"Kunst-Token" sind Einträge in einer Blockchain, durch die der "Besitzer" dieses Token mit einem bestimmten digitalen Kunstwerk verbunden wird. Kryptokunst basiert also auf der Blockchain-Technologie. Es gibt verschiedene Blockchain-Modelle mit z.T. gravierenden Unterschieden hinsichtlich des Einsatzgebiets und der Funktionsweise. Für den Handel mit digitalen Kunstwerken hat sich derzeit die Blockchain "Ethereum" etabliert.
Im Grundsatz handelt es sich bei allen Blockchain-Modellen um ein verteiltes Register, bei dem jeder Block einen Datenbestand mit bestimmten Informationen beinhaltet und auf den vorherigen Block verweist. Sobald das Fassungsvermögen eines Blocks ausgeschöpft ist, werden die Daten in den nächsten Block geschrieben, so dass eine "Kette von Blöcken" entsteht. Dabei werden die Daten
- nicht geändert,
- sondern als neuer Datenblock an die bereits existierenden, fortlaufend nummerierten Datenblöcke angehängt.
Die Grundidee der Blockchain als eine Form der sog. Distributed-Ledger-Technologie besteht somit in
- einer unveränderbaren und
- vor Manipulationen gesicherten
Speicherung von Daten in verketteten Datenblöcken. Damit gelten Blockchains als eine besonders sichere, virtuelle Datenbankstruktur, weil sie in chronologischer Reihenfolge dezentral und im besten Fall fälschungssicher über Transaktionen und Rechtszuordnungen Buch führen. Die in den Blöcken gebündelten Transaktionen und auch ihre Ausführung werden durch sog. Smart Contract überwacht.
Schutz der Datenblöcke mit digitalem Fingerabdruck: Gegen Fälschungen, Veränderungen und Manipulationen werden die Datenblöcke mit einem digitalen Fingerabdruck, sog. Hash, geschützt, der aus einer einmaligen Buchstaben-Zahlen-Kombination, dem sog. Hashwert, besteht. Dieser Hashwert ist bei verschiedenen Datensätzen immer unterschiedlich. Hashing bezeichnet den Validierungsprozess der Blöcke. Beachten Sie: Typisch für das Hashverfahren ist, dass eine Änderung eines einzigen Eingangszeichens zu einem komplett neuen Hashwert führt.
Token sind dezentrale, Rechte abbildende Einträge auf einer Blockchain. Bei Token wird u.a. zwischen
- im Handel austauschbaren Token, sog. fungible token – wie z.B. der Kryptowährung "Bitcoin" – und
- einzigartigen, nicht austauschbaren, nicht weiter teilbaren und mit einer individuellen Wertbildung versehenen Non-fungible Token (NFT) unterschieden, die als Echtheitszertifikat für Krypto-Assets verwendet werden.
Diese NFT sind für Kryptokunst relevant. Der Prozess, durch den ein neuer NFT für ein Blockchain-Netzwerk erstellt wird, nennt sich Minting. Hierbei werden bestimmte Informationen, z.B. zum Inhaber oder eine Beschreibung und Titel des verknüpften Kunstwerks, in Form einer Code-Sequenz auf den Smart Contract geschrieben. Durch das Speichern des NFT auf der Blockchain wird es unmöglich, diese Informationen später zu ändern. Derzeit ist es beim Minting eines Kunst-NFT üblich, eine Verknüpfung zwischen dem NFT und dem digitalen Gut dadurch herzustellen, dass in den Smart Contract des NFT ein Link zu einem externen, digital abrufbaren Kunstwerk aufgenommen wird, wodurch das Kunstwerk off chain gespeichert wird. Diese Verlinkung kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Bevorzugt wird derzeit ein Verfahren, bei dem das digitale Kunstwerk, das mit einem NFT verknüpft ist, auf einem sog. Peer-to-Peer-Netzwerk, wie z.B. dem sog. InterPlanetary File System hochgeladen wird.