Tz. 421

Stand: EL 86 – ET: 05/2016

Nach Tz 84 des Schr des BMF v 15.12.1994 (BStBl I 1995, 25, 176) setzt die Anwendung der Holdingregelung in § 8a Abs 4 S 1 KStG voraus, dass die MG mindestens zwei qualifizierte Beteiligungen an Kap-Ges hält. Hintergrund für diese strenge Verw-Auff ist, dass man ansonsten durch Gestaltungen die Regelung des § 8a Abs 1 KStG praktisch leer laufen lassen könnte. GlA s Wassermeyer (WP-HdU 2001, Band 1, Kap G Rn 577) und Holzaepfel/ Köplin (in Erle/Sauter, Heidelberger Komm zum KStG, 2003, § 8a KStG Rn 457 und in Erle/Sauter, Gesellschafter-Fremdfinanzierung, § 8a Rn 593). Ebenfalls hierzu s Kröner (in E & Y, § 8a KStG Rn 233), die wegen der Bezugnahme der Fin-Verw auf § 271 Abs 1 HGB zusammen mit der überwiegenden Auff im Schrifttum das Bestehen nur einer Kap-Beteiligung ausreichen lassen will. Auch Gosch (in Gosch, 1. Aufl, KStG, § 8a Rn 232) und Körner (IStR 2004, 217, 224) gehen davon aus, dass das Bestehen einer Beteiligung ausreichend ist. Ebenso s Urt des BFH v 18.08.2015 (BFH/NV 2016, 242).

Nach In-Kraft-Treten des StSenkG setzt eine wirksame kstliche Organschaft die wirtsch Eingliederung der OG in den OT nicht mehr voraus. Dh eine Holding mit nur einer Beteiligung kann kstlich OT sein. Dies hat zur Folge, dass eine MG mit nur einer Beteiligung zwar OT iSd § 14 KStG, nach Verw-Auff nicht hingegen Holdinggesellschaft iSd § 8a Abs 4 S 1 KStG sein kann.

Geht man davon aus, dass die Ersetzung der Pers-Ges-Beteiligung in § 8a Abs 2 S 3 KStG idF des sog Korb II-Gesetzes auch auf die Qualifikation als Holdinggesellschaft iSd § 8a Abs 4 S 1 KStG durchschlägt (s Tz 420), hat dies zur Folge, dass es ausreichend ist, wenn die Pers-Ges ihrerseits mind zwei Beteiligungen an einer Kap-Ges hält.

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