Dipl.-Kffr. Andrea Kämmler-Burrak, Dipl.-Kfm. Michael Kappes
Einordnung und Grundlagen der Steuerung
Cost-Center definieren sich, wie bereits dargestellt, durch einen nicht eindeutig messbaren Output. Die Eigenschaft des fehlenden Marktzugangs eines Cost-Centers folgt grundsätzlich aus der Unzulänglichkeit, den Output der Center-Leistungen zu messen. Aufgrund dessen können Cost-Center – im Gegensatz zu Service-Centern und Profitcentern – lediglich über Budgetvorgaben gesteuert werden. Ergänzend zu dem Budget sollten für das Cost-Center qualitative Anforderungen bezüglich der zu erbringenden Center-Leistungen definiert werden. So kann eine Fehlsteuerung vermieden werden, die daraus resultiert, dass das Center seine Budgetvorgaben auf Basis von Kürzungen in Bezug auf die Qualität erreicht.
Dimensionierung von Cost-Centern
Der Fokus der Cost-Center-Steuerung ist eher mittel- bis langfristig. Neben einer wirkungsvollen Ausrichtung geht es hier vor allem um eine zweckmäßige Dimensionierung des Cost-Centers. Die Entscheidung über die Dimensionierung kann z. B. auf Basis externer Vergleichswerte (Benchmarks) getroffen werden. Vor diesem Hintergrund lassen sich drei Typen von Cost-Centern unterscheiden:
- Cost-Center mit allgemeinen Aufgaben, wie z. B. Controlling oder Personal, können i. d. R. gut mit branchenübergreifenden Funktions-Benchmarks analysiert werden. Dabei kann auf Vergleichsgrößen wie die Anzahl der Funktions-Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamt-Mitarbeiteranzahl und den Anteil der Funktionskosten am Umsatz zurückgegriffen werden.
- Cost-Center mit branchenspezifischen Aufgaben, wie z. B. ein Center für Regulierungsmanagement bei einem Energieversorgungs-Unternehmen, werden auf Basis von Branchen-Benchmarks analysiert. Unter Umständen ist auch für Cost-Center mit generischen Aufgaben eine Fokussierung auf Branchen-Benchmarks sinnvoll, wenn die Dimensionierung der jeweiligen Center branchenspezifischen Erfordernissen entsprechen muss.
- Cost-Center mit unternehmensspezifischen Aufgaben ohne geeignete externe Vergleichsmöglichkeiten, wie z. B. eine Unternehmensbibliothek oder eine Ferienanlage, müssen auf Basis unternehmensspezifischer Überlegungen dimensioniert werden.
Ohne messbaren Output ist eine verursachungsgerechte Verrechnung der Cost-Center-Kosten nicht möglich und sollte daher prinzipiell unterbleiben. Allerdings kann es z. B. aus Gründen des Anreizes oder aus rechtlichen Gründen dennoch sinnvoll sein, die Kosten der Cost-Center per Umlage an andere Center zu verrechnen.