Die Zukunftsallianz Arbeit & Gesellschaft e.V. (ZAAG), die Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (GfWM) und die Hays AG befragten knapp 1.200 Berufstätige zu ihren Einschätzungen und Präferenzen hinsichtlich der Innovationsfreundlichkeit und Zukunftstauglichkeit von Arbeitsumfeldern. Ziel der Studie war es herauszufinden, wie viel Freiheit oder Regulierung Arbeitende angesichts von steigender Komplexität, voranschreitender Digitalisierung und einer Vervielfältigung der Optionen am Arbeitsmarkt für innovatives Verhalten bevorzugen – und wo Selbstbestimmung ihrer Ansicht nach an Grenzen stößt.
Ruf nach Freiheit: Arbeitnehmer wollen mehr Souverenität bei der Arbeitsgestaltung
Die empirische Befragung zeigt auf, dass zwei von drei Berufstätigen mehr Freiheit und Souveränität bei der Gestaltung ihrer Arbeit haben möchten.
Und nicht nur das: die breite Mehrheit wünscht sich nicht nur mehr Freiheit, sondern auch deutlich mehr Demokratie. So würden drei von vier der Befragten ihr Engagement erhöhen, wenn sie in ihrem Unternehmen über neue Produkte und Entwicklungen mitentscheiden dürften. 80 Prozent meinen, dass sich mit einer stärkeren Teilhabe an firmenrelevanten Entscheidungen die Produktivität ihres Unternehmens steigern würde.
Schlechte Führungskräfte am liebsten abwählen
Dieser empirische Befund wirft ein kritisches Licht auf Führung und Führungskräfte. Es ist daher nicht überraschend, dass 85 Prozent der Befragten schlechte Führungskräfte gerne abwählen würden. Und 70 Prozent der Berufstätigen begrüßen es, wenn sie diese nur auf Zeit wählen könnten. Aus Gründen, die uns bekannt vorkommen. Denn vier von zehn Berufstätigen finden, dass die Führungskräfte in ihrem Unternehmen Veränderungen blockieren und neue Ideen abprallen lassen. So viel hat sich demzufolge in Sachen Führung trotz anderslautender Führungsleitbilder noch nicht getan.
Individuelle Freiräume wichtiger als Handlungsspielraum
In Sachen Freiheit ist den befragten Berufstätigen ihr eigenes Hemd näher als die Unternehmensjacke: Individuelle Freiräume sind für sie deutlich wichtiger als struktureller Handlungsspielraum innerhalb ihrer Organisation. So erzielen die freie Wahl von Arbeitszeit und -ort, Vertrauen in die Mitarbeiter und Freiheit für den eigenen Stil stärkere Zustimmungswerte als flexible Organisationsstrukturen.
Neben der Einflussnahme auf ihre eigenen Arbeitsbedingungen erhoffen sich die Befragten vor allem eine Stärkung der Experimentierkultur in ihrem Unternehmen. Dies sehen sie als einen wichtigen Baustein an, um innovativer agieren zu können. Sie werde aber noch nicht in dem Maße gelebt, wie es aufgrund des hohen Innovationsdrucks notwendig sei.
Diskussion zur Studie: Freiheit oder Sicherheit?
Die Studie gibt detailliert Auskunft, welche Kriterien aus Perspektive der Mitarbeiter ein innovatives Arbeitsumfeld auszeichnen. Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Berufstätigen? Wieviel Freiheit oder auch Sicherheit sollte man als Arbeitgeber seinen Mitarbeitern gewähren? Welchen Rahmen schaffen Sie, damit Ihre Mitarbeiter möglichst produktiv arbeiten können? In den folgenden Wochen möchten wir online genau dazu mit Ihnen diskutieren.
Die Studie finden Sie hier zum Download