Rz. 9
Der aktuelle Rentenwert (West/Ost) wird jeweils durch die aktuelle Rentenwertbestimmungsverordnung, die auf der Grundlage der Verordnungsermächtigungen der §§ 69, 255b zu erlassen wird, festgesetzt und ist in den Jahren 2009 ff. wie folgt erhöht worden:
- ab 1.7.2009 auf 27,20 EUR bzw. 24,13 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2009 v. 17.6.2009, BGBl. I S. 1335),
- ab 1.7.2010 hat sich der aktuelle Rentenwert nicht geändert (Rentenwertbestimmungsverordnung 2010 v. 25.6.2010, BGBl. I S. 816),
- ab 1.7.2011 auf 27,47 EUR bzw. 24,37 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2011 v. 6.6.2011, BGBl. I S. 1039),
- ab 1.7.2012 auf 28,07 EUR bzw. 24,92 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2012 v. 21.6.2012, BGBl. I S. 1389),
- ab 1.7.2013 auf 28,14 EUR bzw. 25,74 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2013 v. 12.6.2013, BGBl. I S. 1574),
- ab 1.7.2014 auf 28,61 EUR bzw. 26,39 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2014 v. 16.6.2014, BGBl. I S. 1389),
- ab 1.7.2015 auf 29,21 EUR bzw. 27,05 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2015 v. 12.6.2015, BGBl. I S. 965),
- ab 1.7.2016 auf 30,45 EUR bzw. 28,66 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2016 v. 20.6.2016, BGBl. I S. 1360).
- ab 1.7.2017 auf 31,03 EUR bzw. 29,69 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2017 v. 8.6.2017, BGBl. I S. 1522),
- ab 1.7.2018 auf 32,03 EUR bzw. 30,69 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2018 v. 12.6.2018, BGBl I S. 838),
- ab 1.7.2019 auf 33,05 EUR bzw. 31,89 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2019 v. 13.6.2019, BGBl. I S. 791),
- ab 1.7.2020 auf 34,19 EUR bzw. 33,23 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2020 v. 8.6.2020, BGBl. I S. 1220),
- ab 1.7.2021 auf 34,19 EUR bzw. 33,47 EUR (Rentenwertbestimmungsverordnung 2021 v. 31.5.2021 BGBl. I S. 1254),
- ab 1.7.2022 auf 36,02 EUR bzw. 35,52 EUR (Gesetz zur Rentenanpassung 2022 und zur Verbesserung von Leistungen für den Erwerbsminderungsrentenbestand – Rentenanpassungs- und Erwerbsminderungsrenten-Bestandsverbesserungsgesetz v. 28.6.2022, BGBl. I S. 975).
Rz. 9a
Der Rentenanpassungszeitpunkt zum jeweils 1.7. eines Jahres stellt keinen verfassungswidrigen Eingriff in das Eigentumsrecht nach Art. 14 GG dar. Der Erhöhungszeitpunkt erfolgt in zulässiger Weise mit 6-monatiger Verspätung, gemessen an den Jahresdurchschnittsverdiensten vom 1.1. bis zum 31.12. des Vorjahres, die der Rentenanpassung zugrunde liegen. Dies stellt jedenfalls keinen unzulässigen Eingriff in das Eigentumsrecht dar, da hierfür ein sachlicher Grund aufgrund der benötigten Zeit bei der Erhebung der statistischen Daten gegeben ist; das Statistische Bundesamt und die Deutsche Rentenversicherung Bund können regelmäßig die hierfür notwendigen Daten immer erst frühestens im März des jeweiligen Jahres vorlegen (vgl. LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil v. 29.2.2022, L 14 R 659/20; vgl. auch: BT-Drs. 17/6764 S. 21; durch Art. 4 des Vierten Gesetzes zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze v. 22.12.2011, BGBl. I S. 3057, hat der Gesetzgeber § 69 Abs. 1 geändert und aus Gründen der statistischen Erhebung den verordnungsrechtlichen Erlasszeitpunkt für die Werte – aktueller Rentenwert und Ausgleichsbedarf – vom 31.3. auf den 30.6. verschoben). Die Vorgabe des § 69 Abs. 1, wonach der aktuelle Rentenwert durch Verordnung bis zum 30.6. des jeweiligen Jahres zu bestimmen ist und anschließend die Renten gemäß § 65 zum 1.7. eines jeden Jahres angepasst werden, ergibt sich zwingend daher aus verfahrenstechnischen Gründen. Ein etwaiger Eingriff in das verfassungsrechtlich geschützte Recht des Eigentums nach Art. 14 GG ist daher gerechtfertigt (vgl. auch Komm. zu §§ 65, 68).
Rz. 9b
Die bisher bestimmten aktuellen Rentenwerte (Ost) seit dem 1.7.1990 sind auch unter "Aktueller Rentenwert" in der Spalte "neue Bundesländer" auf der Webseite der DRV aufgelistet (Stand: 27.4.2022); abrufbar im Internet: https://rvrecht.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/rvRecht/07_AktuelleWerte/A-C/awert_aktrtwt.html (zuletzt abgerufen am 31.7.2022).
Rz. 10
Vgl. im Einzelnen die Komm. zu § 255 a. Zur Anpassung der Renten, denen ein aktueller Rentenwert (West) zugrunde liegt, vgl. auch § 68.