Zusammenfassung
In einer sich stetig verändernden Arbeitswelt sind Reboarding und Offboarding zentrale Prozesse, die den Lebenszyklus eines Mitarbeiters in einem Unternehmen prägen. Während Offboarding den geordneten Abschied eines Mitarbeiters regelt, zielt Reboarding darauf ab, Rückkehrer effektiv wieder ins Unternehmen einzugliedern. Beide Prozesse sind entscheidend für die Aufrechterhaltung eines reibungslosen Betriebsablaufs und die Förderung einer positiven Unternehmenskultur. Im Folgenden werden wesentlichen Aspekte beider Prozesse und deren Bedeutung für Unternehmen und Mitarbeiter aufgezeigt.
1 Reboarding – erfolgreich wieder Fahrt aufnehmen
Zurück nach der Elternzeit, längerer Krankheit, eine Weiterbildung, internem Stellenwechsel oder zwischenzeitlicher Beschäftigung bei einem anderen Arbeitgeber: Dem Reboarding, also dem Wiedereinstieg in Job oder Unternehmen, wird oft zu wenig Beachtung geschenkt.
Auch ein zurückgekehrter Kollege muss wieder Fuß im Unternehmen fassen und braucht dabei mehr oder weniger Begleitung. Als einfache Faustregel gilt: Je länger er nicht im Unternehmen gearbeitet hat, desto intensiver sollte er begleitet werden. Auch wenn er viel "historisches Wissen" aus vergangenen Projekten und Prozessen mitbringt, kann sich seit seinem Weggang viel verändert verändert haben. Die Kosten eines missglückten Einarbeitungs- und Integrationsprozesses sind bei einer internen (Wieder-)Einstellung nicht geringer als bei einer externen Einstellung.
Vorteile des Reboardings:
- Reboarding verbessert die Produktivität, da Mitarbeiter schneller in ihre Rollen zurückkehren/einfinden und effektiver arbeiten können.
- Ein gut gestaltetes Reboarding zeigt Mitarbeitern, dass ihre Rückkehr geschätzt wird, was die Bindung an das Unternehmen stärken kann. Zudem steigert ein reibungsloser Wiedereinstieg die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Beim Reboarding kann meist auf allgemeine Einführungsprozesse verzichtet werden, da die Unternehmenskultur und Unternehmenswerte schon bekannt sind. Daher ist das Reboarding in der Regel kürzer und fokussierter, da es weniger um Grundlegendes geht. Es zielt darauf ab, den Mitarbeiter zu integrieren, sein Wissen und Können aufzufrischen und über Veränderungen zu informieren.
Daher ist der Reboarding-Aufwand wesentlich geringer und die Vorgesetzten können einen Teil der Maßnahmen an den Mitarbeiter selbst bzw. an das gesamte Team delegieren.
1.1 Reboarding nach Elternzeit oder Sabbatical: Kenntnisse und Fähigkeiten auffrischen
Wenn ein Mitarbeiter längere Zeit abwesend war, z. B. nach der Elternzeit oder nach einem Sabbatical ist Reboarding eine lohnende Maßnahme und sorgt für zufriedenere Rückkehrer. Denn je nachdem, wie lange der entsprechende Mitarbeiter "weg" war, kann sich auch für diese Rückkehrer einiges im Unternehmen/Team aufgrund einer Restrukturierung o. Ä. verändert haben.
Der Arbeitnehmer braucht zunächst Klarheit darüber, zu welchen Aufgaben und in welcher Position er nach seiner Auszeit wieder zurückkehren kann. Wechselt der Rückkehrer in ein anderes Team, sollten Sie die nachfolgenden Tipps bei internem Stellenwechsel berücksichtigen.
Das Reboarding von Wiedereinsteigern/Rückkehrern zielt vor allem auf die Auffrischung vorhandener Kenntnisse und Fähigkeiten ab. Damit die Wiedereingliederung erfolgreich verläuft, gilt es abzuklären:
- Wie geht es dem Rückkehrer mit der neuen Lebens- und Arbeitssituation? Welcher Arbeitsumfang ist möglich?
- Welche Aufgaben wird der Rückkehrer künftig übernehmen?
- Welche Tools/Systeme/Zuständigkeiten und Prozesse haben sich verändert?
- Wo sind eventuell noch Unsicherheiten und wie lassen sich diese beheben?
- Wo benötigt er Unterstützung oder Auffrischung seiner Kenntnisse?
- Wie sehr hat sich das Team in der Zwischenzeit verändert und wie läuft die soziale Integration in ein möglicherweise verändertes Team?
Flexible Arbeitszeit und Remote Arbeit
Generell können Unternehmen einiges dazu beitragen, Arbeitsplätze für Rückkehrer attraktiv zu gestalten. Damit beispielsweise wertvolle Mitarbeiterinnen nicht durch eine Babypause verloren gehen, kann mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und vermehrter Remote-Arbeit gegengesteuert werden.
1.2 Einarbeitung bei internen Stellenwechseln
Personaler gehen bei internen Stellenwechseln meist davon aus, dass die Mitarbeiter das Unternehmen ja bereits kennen und ein strukturierter Onboarding-Prozess schlichtweg übertrieben oder überflüssig ist. Falsch gedacht! Bei größeren Unternehmen und Konzernen vergessen die Verantwortlichen oft, dass sich die Teams und Arbeitsweisen in den verschiedenen Bereichen stark unterscheiden können und mit jedem neuen Teammitglied auch die Teamfindung neu beginnt. Interne Wechsler haben zudem häufiger Hemmungen, Fragen zu stellen. Denn eigentlich müssten sie ja alles wissen.
Bei einem internen Stellenwechsel steht die soziale Integration in das Team und die fachliche Einarbeitung in die neuen Aufgaben im Vordergrund. Auch das Team profitiert von internen Wechseln, denn der Neuzugang bringt aus dem anderen Unternehmensbereich i. d. R. viele neue Impulse und Erfahrungen mit. Ganz ähnlich, als käme der neue Kollege aus einer anderen Firma. Dies erfordert eine offene,...