Tz. 33

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

§ 4 Abs 3 HS 1 UmwStG regelt die Bemessungsgrundlage für Abschr bei der übernehmenden Pers-Ges oder natürlichen Person in den Fällen des § 7 Abs 4 S 1 und Abs 5 EStG, falls die WG in der Schluss-Bil der übertragenden Kö mit einem Zwischenwert oder dem gW angesetzt worden sind. § 4 Abs 3 HS 2 UmwStG regelt die Abschr-Bemessungsgrundlage in allen anderen Fällen, in denen ein höherer Wert als der Bw angesetzt worden ist.

 

Tz. 34

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

Die Abschr bemessen sich bei der Übernehmerin (s UmwSt-Erl 2011, Rn 04.10):

in den Fällen des § 7 Abs 4 S 1 und Abs 5 EStG nach der bisherigen Bemessungsgrundlage – vermehrt um den Unterschiedsbetrag zwischen dem Bw der Gebäude und dem Wert, mit dem die Kö die Gebäude in der stlichen Schluss-Bil angesetzt hat. Auf diese Bemessungsgrundlage ist der bisher geltende Prozentsatz weiter anzuwenden. Wird in den Fällen des § 7 Abs 4 S 1 EStG die volle Absetzung innerhalb der tats Nutzungsdauer nicht erreicht, kann die Abschr nach der Restnutzungsdauer der Gebäude bemessen werden, was zu einer Verlängerung der Abschr-Dauer führen kann (s R 7.4 Abs 3 EStR 2012; s H 7.3 "Nachträgliche AK oder HK" EStH 2014 und amtl Ges-Begr [s BT-Drs 12/6885, 17]). Ebenfalls hierzu s Hagemann/Jakob/Ropohl/Viebrock (NWB-Sonderheft 1/2007, 15) und s Trossen (FR 2006, 617, 622);
in allen anderen Fällen nach dem Bw – vermehrt um den Unterschiedsbetrag zwischen dem Bw der einzelnen WG und dem Wert, mit dem die Kö die WG in der stlichen Schluss-Bil angesetzt hat – und der Restnutzungsdauer der WG. Das gilt auch für übergehende erworbene immaterielle WG mit Ausnahme eines Geschäfts- oder Firmenwerts (hierzu s Tz 38).

Fraglich ist, ob wenn der angesetzte gW höher als der Tw ist, unmittelbar nach der Umwandlung bei der Übernehmerin eine Abschr auf den Tw zulässig ist. Unzulässig wäre eine Tw-Abschr, wenn der Ansatz mit dem gW mit einem Anschaffungsvorgang gleichgesetzt werden könnte. In diesem Fall würde die Tw-Vermutung gelten, so dass eine Abschr unmittelbar nach dem fiktiven Anschaffungsvorgang idR nicht zulässig wäre. Gegen diese Auff spricht, dass § 4 Abs 2 S 1 UmwStG uE die Rechtsfolgen eines Anschaffungsgeschäfts verdrängt (s Tz 21). GlA s Bohnhardt (in H/M, 4. Aufl, § 4 UmwStG Rn 173) und s Schnitter (in F/M, § 4 UmwStG Rn 118). Für diese Auslegung spricht uE die Tats, dass objektbezogene Kosten auch bei einer Umwandlung zu aktivieren sind (s Tz 47).

 

Tz. 35

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

Die Restnutzungsdauer der übergegangenen WG ist nach den Verhältnissen am stlichen Übertragungsstichtag neu zu schätzen (analog s § 23 Abs 3 UmwStG; s UmwSt-Erl 2011, Rn 04.10 und s Urt des BFH v 29.11.2007, BStBl II 2008, 407). GlA s Trossen (FR 2006, 617, 622), s Bohnhardt (in H/M, 4. Aufl, § 4 UmwStG Rn 170), s Schnitter (in F/M, § 4 UmwStG Rn 86 und 116), s Förster (in FS Schaumburg, OVS 2009, 629, 636), s van Lishaut (in R/ H/ vL, 2. Aufl, § 4 UmwStG Rn 72) und s Schmitt (in S/H/S, 6. Aufl, § 4 UmwStG Rn 60). Zu dem Urt des BFH v 29.11.2007 auch s Bünning (BB 2008, 720), s Kempermann (FR 2008, 774) und s Schimmele (GmbH-StB 2008, 131), die uE zutr davon ausgehen, dass die Urt-Grundsätze auch nach Inkrafttreten des SEStEG gelten. Die Schätzung der Restnutzungsdauer am stlichen Übertragungsstichtag geht davon aus, dass das WG zwar uU bereits abgeschrieben ist, jedoch noch einen "Nutzungswert" für die Übernehmerin hat (s R 7.4 Abs 3 EStR 2012).

Schmitt (in S/H/S, 6. Aufl, § 4 UmwStG Rn 88) weist zutr darauf hin, dass wenn man bei einem in der stlichen Schluss-Bil der Überträgerin auf einen Erinnerungswert abgeschrieben und bei der Übernehmerin aufgestockten WG nicht die Restnutzungsdauer neu schätzen bzw den AfA-Satz übertragen würde, im Wj der Umwandlung eine sofortige Abschr vorzunehmen wäre.

 

Tz. 36

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

Dötsch/van Lishaut/Wochinger (s DB 24/1998 Beil 7, 10) weisen darauf hin, dass die Regelungen im UmwSt-Erl auch für "aufgestockte"geringwertige WG iSd § 6 Abs 2 EStG gelten, da aufgrund der sonder-ges Regelung in § 4 Abs 2 S 1 UmwStG ein Anschaffungsvorgang nicht vorliegt (s Tz 21). Dh, dass eine Sofort-Abschr des Aufstockungsbetrags nicht in Betracht kommt. GlA s Schmitt (in S/H/S, 6. Aufl, § 4 UmwStG Rn 89) und s Schnitter (in F/M, § 4 UmwStG Rn 120).

 

Tz. 37

Stand: EL 85 – ET: 12/2015

vorläufig frei

 

Tz. 38

Stand: EL 104 – ET: 12/2021

Für die Abschr eines Geschäfts- oder Firmenwerts gilt nach Verw-Auff (s UmwSt-Erl 2011, Rn 04.10) Folgendes:

Ein von der übertragenden Kö entgeltlich erworbener und in ihrer Übertragungs-Bil ausgewiesener Geschäfts- oder Firmenwert ist von der übernehmenden Pers-Ges mit dem bei der übertragenden Kö bilanzierten Bw zu übernehmen. Die bisherige Abschr des Geschäfts- oder Firmenwerts ist von der Übernehmerin fortzuführen, wenn iR der Umwandlung Bw angesetzt worden sind.
Der Ansatz eines originären Geschäfts- oder Firmenwerts ergibt sich ggf in den Fällen, in denen die übergegangenen WG mit dem gW (s § 3 Abs 1 UmwStG) oder mit e...

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