Entsendung in die USA: Visadekret bereitet Sorge
Haufe Online-Redaktion: Wie wirken sich die Gesetzesinitiativen von Donald Trump auf die Entsendung deutscher Mitarbeiter aus?
Omer Dotou: Entsendungen in die USA stellen derzeit weltweit mit die größten Herausforderungen dar. Obwohl es deutschen wie anderen ausländischen Unternehmen zunehmend erschwert wird, verlagern diese immer mehr Geschäftstätigkeit in die USA. Damit nehmen auch die Entsendungen in die Vereinigten Staaten zu. Große Sorge bereitet uns die geplante Änderung der Visakategorien. Dort spüren Unternehmen bereits jetzt einen deutlich schärferen Wind. Während deutsche Spezialisten bislang problemlos das gewünschte Visum erhielten, bekommen wir seit Kurzem vermehrt Absagen. Unternehmen müssen sich hier auf neue Regelungen einstellen.
Omer Dotou, #BDAE: Auch Deutschen, die in die USA entsandt werden sollen, wird jetzt häufig das Visum verweigert.
Click to tweet
Haufe Online-Redaktion: Und wie werden die neuen Regelungen aussehen?
Dotou: Wenn der Kongress zustimmt, wird beim E-1- und E-2-Visum die Investitionssumme erheblich steigen. Beim H-1B-Visum zeichnen sich überdies andere Gehaltsgrenzen ab. Die Visa-Kategorien für Business-Traveller stehen ebenfalls auf der Überarbeitungsliste.
Und nicht zuletzt stellen wir verschärfte Kontrollen bei Betrieben fest, die ausländische Arbeitnehmer mit dem L-1Intracompany- Transferee-Visum beschäftigen. All das hat vor allem Folgen für Unternehmen, die viele ausländische Mitarbeiter in die USA entsenden.
Haufe Online-Redaktion: Trump will auch die Krankenversicherungspflicht, die sogenannte die „Obamacare“ abschaffen - wie wird sich das auf die Entsendepolitik auswirken?
Dotou: Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen unserer USA-Kunden. Die Folgen lassen sich jedoch noch nicht mit Sicherheit ermessen. Wir rechnen unter anderem damit, dass die Nachweispflicht für eine gültige Krankenversicherung für Expats entfällt und es auch keine vorgeschriebene Mindestdeckung mehr für Policen geben wird.
Unklar ist aber dennoch, ob ausländische Krankenversicherer in Zukunft überhaupt akzeptiert werden. Dazu gibt es unserer Kenntnis nach noch keine Statements. Bemerkenswert ist zudem, dass wir von vielen Langzeit-Expats in den USA wissen, dass diese das Thema Krankenversicherung zutiefst verunsichert.
Allein die Vorstellung, dass es möglicherweise keinen bezahlbaren Krankenversicherungsschutz für Menschen mit Vorerkrankungen oder mit chronischen Leiden mehr geben könnte, führt selbst bei dieser Gruppe zu ernsthaften Überlegungen, zurückzukehren.
Dotou, #BDAE: Das Thema Krankenversicherung verunsichert Langzeitexpats in den USA - sie überlegen, zurückzukehren.
Click to tweet
Zur Person:
Omer Dotou ist Leiter Unternehmensberatung internationale Mitarbeiterentsendungen bei der BDAE Gruppe.
Das Interview führte Katharina Schmitt, Redaktion Personalmagazin
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.993
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.713
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.500
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.276
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.249
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.129
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
1.031
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
709
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
514
-
Modelle der Viertagewoche: Was Unternehmen beachten sollten
390
-
Tipp der Woche: Mehr Inklusion durch KI
19.12.2024
-
Gleichstellung in Europa verbessert sich nur langsam
16.12.2024
-
Fünf Tipps für effektive Recruiting-Kampagnen zum Jahresstart
13.12.2024
-
Eine neue Krankenkasse als Zeichen der Fürsorge
11.12.2024
-
Wie Personalarbeit wirtschaftlichen Erfolg beeinflusst
10.12.2024
-
1.000 neue Fachkräfte für den Glasfaserausbau
09.12.2024
-
KI für eine inklusive Arbeitswelt
06.12.2024
-
Weihnachtsgeld: Wer bekommt wie viel?
05.12.2024
-
Mit Corporate Volunteering Ehrenamt ins Unternehmen bringen
05.12.2024
-
Die Angst vor KI lässt nach
05.12.2024