1. Schritt: Standortbilanz
Die Erstellung eines Flussmodells basiert zunächst auf einer Standortbilanz, die die Stoff- und Energieflüsse auf der Input- und Outputseite erfasst. Der Betrieb (Standort) wird noch als Blackbox behandelt. Stoffflussmodelle öffnen nun diese Blackbox und zeigen die Beziehungen zwischen Input- und Outputströmen auf. Wegen der hohen Komplexität betrieblicher Prozesse werden sich Stoffflussmodelle i. d. R. auf ausgewählte Flussläufe bzw. -segmente beschränken, die eine hohe Umweltbelastung verursachen. Die Grundstruktur derartiger Flussmodelle ergibt sich dann aus einer Erhebung und Analyse der Prozesse, die die Stoff- und Energieflüsse direkt beeinflussen.
2. Schritt: Monetäre Bewertung der Stoffflüsse
In einem zweiten Schritt werden die Stoffflüsse mit ihren Kosten bewertet, indem jedem Fluss der reine Materialwert inklusive der Materialnebenkosten zugerechnet wird. Auch für innerbetriebliche Flüsse werden die Kosten zugeordnet, ebenso wie für Flüsse, die das Unternehmen in Form von Abfall verlassen. Des Weiteren werden den Stoffflüssen die Bearbeitungskosten zugewiesen, die in den Mengenstellen bzw. als Prozesskosten entstehen. Die Kosten in den Mengenstellen werden durch die Aufrechterhaltung und den Betrieb der jeweiligen Mengenstelle verursacht – in erster Linie sind dies Personalkosten und Abschreibungen. Diese Bearbeitungskosten werden anhand von bestimmten Schlüsseln auf die von einer Mengenstelle ausgehenden Flüsse verteilt.
Zu guter Letzt werden den Flüssen, die das Unternehmen verlassen, die Entsorgungskosten zugewiesen; neben den direkten Entsorgungskosten (z. B. Gebühren) gehören dazu auch eventuelle Nebenkosten (z. B. Transportkosten).
Eine Flusskostenmatrix, die die Flusskosten anhand der Outputs differenziert, gibt einen strukturierten Überblick über die jeweiligen Kosten der Flüsse (s. Abb. 1).
Abb. 1: Flusskostenmatrix