Recruiting: Eignungsdiagnostik / 1.3 Eignung und Anforderungen

Zur Feststellung der Eignung eines Bewerbers ist es notwendig, die Analyse nachvollziehbar und weitgehend überprüfbar zu machen. Die Instrumente, die dabei zum Einsatz kommen, sollten wissenschaftlich anerkannt sein und ihr Einsatz im Verhältnis zu den Anforderungen stehen, gegen die man prüfen will.

1.3.1 Begriff "Eignung"

Eignung im berufsbezogenen Sinn ist nicht absolut. Eine Person kann also nicht generell "geeignet" sein. Eignung bezieht sich immer auf die spezifischen Anforderungen an das Verhalten in einem bestimmten beruflichen Umfeld. Eine Person kann für eine Aufgabe geeignet sein, für eine andere überhaupt nicht.

Im engeren Sinn bezeichnet "Eignung" die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person sich in dem speziellen beruflichen Umfeld so verhalten wird, dass sie die Ziele ihrer Tätigkeit erreichen wird. Eine Aussage über Eignung ist also eine Prognose über das zukünftige Verhalten einer Person.

1.3.2 Determinanten des Verhaltens

Unser Verhalten ist nicht vorhersehbar, aber verschiedene Faktoren beeinflussen es. Diese Faktoren können auch als Prädiktoren für das wahrscheinliche Verhalten einer Person angesehen werden.

• Umgebungsfaktoren
• Körperliche Bedingungen
• Kognitive (geistige) Voraussetzungen
• Emotionale Verfassung
• Motivation
• Soziale Anforderungen

Eignungsdiagnostik muss also auf die jeweiligen individuellen Verhaltensbedingungen einer Person schauen, um eine einigermaßen belastbare Aussage über das zukünftige Verhalten in der betreffenden Stelle zu gewinnen.

Anforderungen beschreiben

Wenn Eignung die Passung zwischen Person und Anforderungen einer Stelle bedeutet, dann muss jeder Eignungsdiagnostik eine Beschreibung der Anforderungen vorausgehen. Ohne Anforderungen keine Eignung. Für die Beschreibung der Anforderungen dient die oben genannte Liste der Verhaltensbedingungen als Orientierung. Es gilt, in Bezug auf die für die...