E-Learning: Mobile Learning braucht solide Strategie

Überall und jederzeit auf Lerninhalte zugreifen zu können, wird erst mit mobilen Endgeräten wie Tablet PC und Smartphone wirklich möglich. Mobile Learning gehört deshalb zu den stärksten Wachstumsbereichen im E-Learning. Experten warnen jedoch, über dem Hype die Strategie nicht zu vergessen.

Allein in Deutschland besitzen mittlerweile rund 30 Millionen Menschen ein Smartphone. Die Tendenz steigt mit der Vielzahl der angebotenen Modelle und sinkender Preise für den mobilen Internetzugang. Die wichtige Rolle, die das mobile Internet für den Alltag spielt, macht auch vor Unternehmen nicht halt. Deren IT steht vor der Herausforderung, (fast) alle Bereiche der internen Anwendungen auch für den mobilen Zugang aufzubereiten.

Email und Web-Zugriff ist nicht gleich Mobile-Learning-Kompetenz

Mobile Learning hat mit dem Siegeszug des Tablet PC nochmals einen Schub erfahren. Doch der Hype sei mit Vorsicht zu genießen, warnt der international anerkannte E-Learning-Experte Elliot Masie vom gleichnamigen Masie Center in Saratoga Springs, USA. Die Aufmerksamkeit, die das Thema aktuell erfahre, lenke davon ab, dass es an der notwendigen Kompetenz und Strategie oft noch fehle.

Nachholbedarf sieht Masie demnach bei den Kompetenzen der Nutzer selbst. Im Alltag würden mobile Endgeräte kaum genutzt, um damit zu lernen oder Prüfungen zu absolvieren. Auch Inhalte, die speziell für mobile Endgeräte entwickelt werden, seien Mangelware. Auf der technischen Seite seien außerdem viele Learning-Management-Systeme nicht ausreichend auf Mobile Learning vorbereitet.

Bedenken bei IT-Sicherheit

Masies stützt sich dabei auf eine Untersuchung, für die sein Institut im Herbst 2012 die Antworten von 823 kleinen und großen Unternehmen aus verschiedensten Branchen ausgewertet hat. Demnach haben vor allem die IT-Abteilungen der befragten Unternehmen wenig Interesse daran, Mobile Learning zu fördern. Die größten Bedenken gebe es bei der IT-Sicherheit (86 Prozent), dem Aufwand, Inhalte für mobile Endgeräte aufzubereiten (83 Prozent) und Learning Management Systemen, die nicht ausreichend auf die Integration von Mobile Learning vorbereitet seien (71 Prozent). Befürchtet werde demnach auch, das Mobile Learning gründliche Fachkenntnisse und gründliches Lernen entwerte und Mitarbeiter davon ablenke, im realen Arbeitsalltag miteinander zu interagieren.

Solide Strategie fördert Nutzen

Um vom Mobile Learning Hype zu profitieren, so Masie, sei es für Unternehmen wichtig, eine solide Strategie zu entwickeln und sich im Vorfeld grundlegende Fragen zur Technik, Kosten, Einsatzszenarien, pädagogischem Anspruch und Akzeptanz zu beantworten. Unternehmen sollten nicht auf der Hype-Welle reiten, sondern besser gründlich planen, was sie mit Mobile Learning erreichen wollen und wie diese Ziele zu erreichen seien.

Einblicke in den Stand des Mobile Learning gibt es aktuell auf der Learntec vom 29. bis 31. Januar in Karlsruhe. Messebesucher können sich in einer Mobile-Learning Arena informieren. Teilnehmer des Kongress erfahren Best Practice Beispiele für den Mittelstand für den Einsatz von Mobile Learning in Marketing und Vertrieb sowie zu Mobile Learning Technology.


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