitglieder durch Zusammenführung von Fachkräften und Mitarbeitern |
Quantitative oder qualitative Schwächung von Abteilungen, die Projektteilnehmer abstellen müssen |
3.5 Matrixorganisation
Die Matrixorganisation charakterisiert sich dadurch, dass sie Gliederungsmerkmale zweidimensional verknüpft. Es entsteht ein Mehrliniensystem durch die Überlagerung eines vertikalen und horizontalen Leitungssystems. Ziel ist dabei, eine gleichzeitige und annähernd gleichberechtigte Koordination nach unterschiedlichen Aufgabendimensionen anzustreben.
Vorteile |
Nachteile |
Abgeflachte Hierarchien |
Gefahr des Verlustes des Verantwortungsgefühls |
Motivationsförderung durch Teilnahme am Problemlösungsprozess |
Hoher Kommunikationsbedarf |
Dynamische Komponenten, die Innovationsfähigkeit und Flexibilität der Organisation gewährleisten |
Kann zum Gefühl von Unsicherheit bei Stakeholdern führen |
3.6 Tensororganisation
Bei der Tensororganisation wird noch eine dritte Dimension unterschieden. In der Personalorganisation sind die drei Dimensionen typischerweise:
- Personalfunktion
- Mitarbeitergruppen
- Regionen
Sie kommt insbesondere bei internationalen Unternehmen zum Einsatz. Hierdurch verstärken sich noch einmal die Anforderungen an die Mitarbeiter bezüglich Kommunikation, Kooperation und Konfliktfähigkeit. Unterstellungsverhältnisse, die Aufgabenerfüllung und Weisungsrechte verteilen sich bei dieser Organisationsform nun auf drei Dimensionen. Um solche Arten der Organisation umsetzen zu können, bedarf es grundsät...