2.1 Bewerbermanagementsysteme
In Abhängigkeit von der Unternehmensgröße und der Häufigkeit von Stellenbesetzungen kann es für eine gute Administration hilfreich sein, ein Bewerbermanagementsystem zu nutzen. Diese speziellen Softwaretools ermöglichen die Zentralisierung aller für das Recruiting relevanten Prozesse sowie dessen Daten und bringen einen hohen Automatisierungsgrad mit sich, welcher u. a. in der Kommunikation mit Bewerbern eine große Arbeitserleichterung darstellt. Hierbei gibt es viele verschiedene Anbieter, welche bedarfsorientierte Lösungen bieten.
Barrierefreie Ausgestaltung
Um sicherzustellen, dass alle Bewerber, einschließlich Menschen mit Behinderungen, gleichberechtigten Zugang zu den Bewerbungsprozessen haben, ist eine barrierefreie Ausgestaltung von Bewerbermanagementsystemen zu empfehlen. So sollte bspw. eine klare und einfache Navigation verwendet werden, die leicht verständlich ist, sowie ein Bewerbermanagementsystem, das mit Screenreadern kompatibel ist, indem semantisch korrekte HTML-Tags verwendet werden.
In der Praxis bedeutet das, dass Bewerber ihre Unterlagen digital einreichen und mithilfe einer Schnittstelle automatisch ein Bewerberprofil im Bewerbermanagementsystem angelegt wird, worauf die Recruiter und Hiring Manager sodann zugreifen können und weitere Schritte (wie bspw. Einladung zum Vorstellungsgespräch, Absage, etc.) vorgenommen werden können. Textbausteine werden hinterlegt, sodass die Kommunikation lediglich angepasst werden muss.
Datenschutz beachten!
Grundsätzlich sollte aufgrund der DSGVO berücksichtigt werden, dass nur jene Daten erfasst werden, welche für den Recruiting-Prozess notwendig sind. Entsprechend muss vom Bewerber die Erlaubnis eingeholt werden, dass die notwendigen personenbezogenen Daten verarbeitet werden dürfen. Bei Softwaretools besteht i. d. R. die Möglichkeit, diese Daten automatisiert zu löschen.
2.2 Alternativen zum Bewerbermanagementsystem
Kleine Unternehmen oder Unternehmen, die gerade erst mit dem Aufbau eines zielwirksamen Recruiting-Prozesses gestartet haben, können für den Anfang auf Excel-Listen zurückgreifen. Hiermit kann eine Übersicht erstellt werden, welche Bewerber für welche Stelle im Prozess vorgesehen sind. Zusätzlich kann der Prozessverlauf immer aktuell erfasst werden (z. B. Spalten für folgende Kategorien: Stelle, Datum des Bewerbungseingangs, Quelle, Nachname, Vorname, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Bewerbungsstatus, Erlaubnis zur Verarbeitung der Daten, Kommentarfeld für Kommunikationshistorie und Absagegründe). Hierbei sind ebenfalls die datenschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten.
Datenschutz beachten!
Auch bei händisch gepflegten Tabellen müssen datenschutzrechtliche Grundlagen berücksichtigt werden. Zudem muss bei händisch gepflegten Tabellen insbesondere beachtet werden, dass es aufgrund der DSGVO bestimmte Fristen zur Löschung von Daten gibt.
2.3 Unterstützende Personen
Der Administration im Bewerbungsprozess kommt nicht zuletzt aufgrund der Relevanz einer positiven Candidate Journey eine hohe Gewichtung zu. Insofern sollten die administrativen Aufgaben so verteilt sein, dass sie zeitnah und in einer logischen Reihenfolge erledigt werden können. Zur Entlastung des Arbeitsvolumens in der Personalabteilung kann auf die Unterstützung durch andere Personen und Rollen zurückgegriffen werden, welche bei der Administration eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Häufig werden hierbei Personalsachbearbeiter oder Assistenzen (ggf. auch aus anderen Unternehmensbereichen) eingesetzt.