Die Wissensbilanz ist ein Managementinstrument, dessen Einführung voraussetzt, dass es im Betrieb ein Leitbild (Vision) sowie langfristige Ziele und Strategien gibt bzw. zusammen mit der Wissensbilanz eingeführt werden, die beschreiben, wie das Leitbild erreicht werden soll. Aus den Zielen und Strategien werden Maßnahmen abgeleitet, die in Geschäftsergebnisse, z. B. Umsatz- oder Gewinngrößen, münden. Um die Geschäftsergebnisse zu erreichen, werden entsprechende ureigene Geschäftsprozesse, z. B. Produktionsabläufe oder Vertriebsaktivitäten, sowie Wissensprozesse benötigt, damit Produkte oder Leistungen entsprechend der Zielvorstellungen hergestellt werden können (s. Abb. 1).

Des Weiteren wird ein Projektteam mit Mitarbeitern aus mehreren Abteilungen, z. B. Vertrieb, Einkauf, Produktion, Entwicklung, Personal und Controlling, benötigt. Falls vorhanden, sollte der Betriebsrat eingebunden werden. Die Leitung kann der Geschäftsführer oder ein Externer übernehmen. Im Team sollten möglichst Mitarbeiter aus unterschiedlichen Hierarchieebenen, z. B. Sachbearbeiter und Führungskräfte, eingebunden werden, um von unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen profitieren zu können. Dann gilt es zu entscheiden, ob die Wissensbilanz für den ganzen Betrieb oder für Teilbereiche erstellt werden soll, z. B. Standorte oder Abteilungen. Über das Vorhaben müssen parallel zur Zusammenstellung des Teams Belegschaft und Betriebsrat informiert werden, um keine Unsicherheiten, Missverständnisse und unnötigen Umsetzungshemmnisse zu riskieren. Der Arbeitskreis Wissensbilanz geht davon aus, dass etwa drei ganztägige Veranstaltungen genügen, um alle Schritte bei der Erstellung der Wissensbilanz zu durchlaufen. Hinzu kommen Vor- und Nacharbeiten in kleineren Gruppen. Das Projekt sollte innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen werden können, wobei mit einem Umfang von bis zu 60 Personentagen gerechnet werden muss. Allerdings können sowohl Zeitrahmen und Aufwand im Einzelfall deutlich höher ausfallen, abhängig von den Gegebenheiten im Betrieb. Im Zuge der Vorbereitungen sollten die Termine für die Arbeiten sowie ggf. notwendige zusätzliche Ressourcen, etwa Finanzmittel für einen Berater, geplant werden.

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