2.2.1 Modell nach Ursula Nuber

Ein Resilienzmodell, das in Deutschland eine weite Verbreitung gefunden hat – und manchmal als das einzige existierende Modell dargestellt wird – sind die "7 Säulen der Resilienz", von Ursula Nuber zusammengestellt[1]:

  1. Optimismus: Grundlage jeder Krisen- und Konfliktbewältigung ist der Glaube daran, dass Krisen zeitlich begrenzt und überwindbar sind. Optimismus beinhaltet auch die Überzeugung, auf die Ereignisse im Leben Einfluss ausüben zu können.
  2. Akzeptanz: Krisen werden akzeptiert, den Tatsachen wird ins Auge geblickt, sodass Schritte zur Bewältigung unternommen werden können.
  3. Lösungsorientierung: Es werden Lösungen für die Krise gesucht und der Versuch unternommen, die Kontrolle über das Leben zurückzugewinnen.
  4. Opferrolle verlassen: Sich wieder auf die eigenen Stärken besinnen und die Realität angemessen interpretieren. Sich wie ein "Stehaufmännchen" verhalten.
  5. Verantwortung übernehmen: Weder die Schuld auf andere schieben, noch sich selbst zum Sündenbock machen, sondern in angemessener Weise Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen.
  6. Netzwerkorientierung: Ein stabiles Netzwerk aufbauen und pflegen.
  7. Zukunftsplanung: Durch gute Vorbereitung sollen zukünftige Krisen möglichst vermieden, zumindest aber möglichst gut bewältigt werden.
[1] Psychologie heute, 5/1999.

2.2.2 Modell nach Karen Reivich und Andres Shatté

Ein stark auf verhaltenstherapeutischen Grundlagen basierendes Modell aus den USA benennt ebenfalls 7 Resilienzfaktoren. Den Autoren geht es insbesondere um eine bewusste Veränderung innerer Einstellungen:

  1. Regulierung der Emotionen: Negative Gefühle so steuern können, dass ein rationales Problemlösen möglich wird.
  2. Impulskontrolle: Fähigkeit, sich nicht ablenken zu lassen, sondern diszipliniert und zielorientiert Aufgaben zu erledigen, auch wenn man sie nicht mag.
  3. Realistischer Optimismus: Überzeugung, die Dinge zum Guten wenden zu können, aber keine "rosarote Brille".
  4. Kausalanalyse: Analysieren, ob eigene ungünstige Denkstile dazu beitragen, dass man erfolglos ist oder sich schlecht fühlt.
  5. Empathie: Gefühle und den Zustand anderer Menschen erkennen, sich in andere hinein versetzen und verstehen können.
  6. Selbstwirksamkeit: Überzeugung, Dinge beeinflussen und Probleme aus eigener Kraft bewältigen zu können.
  7. Zukunft gestalten: Veränderungen akzeptieren, klare Ziele stecken, Rückschläge einplanen und bei Bedarf Pläne verändern.

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