Die Nachricht einer bevorstehenden Trennung vom Arbeitgeber stellt für viele Mitarbeiter eine tiefgreifende Zäsur dar. Wie Menschen auf diese gravierende Veränderung reagieren, hängt von einer Vielzahl individueller und situativer Faktoren ab. Die Tabelle zeigt typische Reaktionsstrategien und Verhaltensmuster, die Mitarbeiter an den Tag legen, wenn sie mit der Botschaft einer Trennung konfrontiert werden. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die emotionalen und psychologischen Prozesse zu entwickeln, die in solchen Situationen ablaufen, um sowohl Arbeitgebern als auch Betroffenen selbst fundierte Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben.

Druck bei Führungskräften nicht außer Acht lassen

Unterschätzt werden darf auch nicht der Druck, der auf den Führungskräften lastet, die mit der Durchführung der Trennungen betraut sind. Sie befinden sich oftmals in einer unangenehmen Sandwichposition: die Geschäftsführung hat einen Personalabbau beschlossen. Die Führungskräfte des mittleren Managements stehen dann nicht nur zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsführung. Auch der Betriebsrat und HR sind in das Beziehungsgeflecht eingebunden. Last but not least möchte auch die Führungskraft selbst mit ihrem Gewissen vor sich bestehen können.

Um sich dieser Herausforderung zu stellen, sollten die Führungskräfte die verschiedenen Rollen verstehen und in der Lage sein, die Reaktionen der Beteiligten auszuhalten. Wichtig ist auch ein hohes Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen, was es den Führungskräften erleichtert, ausgleichend zu wirken. Abbildung 8 zeigt die Sandwichposition der Führungskräfte.

Quelle: Andrzewski, L./Refisch, H.: Trennungs-Kultur und Mitarbeiterbindung – Kündigungen, Aufhebungen, Versetzungen fair und effizient gestalten, 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Köln 2015, S. 291 (modifiziert).

Abb. 8: Sandwichposition der Führungskräfte

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