Prof. Dr. Daniela Eisele-Wijnbergen
Bei Jobbörsen, Jobsuchmaschinen und ähnlichen Plattformen können Stellenangebote veröffentlicht und es kann meist auch gezielt nach Kandidaten gesucht werden, wozu sich unter Active Sourcing mehr findet. Eine eigene Stellenausschreibung ist auf den bekannten Plattformen meist kostenpflichtig. Dann ist mit Kosten von unter hundert bis zu einigen hundert Euro zu rechnen. Die Kosten richten sich in der Regel nach Reichweite, aber auch nach den kommerziellen Interessen der Suchmaschinen. Deutliche Kostenunterschiede bestehen ebenfalls für das Abrufen von Bewerberprofilen und Nutzung eventueller weiterer Dienste, wie z. B. die Unternehmensvorstellung generell oder die Reaktion auf Arbeitgeberbewertungen.
Stepstone.de |
StepStone ist lt. Haufe das beste Jobportal, das online für den deutschen Markt zur Verfügung steht – über alle Branchen/Berufsgruppen hinweg. Das Portal zielt auf Akademiker und Fachkräfte. |
Meinestadt.de |
Meinestadt bietet neben Immobilienbörse, Kleinanzeigen etc. auch einen der größten Stellenmärkte in Deutschland. Aushilfstätigkeiten, aber auch Positionen für weniger mobile Fachkräfte sind hier (regional) gut platziert. |
LinkedIn.com |
LinkedIn ist als Business-Network weltweit bekannt. Insbesondere akademische und Führungspositionen werden hier gepostet. Auch LinkedIN wird beim Active Sourcing näher betrachtet. |
onlyfy by Xing |
Die vom Unternehmen selbst als Talent Acquisition bezeichnete Plattform umfasst Xing und kununu. Sie bietet neben Anzeigen (für den DACH-Raum) noch viele weitere Funktionen für das Recruiting und wird beim Active Sourcing genauer betrachtet. |
Kununu.de |
Kununu ist eine deutschsprachige Arbeitgeberbewertungsplattform. |
Glassdoor.de |
Glassdoor ist eine international aufgestellte Arbeitgeberbewertungsplattform. |
Insgesamt ist dieser Markt nach wie vor ständig in Bewegung, sodass sich der regelmäßige Blick in aktuelle Marktvergleiche, bspw. bei Crosswater Job Guide, lohnt. Inzwischen haben sich auch Makler etabliert, die sich auf die zielgruppenspezifische Platzierung spezialisiert haben, wie jobsadvision.de.
Zielgruppenspezifische Auswahl auch der Jobbörsen
Je nach Position sollte sich die Suche nicht nur auf die großen überregionalen Plattformen konzentrieren. Gerade für weniger hochqualifizierte Positionen bieten sich oft andere Plattformen an. Wenn Sie aufgrund der Personalplanung wissen, dass viele Einstellungen geplant sind, sollten Sie kostengünstige Rahmenverträge mit einigen wenigen Jobbörsen aushandeln und diese generell nutzen sowie stellenbezogen ergänzen.
Umgang mit sozialen Netzwerken
Wie aus der Liste ersichtlich, gehört das Veröffentlichen von Stellenanzeigen in Netzwerken, insbesondere LinkedIn, mittlerweile zu den meistgenutzten Kanälen. Darüber hinaus können Stellenanzeigen auch auf Plattformen – wie Instagram und Youtube – und in sozialen Netzwerken, insbesondere Facebook und TikTok, gestreut werden. Mal abgesehen davon, dass es sich bei letzter um eine datenschutzrechtlich- und politisch zweifelhafte Variante handelt, sind dies soziale Plattformen, die in erster Linie privat genutzt werden. Für Schüler und Auszubildende gibt es für das Recruiting naheliegendere Varianten, wie azubiyo.de, azubister.de oder die ihk-lehrstellenboerse.de. Zudem setzt eine erfolgreiche Verbreitung in sozialen Netzwerken ein eigenes Profil und ständige Aktivitäten voraus. Eine einmalige Aktion hätte nur mit übermäßigem Aufwand (oder unverhoffter Viralität) die Chance auf Erfolg. Um einen ständigen Dialog in den Netzwerken zu führen, bedarf es Zeit und Know-How. Die Investition kann sinnvoll sein, sich auf den Plattformen der jeweiligen Zielgruppe zu positionieren. Wichtig ist, dass der Social Media-Auftritt des Unternehmens professionell ist und nur verspricht, was das Unternehmen auch halten kann.
Bei den genannten Arbeitgeberbewertungsplattformen, wie Kununu im DACH-Raum und international Glasdoor, wird das Unternehmen von Dritten bewertet. Ob das Unternehmen das möchte oder nicht, spielt zunächst keine Rolle. Unternehmen können aktiv ein Profil zur Darstellung als Arbeitgeber erwerben und erhalten somit die Möglichkeit, auf Bewertungen und Anmerkungen zu antworten. Die Nutzung dieser Möglichkeit ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und Unternehmen tun gut darin, ihre eigenen Mitarbeitenden und auch Bewerber zu motivieren, auch über positive Erfahrungen zu berichten. Die Relevanz der Plattformen übersteigt mittlerweile die Bedeutung "herkömmlicher" Arbeitgeberrankings, -wettbewerbe und Zertifikate, zeigen Befragungen Ausbildungs- und Arbeitssuchender.
Mit Blick auf besonders enge Teilarbeitsmärkte kann auch Retargeting, das aus dem Online-Marketing kommt und die Nutzung der Daten konkreter Suchanfragen des einzelnen Nutzers umfasst, interessant sein. Es handelt sich um ein Verfolgungsverfahren, bei dem Besucher einer Webseite markiert und anschließend mit gezielter Werbung wieder angesprochen werden. Für Stellenanzeigen bedeutet das, dass dem Suchenden die angezeigt werden,...