Prozessmanagement im HR-Bereich / 2.4 Supportprozesse für HR

Die Personalprozesse brauchen selbst wiederum Unterstützung. Dabei greifen sie wie alle anderen Prozesse auf die Supportprozesse des Unternehmens zu. Allerdings stellen Personalprozesse dabei oft besondere Anforderungen an die Leistungen. Das kann zu Konflikten führen, wenn das Unternehmen die Standardisierung seiner Supportprozesse sehr betont.

Ein wichtiger Supportprozess für die HR-Prozesse ist der IT-Service. Können die Datenanforderungen der Personalprozesse in den vorgegebenen Anwendungen angemessen bedient werden? Viele IT-Leiter streben nach größtmöglicher Standardisierung der verwendeten Systeme, wollen die Anzahl der Applikationen reduzieren. Und alle Standardanwendungen für Unternehmensprozesse (ERP) enthalten auch Module für die Personalprozesse. Muss das HR-Management dem Standard folgen oder bekommt der Personalbereich ein eigenes System für die Verwaltung von Personaldaten? Kann der IT-Service die hohen Datenschutzanforderungen, die sich aus Personalprozessen ergeben, sicher befriedigen?

Muss HR Leistungen von Dritten einkaufen, dann passen diese Leistungen meistens nicht in das Schema der Produkte und Leistungen, die das Unternehmen sonst benötigt. Mit der Beschaffung von Trainingsleistungen oder gar arbeitsrechtlicher Beratung sind Einkaufsabteilungen oft überfordert. Dennoch gilt vielerorts der Grundsatz, dass jede Beschaffung durch den Einkauf laufen muss. Auch hier sind Konflikte vorprogrammiert, wenn Supportprozesse über einen Kamm geschoren werden und Personalprozesse wie Büromaterial behandelt werden.

Schließlich generiert die HR-Arbeit Monat für Monat signifikante Zahlungsströme. Diese Zahlungen umzusetzen ist Aufgabe von Finanzprozessen. Die enge Verzahnung der Personalarbeit mit der Liquiditätsplanung und dem Zahlungswesen ist also notwendig. Weitere Abhängigkeiten der Personalprozesse von anderen Supportprozessen werden zum Beispiel auch deutlich, wenn der Zugang zu den Räumen der Personalabteilung gesondert gesichert sein soll, damit nicht jede abteilungsfremde Person sich dort frei bewegen und in offenliegenden Unterlagen schmökern soll.