Zusammenfassung
Kosten sind der in Geld bewertete Verzehr von Gütern und Dienstleistungen zum Zweck der betrieblichen Leistungserstellung und zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft.
Für die Betrachtung der Kosten gibt es unterschiedliche Perspektiven:
- Nach dem Verhältnis zum Aufwand unterscheidet man Grundkosten, Anderskosten und Zusatzkosten.
- Nach der Zuordnung zu einer betrieblichen Leistung unterscheidet man direkte Kosten (die direkt einer Leistung zugeordnet werden können) und indirekte Kosten, die über die Kostenstellenrechnung auf die Leistungen verrechnet werden.
In der Kostenerfassung werden die Kosten deshalb einer Kostenart und entweder einem Kostenträger oder einer Kostenstelle zugeordnet.
1 Sind Ausgaben immer auch Kosten?
Oft wird die Ausgabe von Geld gleichgesetzt mit den Kosten eines Unternehmens. Dies ist nicht richtig. Es gibt Ausgaben, die keine Kosten darstellen. So ist die Spende des Unternehmers an den Ortsverband einer politischen Partei nicht notwendig, um die betriebliche Leistung zu erbringen. Obwohl ein Geldfluss vom Unternehmen zu einem Dritten erfolgt, sind keine Kosten entstanden. Auf der anderen Seite muss auch der Verbrauch eines geschenkten Gutes, das also keine Ausgabe verursacht hat, bewertet werden.
2 Warum ist die Trennung zwischen Ausgaben und Kosten wichtig?
Die Höhe der Kosten eines Unternehmens ist die Grundlage für die Kalkulation der Preise. Um vergleichbar mit den Konkurrenten zu bleiben und entsprechend erfolgreich am Markt zu sein, können nur betriebsbedingte Verbräuche berücksichtigt werden.
Auch das Finanzamt erkennt bei der Gewinnermittlung nur solche Aufwendungen an, die im Zusammenhang mit der unternehmerischen Tätigkeit stehen. Andere mindern zwar den Kontostand, aber nicht den zu versteuernden Gewinn.
Insolvente Unternehmen müssen nicht unbedingt verlustbringende Unternehmen sein
Wird aus anderen Gründen als für die Herstellung von Gütern und Dienstleistungen Geld verwendet, z. B. für hohe Investitionen in nicht betriebsnotwendige Grundstücke, so kann die Zahlungsunfähigkeit eintreten, obwohl das Unternehmen mit Gewinn arbeitet. Die Liquidität hängt zwar mit dem Erfolg des Unternehmens zusammen, kann jedoch unabhängig davon schwanken.
3 Sind Aufwand und Kosten immer gleich?
Eine wichtige Trennung ist zwischen den in der Umgangssprache oft gleichwertig verwendeten Begriffen Kosten und Aufwand vorzunehmen. Es existiert ein großer Block von Aufwendungen, die keine Kosten sind. Dieser "neutrale Aufwand" bezeichnet den Verzehr von Gütern und Dienstleistungen, der zwar im Unternehmen angefallen ist, jedoch nichts mit der betrieblichen Aufgabe in der betrachteten Periode zu tun hat. Ein Beispiel dafür sind die Kosten für ein Wertpapierdepot, in dem das Unternehmen langfristig flüssige Mittel in Aktien angelegt hat. Diese Kosten sind nicht betriebsbedingt, wenn nicht gerade der Kauf und Verkauf von Aktien der Unternehmenszweck ist.
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Aufwand |
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Neutraler Aufwand |
Zweckaufwand |
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Grundkosten |
Anderskosten |
Zusatzkosten |
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Kalkulatorische Kosten |
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Kosten |
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3.1 Was ist neutraler Aufwand?
Die Aufwendungen, die keine Kosten darstellen, werden in der Literatur in drei Gruppen unterteilt:
1. Betriebsfremder Aufwand
Wenn keinerlei Bezug zur betrieblichen Leistung besteht, wird von betriebsfremdem Aufwand gesprochen. Darunter fällt z. B. eine Spende.
2. Außerordentlicher Aufwand
Außerordentlicher Aufwand wird zwar durch die betriebliche Leistungserstellung bedingt. Er ist jedoch in seiner Art außergewöhnlich. Die Einbeziehung in die Sachkosten würde ein verzerrtes Bild ergeben. Beispiele für den außerordentlichen Aufwand sind Verluste durch Diebstahl oder Sonderabschreibungen von Beteiligungen.
Außerordentliche Aufwendungen nicht in den Vergleich der Kostensituation vorangegangener Perioden einbeziehen
Der Vergleich der Kostensituation in Ihrem Unternehmen mit vorangegangenen Perioden darf die außerordentlichen Aufwendungen nicht einbeziehen. Der normale Geschäftsablauf wird eine Wiederholung dieser Aufwendungen nicht erwarten lassen. Das gilt im Übrigen auch für außerordentliche Erträge.
3. Bewertungsbedingter neutraler Aufwand
Eine weniger wichtige Rolle innerhalb der neutralen Aufwendungen spielt der bewertungsbedingte neutrale Aufwand. Hierbei handelt es sich dem Grunde nach um Kosten. Durch die Verrechnungsart entsprechen sie ihnen jedoch nicht. Ein Beispiel dafür sind Abschreibungen, die in der Bilanz höher sind als in der Kostenrechnung. Der Teil der Abschreibung, der in der Kostenrechnung behandelt wird, stellt Kosten dar. Der Teil, der darüber hinaus in der Bilanz, vielleicht aus steuerlichen Gründen, angesetzt wird, ist ein neutraler Aufwand.
Der neutrale Aufwand findet sich im Jahresabschluss nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung wieder. Er wird im neutralen Ergebnis dargestellt, wo er den neutralen Erträgen gegenübergestellt wird.
3.2 Wie setzt sich der Zweckaufwand zusammen?
Der Teil des Aufwandes, der nicht neutraler Aufwand ist, wird Zweckaufwand genannt. Er stellt den größten Teil der Kosten dar. Die Kosten selbst werden unterteilt in Grundkosten und kalkulatorische Kosten.
3.3 Grundkosten
Die Grundkosten sind die zweckgerichteten Aufwendun...