In einigen Branchen sind viele Stellen mittlerweile nur schwer zu besetzen. Das beginnt für viele Berufe schon bei den Ausbildungsstellen und reicht weiter in den Bereich qualifizierter Fach- und Führungskräfte. Je spezifischer die Position, desto schwerer wird es, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Viele Unternehmen versuchen sich daher am Markt als attraktiver Arbeitgeber mittels Employer-Branding-Maßnahmen zu positionieren. Gerne setzen die Unternehmen beim Recruiting dazu auch die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter ein.

Werden Corporate Influencern im Bereich Employer Branding eingesetzt, bietet dies für Unternehmen gleich mehrere Vorteile:

  • Stärkung der Arbeitgebermarke: Durch die authentische Kommunikation der Corporate Influencer kann die positive Unternehmenskultur nach außen getragen und bekannt gemacht werden.
  • Verbesserung der Glaubwürdigkeit: Wenn Mitarbeiter Gutes über ihr Unternehmen sagen, wird dies in der Öffentlichkeit glaubwürdiger wahrgenommen als eine offizielle Mitteilung eines Unternehmens.
  • Kostengünstige Kommunikation: Statt teurer Anzeigen-oder PR-Kampagnen lässt sich über Corporate Influencer direkt ein vertrauensvoller Zugang zur gewünschten Zielgruppe herstellen, der auch Interaktionen ermöglicht.
  • Effizienteres Recruiting: Da Corporate Influencern das Employer Branding verbessern, wird auch das Recruiting effizienter. Im Vergleich zu klassischen Recruiting-Maßnahmen gilt der Einsatz von Corporate Influencern als eine kostengünstige und wirksame Methode, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.
  • Stärkere Mitarbeiterbindung: Werden Mitarbeiter in die Unternehmens-Kommunikation eingebunden und aktiv am Aufbau eines positiven Employer Branding beteiligt, fühlen sie sich stärker wertgeschätzt – dies kann die Bindung an den Arbeitgeber erhöhen.
  • Vertrauensgewinn: Ein langfristiger Einsatz von Mitarbeitern als Corporate Influencer kann sich positiv auf das Betriebsklima auswirken und vertrauensvolle Beziehungen schaffen – sowohl zu Kunden, Bewerbern und auch zu den Stakeholdern innerhalb einer Firma.
 
Praxis-Beispiel

Markenbotschafter beim Otto-Konzern

Der Otto-Konzern bildet freiwillige Mitarbeiter als Markenbotschafter aus, damit sie als authentische Jobbotschafter für potenzielle neue Kollegen werben.Mit einem eigens aufgesetzten Corporate-Influencer-Programm ermutigt der Konzern seine Mitarbeiter, anderen Menschen Einblicke in die Unternehmenskultur zu gewähren und Otto als Arbeitgeber und Marke ein Gesicht zu geben. Die Mitarbeiter durchlaufen interne Seminare zum Thema Social Media-Kommunikation und erhalten Präsentationstrainings. Danach treten sie z. B. bei Recruiting-Events auf oder geben via Blog und Instagram Einblicke in ihren Arbeitsalltag, um potenzielle neue Mitarbeiter für Otto zu werben. Der Clou: Da die Mitarbeiter auf freiwilliger Basis werben, sind sie einerseits glaubwürdig und authentisch und können dank der Schulungen andererseits sehr professionell auftreten – eine gelungene Kombination für ihre PR-Zwecke.

Andere Firmen nutzen externe Influencer, um sich als Arbeitgeber-Marke zu positionieren. Auch Arbeitgeber-Bewertungsportale wie z. B. Kununu oder Glassdoor und Business-Netzwerke wie XING und LinkedIn sind für das Employer Branding wichtig. Während Unternehmen auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen keinen Einfluss nehmen können, ist es in den Businessnetzwerken möglich, sich als guter Arbeitgeber in Szene zu setzen. Externe Influencer können diese Anstrengungen unterstützen. Oft werden von der Personalabteilung Influencer-Kampagnen angestoßen, die vom Marketing als Kampagnen umgesetzt werden. Ziel dieser Bemühungen ist es, mit möglichst großer Reichweite und hoher Authentizität auf die Werte eines Unternehmens und seine Vorzüge als Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

 
Praxis-Beispiel

Mitarbeiter als Markenbotschafter

Beim Autovermieter Sixt agieren die eigenen Mitarbeiter als Markenbotschafter, sowohl in der realen Welt als auch in den sozialen Medien. Im Bildernetzwerk Instagram stellen sich Sixt-Kollegen aus unterschiedlichsten Arbeitsbereichen und Orten vor. Viele Mitarbeiter des Autovermieters kommunizieren gern im Social Web über Business-relevante Themen und sind sie auf diese Weise am Recruiting potenzieller Kollegen beteiligt. Mitunter werden offizielle Recruiting-Kampagnen auch mit privaten Freunden geteilt. Die postenden Mitarbeiter arbeiten stets in verschiedenen Abteilungen, wodurch automatisch eine Themenvielfalt sichergestellt ist.

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