Alexandra Pung, Ewald Dötsch
Tz. 321
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
§ 8a Abs 2 S 2 KStG definiert das nach § 8a Abs 2 S 1 KStG als Ausgangsgröße für die Ermittlung des anteiligen EK des AE maßgebende EK der Kap-Ges als das in der H-Bil zum Schluss des vorangegangenen Wj ausgewiesene EK. Wegen des Abstellens auf den Schluss des vorangegangenen Wj s Tz 292 und 293. Wegen der Besonderheiten in Neugründungsfällen und bei Kap-Erhöhungen oder Kap-Herabsetzungen im lfd Wj s Tz 296 ff.
Nach dem Gesetzeswortlaut ist ausschließlich auf das EK lt H-Bil abzustellen. Dies gilt auch dann, wenn das in der St-Bil der Kap-Ges ausgewiesene EK in erheblichem Umfang von dem in der H-Bil ausgewiesenen EK abweicht. Dies kann sich zugunsten oder zuungunsten des Stpfl auswirken: Ist das EK lt H-Bil höher als das EK lt St-Bil (zB wegen der Aktivierung der Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs nach § 269 Abs 1 HGB), ist die Regelung für den Stpfl günstig. Ist das EK lt H-Bil niedriger als das EK lt St-Bil (zB wegen stlich nicht zulässiger Rückstellungen), wirkt sich die Regelung für den Stpfl ungünstig aus. Kritisch hierzu s Dörner (INF 1993, 409, 411 ff).
Das FK ist uE ebenfalls nach handelsrechtlichen, statt nach strechtlichen Vorschriften zu ermitteln. Wegen Einzelheiten s Tz 91 ff.
Nicht geklärt ist, wie vor In-Kraft-Treten des sog Korb II-Gesetzes das EK bei nicht nach dem HGB zur Buchführung verpflichteten Stpfl (zB doppelt ansässige Kap-Ges, die unter § 1 Abs 1 Nr 5 KStG fallen, s Tz 134 ) zu ermitteln ist, wenn diese keine H-Bil aufstellen. Dieses Problem dürfte aufgrund der tats Buchführung dieser Kap-Ges wohl eher theoretisch sein. Nach In-Kraft-Treten des sog Korb II-Gesetzes enthält § 8a Abs 2 S 5 KStG eine Regelung für diese Fälle (s Tz 290).
Frotscher (in F/M, § 8a KStG Rn 131) weist uE zutr darauf hin, dass es keine Rolle spielt, ob sich das EK aus inl oder ausl Vermögen zusammensetzt.
Tz. 322
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Maßgebend ist uE die festgestellte H-Bil. GlA s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn 151) und Kröner (in Ernst & Young, § 8a KStG Rn 188). Bil-Berichtigungen und Bil-Änderungen nach § 4 Abs 2 EStG sind, soweit sie sich auf die H-Bil auswirken, zu berücksichtigen.
Tz. 323
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Die Einzelaufzählung der EK-Positionen in § 8a Abs 2 S 2 KStG mit dem Verweis auf § 266 Abs 3 Abschn A und § 272 HGB ist nach der uE zutr Auff der Fin-Verw abschließend (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Tz 28). Dies hat zur Folge, dass nicht in der Aufzählung enthaltene Positionen, die in der H-Bil als EK behandelt werden (zB bestimmte Formen des Genussrechts-Kap (s Tz 105 und s Tz 329), Einlagen stiller Gesellschafter) das für § 8a KStG maßgebende EK nicht erhöhen. Die Folge davon ist, dass das EK iSd § 8a Abs 2 KStG zwar ausgehend von der H-Bil zu ermitteln ist, im Ergebnis aber nur eine Teilgröße des handelsbilanziellen EK ist. Wegen aA und weiterer Einzelheiten s Prinz (in H/H/R, § 8a KStG Rn 151) und Kröner (in Ernst & Young, § 8a KStG Rn 189).
Das handelsbilanzielle EK errechnet sich nach folgendem Schema:
Wegen der Kürzung des EK um Beteiligungs-Bw s Tz 340 ff. Wegen der Ersetzung des Anteils an Pers-Ges nach § 8a Abs 2 S 3 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes s Tz 354 ff. Zur Sonderregelung bei vorübergehenden Verlusten nach § 8a Abs 2 S 3 KStG idF des StandOG bzw idF des StSenkG; Abs 2 S 4 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes s Tz 361 ff. Zur Berücksichtigung von Sonderposten mit Rücklageanteil s Tz 350.
Zu dem EK gehört auch der statt des Jahresüberschusses ausgewiesene Bil-Gewinn, der die Entscheidung über die Verwendung des Jahresüberschusses berücksichtigt (s Schr des BMF v 15.12.1994, BStBl I 1995, 25, 176 Tz 32).
Tz. 324
Stand: EL 55 – ET: 10/2005
Die Ausführungen in Tz 321 ff (s Tz 321) gelten entspr für beschr stpfl Kap-Ges, die zur Erstellung einer H-Bil verpflichtet sind. Diese werden nach § 8a Abs 1 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes ebenfalls von der Regelung erfasst (s Tz 137).