3.3.3.3.2.1 Back-to-back-Finanzierung
Tz. 248
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Eine Bank gewährt der Kap-Ges ein Darlehen und der AE unterhält eine Einlage bei der Bank. Nach Verw-Auff (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Rn 21 und Schr des BMF v 15.07.2004, BStBl I 2004, 593, Rn 20) liegt ein Anwendungsfall des § 8a Abs 1 S 2 Alt 2 KStG idF des StandOG bzw idF des sog Korb II-Gesetzes/§ 8a Abs 1 S 3 Alt 2 KStG idF des UntStFG vor, wobei vor In-Kraft-Treten des sog Korb II-Gesetzes die Abtretung der Einlageforderung an die Bank nicht erforderlich ist. Wegen Einzelheiten s Tz 230 ff und 240 ff. Wegen der Frage, ob nach In-Kraft-Treten des sog Korb II-Gesetzes die Einlageforderung als Sicherheit dienen muss s Tz 243 ff.
3.3.3.3.2.2 Beherrschungsverträge
Tz. 249
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Beherrschungsverträge des AE mit der Kap-Ges begründen keine rechtlich durchsetzbaren Rückgriffsmöglichkeiten für den Darlehensgläubiger. Es fehlt an einem Anspruch des Dritten gegen den AE bzw gegen eine diesem nahe stehende Person. GlA s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn J 03-21) und Thomas/Meissner (BB 2004, 1888, 1989). AA s Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 89), der jedoch von einem Fall der sachlichen Unbilligkeit ausgeht.
3.3.3.3.2.3 Bürgschaften
Tz. 250
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Bürgschaften des AE oder einer diesem nahe stehenden Person für ein Darlehen eines Dritten an die Kap-Ges führen, da sie einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch für den Gläubiger begründen, zur Anwendung des § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG. Wegen der Beschränkung auf sog back-to-back-Finanzierungen s Tz 240 ff und 243 ff.
3.3.3.3.2.4 Garantieerklärungen
Tz. 251
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Garantieerklärungen iSd § 305 BGB aF, § 311 BGB nF begründen ein Rückgriffsrecht iSd § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Rn 21). Dies gilt uE auch dann, wenn nur die Zahlung der Vergütungen, dh nicht die Rückzahlung des FK garantiert ist (s Tz 243).
3.3.3.3.2.5 Gewinnabführungsverträge
Tz. 252
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Es gelten die Ausführungen in Tz 249 (s Tz 249) zu den Beherrschungsverträgen. GlA s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn J 03-21) und Thomas/Meissner (BB 2004, 1988, 1989). AA s Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 89). Besteht eine kstliche Organschaft, ergeben sich im Übrigen aus der Anwendung des § 8a KStG sowieso keine negativen stlichen Konsequenzen. Wegen Einzelheiten s Tz 268 und s Tz 272.
3.3.3.3.2.6 Haftungstatbestände
Tz. 253
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Die Haftung der Komplementäre einer GmbH & Co KG oder einer KGaA bzw der Gesellschafter einer OHG erfüllt uE ebenfalls den Tatbestand des Rückgriffs. GlA s Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 88). Die Haftung bei Pers-Ges ist wegen § 8a Abs 5 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes relevant. Hierzu s Tz 470 ff. Auch eine Haftung aus anderen Gründen begründet ein Rückgriffsrecht.
3.3.3.3.2.7 Kreditaufträge
Tz. 254
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Kreditaufträge führen zur Anwendung des § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG (s Prinz in H/H/R, § 8a KStG Rn 133). Ebenfalls hierzu s Tz 243 ff.
3.3.3.3.2.8 Patronatserklärungen
Tz. 255
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Die Fin-Verw (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Tz 21) fasst sowohl harte als auch weiche Patronatserklärungen unter den Anwendungsbereich des § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG. Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn 133) will den Anwendungsbereich des § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG auf harte Patronatserklärungen reduzieren. So auch s Janssen (RIW 1998, 312, 313) unter Hinweis auf ein zu § 1 AStG ergangenes Urt des FG Ba-Wü (s Urt des FG Ba-Wü v 26.09.1996, EFG 1997, 456). GlA s Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 88); Thomas/Meissner (BB 2004, 1988, 1989); Stadler/Elser (BB 2005, 1824, 1825) und Grotherr (DStZ 2005, 9, 11). Zur Patronatserklärung grundlegend s Jander/Hess (RIW 1995, 730). Dies entspr auch der Verw-Auff zu § 8a KStG idF des sog Korb II-Ges (s Tz 243). Ebenfalls hierzu s Tz 242. Wegen der Beschränkung auf sog back-to-back-Finanzierungen s Tz 240 ff.
3.3.3.3.2.9 Pfandrechte
Tz. 256
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Pfandrechte an beweglichen Sachen, Rechten und Immobilien begründen eine Rückgriffsmöglichkeit iSd § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alt 2 KStG, wenn die vom AE bzw von der nahe stehenden Person erbrachten Sicherheiten ausdrücklich für den der Kap-Ges gewährten Kredit verpfändet worden sind.
Besteht das Pfandrecht an den Anteilen an der FK-Nehmerin ist vom Wortlaut des Gesetzes her der Tatbestand des § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alternative 2 KStG erfüllt. Da wirtsch gesehen aber das eigene Vermögen der FK-Nehmerin als Sicherheit dient, ist uE § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 KStG teleologisch zu reduzieren und § 8a KStG nicht anzuwenden. GlA s Kreft (BB 2004, 1191, 1194) und Blumenberg/Lechner (BB 2004, 1765, 1767).
Wegen der Einschränkung auf Fälle der sog back-to-back-Finanzierung bei Anwendung des § 8a Abs 1 S 2 Alternative 2 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes s Tz 240 und 243.
3.3.3.3.2.10 Qualifiziert faktischer Konzern
Tz. 257
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Ein qualifiziert faktischer Konzern begründet ein Rückgriffsrecht iSd § 8a Abs 1 S 2 bzw S 3 Alternative 2 KStG (s Prinz in H/H/R, § 8a KStG Rn 133).
3.3.3.3.2.11 Schuldbeitritt
Tz. 258
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Ein Schuldbeitritt des AE oder der diesem nahe stehenden Person begründet auf Grund der gesamtschuldnerischen Haftun...
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