Kim Louisa Dillenberger, Anne Kowalski
Unternehmen werden zunehmend daran gemessen und messen sich selbst daran, inwieweit sie die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung verfolgen. Angesichts steigenden Drucks vonseiten der Stakeholder und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Geschäftserfolg, sind Orientierung an nachhaltiger Entwicklung und eine Corporate Sustainable Responsibility zu strategisch bedeutsamen Aufgaben heutiger Unternehmenspolitik geworden. Gleichzeitig ist das Unternehmen so zu führen, dass es auf Dauer Bestand hat: Weder sein Finanzkapital bzw. sein Anlagekapital noch sein Human- und Sozialkapital oder sein Naturkapital dürfen sich daher ersatzlos aufzehren. Folglich geht es sowohl um eine langfristig erfolgreiche Geschäftsentwicklung als auch, damit einhergehend, um einen positiven Beitrag des Unternehmens zur zukunftsfähigen Entwicklung der Gesellschaft und der gesellschaftlichen Naturverhältnisse. Eine nachhaltige Unternehmensführung sollte daher darauf ausgerichtet sein, die Beiträge des Unternehmens zu sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekten systematisch zu optimieren. Nachhaltigkeit wird somit zum integralen Bestandteil des unternehmerischen Zielsystems.
Es ist eine Aufgabe des Managements, Nachhaltigkeit entsprechend im Unternehmen zu verankern und systematisch in internen Strukturen und Prozessen umzusetzen. Das Nachhaltigkeitsmanagement umfasst in der Regel auch die Aspekte der internen und externen Nachhaltigkeitskommunikation (z. B. in Form von Nachhaltigkeitsberichten).
Nachhaltigkeitscontrolling unterstützt das Nachhaltigkeitsmanagement bei der Verankerung der Nachhaltigkeitsaspekte in Prozessen und unterstützt mit Instrumenten- und Methodenkompetenz. Ähnlich dem klassischen Controlling, übernimmt das Nachhaltigkeitscontrolling die Aufgabe der Informations- und Rationalitätssicherung des Managements und unterstützt bei der Zielerreichung. Beiträge leistet es insbesondere bei der Strategiefindung und -planung, z. B. im Rahmen von Szenarien-Betrachtungen, bei der Definition und Operationalisierung strategischer Ziele und bei deren Überleitung und Integration in das unternehmerische Planungs- und Steuerungssystem. Das Nachhaltigkeitscontrolling umfasst dabei allerdings nicht ausschließlich die ökonomisch-finanzielle, sondern ebenso die ökologische und soziale Perspektive. Somit stellt es die konsequente Weiterentwicklung des klassischen Controllings dar, um eine Unternehmenssteuerung vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsherausforderungen zu ermöglichen.