Tz. 311
Stand: EL 102 – ET: 06/2021
§ 8b Abs 5 KStG schlägt uE auf die GewSt durch, da der nach § 7 GewStG maßgebende Betrag um den Pauschalierungsbetrag erhöht ist. GlA s Herzig (DB 2003, 1459, 1467), s Herlinghaus (in R/H/N, § 8b KStG Rn 481), s Gosch (in Gosch, 4. Aufl, § 8b Rn 515), s Schnitger (in Sch/F, 2. Aufl, § 8b KStG Rn 625) und s Eilers/Schmidt (GmbHR 2003, 613, 636).
Dies hat bei Dividenden, die nicht unter die Hinzurechnungsvorschrift des § 8 Nr 5 GewStG fallen zur Folge, dass 95 % der Dividenden nicht im Gewerbeertrag enthalten sind. Bei den nach § 8b Abs 5 KStG nabzb BA iHv 5 % handelt es sich um stpfl Gewerbeertrag, da insoweit die Kürzungsvorschrift des § 9 Nr 2a oder 7 GewStG nicht greift. Es handelt sich nicht um Gewinnanteile iSd § 9 Nr 2a bzw 7 oder 8 GewStG, sondern um nabzb BA. Dies entspr auch der Auff des BFH (s Urt des BFH v 10.01.2007, BStBl II 2007, 585). AA s Wendt (FR 2006, 521) und s Starke (FR 2005, 681, 683). GlA s Gosch (in Gosch, 4. Aufl, § 8b Rn 517), s Schnitger (in Sch/F, 2. Aufl, § 8b KStG Rn 625) und s Salzmann (IStR 2006, 318, 319). IR des JStG 2007 hat der Ges-Geber durch § 9 Nr 2a S 4, Nr 7 S 3 und Nr 8 S 3 GewStG klargestellt, dass eine Kürzung der pauschalierten nabzb BA iHv 5 % gewstlich nicht in Betracht kommt. Die Regelung gilt auch für EHZ vor 2006 (s § 36 Abs 8 S 5, 2. HS GewStG idF des JStG 2007). UE zu Unrecht krit hierzu s Richter (BB 2007, 751).
Schiller (DB 2006, 1127, 1128) will aber § 8b Abs 5 KStG insoweit nicht bei der GewSt anwenden, als die Zinsen dem Gewerbeertrag nach § 8 Nr 1 GewStG hinzugerechnet werden. UE kommt eine Nichtanwendung des § 8b Abs 5 KStG auch in diesen Fällen nicht in Betracht, da § 8b Abs 5 KStG unabhängig davon anzuwenden ist, ob überhaupt BA vorliegen. Weiter gelten durch das BA-Abzugsverbot des § 8b Abs 5 KStG nicht nur die mit der Beteiligung zusammenhängenden Zinsaufwendungen, sondern auch alle anderen mit der Beteiligung zusammenhängenden BA als abgegolten. GlA s Gosch (in Gosch, 4. Aufl, § 8b Rn 517) und s Beckmann/Schanz (DB 2011, 954, 956). Denkbar wäre uE allenfalls eine Billigkeitsmaßnahme dergestalt, dass die Entgelte iSd § 8 Nr 1 GewStG um die nabzb BA iSd § 8b Abs 5 KStG gekürzt werden, wenn nachgewiesen ist, dass diese tats mit der Kap-Beteiligung zusammenhängen. GlA s Herlinghaus (in R/H/N, § 8b KStG Rn 482).
Fällt die Dividende hingegen unter die Hinzurechnungsvorschrift des § 8 Nr 5 GewStG werden die nach der Anwendung des § 8b Abs 5 KStG verbleibenden 95 % der Dividende dem Gewerbeertrag hinzugerechnet (s Tz 64). Die übrigen 5 % sind bereits in dem Gewerbeertrag nach § 7 GewStG enthalten. Die tats mit der Beteiligung zusammenhängenden Kosten bleiben – wie bei der KSt auch – abzb. GlA s Gosch (in Gosch, 4. Aufl, § 8b Rn 516) und s Herlinghaus (in R/H/N, § 8b KStG Rn 482).
Tz. 312
Stand: EL 102 – ET: 06/2021
Nicht anzuwenden ist § 8b Abs 5 KStG gem § 15 S 1 Nr 2 S 1 KStG bei OG (s Tz 319) und ggf bis zum VZ 2003 bei Pers-Ges (hierzu s Tz 331). Für diese Gesellschaften sind ab dem EHZ 2006 die eigenständigen gewstlichen Regelungen in § 9 Nr 2a S 3, Nr 7 S 2 und Nr 8 S 2 GewStG idF des JStG 2007 zu beachten. Danach mindern Aufwendungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit schachtelprivilegierten Gewinnanteilen stehen, den Kürzungsbetrag iSd § 9 Nr 2a, 7 und 8 GewStG; dies entspr einem Abzugsverbot, das technisch durch eine Verringerung der gewstlichen Kürzungsbeträge umgesetzt wird. Dabei umfasst der Kürzungsbetrag nach Auff von Schänzle/Birker (Ubg 2014, 635, 637) nicht die eigentlichen Beteiligungsaufwendungen (zB Refinanzierungskosten), sondern nur die mit dem Gewinnanteil zusammenhängenden Aufwendungen (zB Überweisungskosten). Hierfür spricht der Wortlaut des § 9 Nr 2a bzw 7 GewStG. Soweit entspr Beteiligungserträge vorliegen, unterbleibt eine Hinzurechnung dieser Aufwendungen nach § 8 Nr 1 GewStG.
Bis zum EHZ 2005 ist die günstigere BFH-Rspr (s Urt des BFH v 25.01.2006, BStBl II 2006, 844) zu beachten, wonach Beteiligungsaufwendungen den Kürzungsbetrag nach § 9 Nr 2a, Nr 7 oder Nr 8 GewStG nicht mindern. Ebenfalls hierzu s Schr des BMF v 10.11.2006 (BStBl I 2006, 715), s Herlinghaus (in R/H/N, § 8b KStG Rn 482) und s Dötsch/Pung (DB 2007, 11, 16).
Tz. 313
Stand: EL 107 – ET: 09/2022
Für den Bezug von gewstlichen Schachteldividenden in Organschaftsfällen gilt Folgendes:
Für nach dem 31.12.2016 (s § 36 Abs 2b GewStG) zufließende GA ist § 7a GewStG zu beachten, der durch das Gesetz zur Umsetzung der Änderungen der EU-Amtshilferichtlinie und von weiteren Maßnahmen gegen Gewinnkürzungen und -verlagerungen eingeführt worden ist. Die Regelung führt bei Kö als OT dazu, dass es zu einer Anwendung der pauschalen Kürzung nach § 8b Abs 5 KStG auf der Ebene der OG kommt. Ebenfalls hierzu s Haug (DStZ 2016, 850, 859), s Rupp (NWB 2016, 2930), s Merker (StStud 2017, 90, 97), s Höreth/Stelzer (DStZ 2017, 62, 66), s Ditz/Quilitzsch (DStR 2017, 281, 288), s Weiss (DK 2017, 174, 178) und s Hesse/Frieburg (GmbH-StB 2016, 271, 273).
Kol...