HR-Bereiche sollen neu geordnet werden
Ein großer Teil der Unternehmen will in den kommenden Jahren die Struktur seiner HR-Abteilungen überarbeiten, um sie effizienter zu gestalten. Das zeigen die diesjährigen Ergebnisse der HR Service-Delivery-Studie von Towers Watson. Fast die Hälfte (44 Prozent) der befragten HR- und HR-IT-Verantwortlichen plant, ihre Personalabteilung im kommenden Jahr neu ordnen. Im letzten Jahr befassten sich lediglich 26 Prozent mit solchen Überlegungen.
„Wir beobachten, dass sich immer mehr Unternehmen auf große Investitionen in die Neuaufstellung des HR-Managements vorbereiten – ganze 75 Prozent mehr als im letzten Jahr“, so Towers-Watson-Experte Wolff. „Hierbei handelt es sich meist um umfassende Change-Projekte, die viel Planung erfordern und daher sehr ernst genommen werden. Nach der Unsicherheit und den Sparmaßnahmen der letzten Jahre wächst in vielen Organisationen das Bewusstsein, dass HR-Strukturen erneuert werden müssen, um sich an die Unternehmensstrukturen anzupassen, die sich in den vergangenen Jahren ebenfalls tiefgreifend verändert haben. Dies gilt auch für Deutschland, das bisher von der Krise eher verschont wurde.“
Shared Services sollen ausgebaut, HR-Funktionen ausgelagert werden
Unter den geplanten Maßnahmen steht die Zentralisierung der HR-Funktionen ganz oben auf der Liste: 39 Prozent der Unternehmen wollen zunächst hier ansetzen. Fast ein Drittel (31 Prozent) hat vor, die Zahl der bestehenden bereichsübergreifenden Shared Services zu erhöhen. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) beabsichtigt darüber hinaus, HR-Funktionen komplett auszulagern. Europäische Unternehmen zielen dabei besonders darauf ab, die Kapazitäten von Talent- und Performance-Management-Software, Weiterbildungsprogrammen und Vergütungssystemen zu erhöhen. Hier wird es insbesondere im SAP-Land Deutschland interessant sein, die Auswirkungen der Success-Factors-Akquisition zu beobachten.
Vermehrte Aufmerksamkeit auf Optimierung der HR-Technologien
Im Bereich HR-Technologie planen die befragten Unternehmen, in erster Linie in die zusätzliche Einbindung externer Dienstleister, die Verbesserung von HR-Management-Systemen und die Erweiterung bestehender Selbstbedienungslösungen zu investieren. Sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) verfügen bereits über ein HR-Portal als Schnittstelle zwischen Personalabteilung und den restlichen Mitarbeitern. Mit diesen Maßnahmen wollen die Firmen neben der höheren Effizienz für die Abteilung die Vernetzung von Prozessen und Investitionen, Qualitätssteigerung sowie Kostensenkung erreichen.
„Interessanterweise beobachten wir eine signifikante Verlagerung von Technologieausgaben in Richtung Software-as-a-Service (SaaS)“, führt HR-Experte Wolff weiter aus. „Mehr als ein Drittel der Unternehmen, die im kommenden Jahr Investitionen in Technologie planen, favorisieren externe IT-Infrastrukturen. Noch vor zwei Jahren hat sich nur jedes zehnte Unternehmen dafür interessiert. Die Marktkonsolidierung und große Fortschritte in Sachen Zuverlässigkeit, Datensicherheit und Usability haben aus SaaS-Systemen eine attraktive Option für viele Unternehmen gemacht.“
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