Software-ergonomisch richtig gestaltete Software trägt dazu bei, dass der Benutzer seinen mentalen Aufwand voll seinen Arbeitsaufgaben widmen kann, statt sich mit der Logik seiner Software-Werkzeuge auseinandersetzen zu müssen.

Zwangsläufig führt software-ergonomisch richtig gestaltete Software aber auch dazu, dass Benutzer effizient und somit produktiv tätig werden können, da systematisch (nur) die Arbeitsschritte am System ermöglicht werden, die aus der Aufgabe heraus erforderlich sind.

Jüngste Veröffentlichungen der Standish Group[1] bestätigen das, was bereits seit 1995 in der Software-Ergonomie bekannt ist: Im Durchschnitt entstehen in Entwicklungsprojekten 50 % Funktionen, die faktisch nie genutzt werden, jedoch mit viel (finanziellem) Aufwand entwickelt werden (Abb. 2). Dies ist für die Planung von Folge-Releases einer Software tragisch, da Budgets für das "Nachliefern" von wirklich benötigten Funktionen aus Nutzersicht bereits verloren sind.

Ein konsequentes Usability-Engineering im Entwicklungs- oder Beschaffungsprojekt vermeidet dies konsequent, da nur die "richtigen" Funktionen aus der sog. Nutzungskontextanalyse heraus hergeleitet und legitimiert werden. Auch lässt sich das Scheitern von Entwicklungsprojekten, sprich das Nicht-Liefern des erwarteten Ergebnisses, durch mangelndes Usability-Engineering in frühen Projektphasen begründen.

Abb. 2: Das Durchschnittsrisiko eines Entwicklungsprojektes im Hinblick auf unnötige bzw. unpassende Funktionen[2]

 
Wichtig

Erfolgsfaktoren von Softwareentwicklungsprojekten

Gem. der Standish Group sind 3 Faktoren entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg von Softwareentwicklungsprojekten:

  • konsequente Unterstützung der Unternehmensleitung,
  • klare Spezifikation der Anforderungen aus Sicht der Nutzer,
  • systematische Einbindung der Nutzer in das Entwicklungsprojekt.
[1] Standish Group, Modernization – Clearing a pathway to success, 2010.
[2] Quelle: Standish Group, Modernization – Clearing a pathway to success, 2010, S. 15.

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