Lernziel / Was soll es bringen?
Durch eine simple Simulation mit handgroßen Plastikbällen wird ein agiler Produktionsprozess in mehreren Zyklen durchgespielt. Sie lernen, was unter Begrifflichkeiten wie Scrum, Plannings oder Retrospektiven zu verstehen ist und sammeln erste Erfahrungen in selbstorganisierten Teams. Die Spieler lernen das Arbeiten in Sprints und Scrum Meetings sowie deren Nutzen. Die gängige Erfahrung ist, dass die Teams zu Beginn Schwierigkeiten haben, mehr als einige wenige Bälle durchzuschleusen. Nach den ersten Retrospektiven werden deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Dieser Lerneffekt kommt durch den Inspect-&-Adapt-Ansatz zustande, also durch das konsequente Überprüfen des Prozesses und das Adaptieren von Maßnahmen, die sich als gewinnbringend erwiesen haben.
Material
- Stoppuhr,
- Flipchart und Stifte,
- Mindestens 100 Bälle der gleichen Art, wie sie in einem Bällebad zu finden sind; es geht aber auch mit Tischtennisbällen.
- Eine Kiste, ein Eimer, in dem die Bälle gesammelt werden.
Gruppengröße
Mindestens sechs, maximal 50 Personen. Je mehr Spieler, desto besser; je größer die Gruppe, desto größer der Lerneffekt.
Dauer
Bis zu 45 Minuten.
Vorbereitung
Der Moderator erstellt auf dem Flipchart eine Tabelle mit den drei Kategorien:
Iteration (Wiederholung) |
Schätzung |
Done |
1 |
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2 |
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3 |
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4 |
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5 |
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So funktioniert es
Ein Spielleiter wird bestimmt. Er stoppt die wenigen Regeln und stoppt die Zeit.
- Hauptregel: Ein Ball muss durch das komplette Team hindurch. Jede und jeder muss den Ball pro Runde einmal in der Hand haben.
- Der Ball darf nicht wie beim Staffellauf dem anderen in die Hand gedrückt werden, sondern er muss dem andern zugeworfen werden.
- Der Ball darf nicht an die am nächsten stehende Person links oder rechts weitergegeben werden.
- Die Weitergabe an Mitspieler gegenüber ist erlaubt.
- Bälle, die auf den Boden fallen, bleiben liegen.
- Eine Runde dauert zwei Minuten; ideal sind fünf Wiederholungen (Iterationen).
- Nach jedem Durchgang berät die Gruppe in einer einminütigen Retrospektive, was in der nächsten Runde besser laufen muss.
- Vor jeder neuen Runde ist ein zweiminütiges Planning: Die Gruppe berät, wie sie die neue Runde organisiert. Und sie schätzt, wie viele Bälle sie in den folgenden zwei Minuten durchbringt.
- Vor der letzten von fünf Runden stellt sich die Gruppe ein ehrgeiziges Ziel: Der Rekord liegt bei 150 Bällen, schafft ihr das?
Motivation und Disziplin
- Das Spiel steht für fokussiertes Arbeiten nach dem Pull-Prinzip: Äußere Einflüsse müssen minimiert werden. Jeder Teilnehmer agiert eigenverantwortlich: Er gibt den Ball erst weiter, wenn der Nebenmann dafür bereit ist.
- Es ist eben nicht die Idee des Spiels, dass von außen Ziele gesetzt werden. Die Motivation besser zu werden, soll aus der Gruppe heraus entstehen.
- Disziplin, Disziplin, Disziplin! Die Zeit ist knapp bemessen, wenn zu lange diskutiert wird, geht das von der Spielzeit ab – und verschlechtert das Ergebnis.