Die Bewerber und potenziellen neuen Mitarbeiter werden somit nicht nur zahlenmäßig immer weniger, sondern auch immer anspruchsvoller. Ein Großteil von ihnen hängt mittlerweile der vielzitierten Generation Y an, die insbesondere Wert auf eine kulturelle Passung mit ihrem Arbeitgeber legt. Eine gute Arbeitsatmosphäre sowie eine Wertschätzung für die eigene Leistung erachten die Befragten in der Kienbaum-MultiGEN-Studie als am wichtigsten[5]. Hierbei unterscheiden sie sich zum Beispiel von jenen Anhängern der "seniorigeren" Generation X, bei denen die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, am höchsten gewichtet wird. Einigkeit besteht mit der Vorgängergeneration darin, dass der Arbeitgeber abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgaben stellt. Die Bewerber wollen gefordert, aber auch gefördert werden, um sich selbst weiterentwickeln zu können.

Und was für Bewerber gilt, gilt allemal auch für die eigenen Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen sind. Es vollzieht sich, sicherlich auch generationsbedingt, ein Wertewandel innerhalb der Belegschaft. Die Akzeptanz gegenüber dem althergebrachten Command-and-Control-Stil nimmt deutlich ab, und ein Beharren auf den starren Machtstrukturen der Vergangenheit wird die Mitarbeiter, die nach freiem, kreativem und schöpferischem Arbeiten streben, zumindest demotivieren, in letzter Konsequenz womöglich sogar aus dem Unternehmen vertreiben[6]. Vielmehr ist Mitarbeitern wichtig, auf Augenhöhe behandelt und in Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden und Wertschätzung für Geleistetes zu erfahren. Agilität steht im Ruf, genau dies transportieren zu können. Aufgrund dessen sehnen sich viele Mitarbeiter, ob nun explizit oder auch nur implizit, nach einem Wandel innerhalb ihrer Organisation hin zu agile(re)n Werten.

[5] Kienbaum Communications, MultiGEN – 2020, Abstract, S. 5.
[6] Sprenger, 2014, S. 35.

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