Die Organisation eines dualen Studiums kann anhand von 2 verschiedenen Zeitmodellen realisiert werden. Wie die Phasen genau verteilt sind, wird von den Unternehmen im Detail mit den Hochschulen ausgehandelt. Bei den Modellen handelt es sich also lediglich um die allgemein üblichen Arten. Sie sind nicht verbindlich und können abgewandelt werden. So existieren auch teilseparierte Modelle mit vorgeschalteter Berufsausbildung, Blended Learning Modelle und Fernlernmodelle. Knapp 80 % der Studiengänge sind aber in einem der nachfolgenden 2 Zeitmodelle organisiert.
3.1 Wochen- oder Rotationsmodell
Dieses Modell verbindet den theoretischen und praktischen Aspekt sehr zeitnah. So verbringen Studenten in diesem System 3 Tage in der Woche im Betrieb, die anderen 2/3 Tage dann in der Hochschule. Das Wochenmodell zeichnet sich also dadurch aus, dass beide Phasen im direkten Wechsel in jeder Woche vertreten sind. Durch die regelmäßige Anwesenheit der Studenten ist dieses Modell tendenziell besser geeignet für Stabsstellen oder Arbeiten, die problemlos für ein paar Tage liegen bleiben können.
3.2 Blockmodell
Hier wird das duale Studium in größere, meist 3-monatige Blöcke eingeteilt. So lernen die Studenten erst für 3 Monate in der Hochschule die theoretischen Inhalte, dann sind sie wieder 3 Monate im Betrieb und arbeiten. Das Blockmodell zeichnet sich dadurch aus, dass die theoretischen und praktischen Phasen länger andauern. Durch die längerfristige An- und Abwesenheit der Studenten im Betrieb eignet sich dieses Zeitmodell besonders für Studenten, die z. B. mit Projektarbeit betraut werden.
3.3 Studiendauer
Grundsätzlich kann, je nach Struktur, Inhalt und Aufbau, die Dauer eines dualen Studiums sehr stark variieren. So gibt es duale Studienangebote in der Erstausbildung mit Regelstudienzeiten von 6 bis 12 Semestern. Verallgemeinernd lässt sich aber sagen: Praxisintegrierende Studiengänge dauern in rund 80 % aller Fälle nur 6 oder 7 Semester und sind damit im Schnitt kürzer als ausbildungsintegrierende Studiengänge, die zu zwei Dritteln zwischen 7 und 9 Semester lang sind. Mehr als die Hälfte der praxisintegrierenden Studiengänge haben mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern die gleiche Studiendauer, wie die meisten regulären Vollzeit-Bachelor in vergleichbaren Studienrichtungen. Damit lässt sich festhalten, dass insbesondere diese Studienform, trotz regelmäßiger Praktika, keineswegs länger dauern muss, als ein reguläres Hochschulstudium ohne erhöhten Praxisbezug.