Digitaler Vertriebsweg
Ein Unternehmen der Gartengeräteindustrie rechnet bisher in 4 Profitcentern ab:
Profitcenter: Produktion und Technik
Hier werden die Produkte entwickelt und hergestellt. Die Beschaffungslogistik und die innerbetriebliche Logistik werden ebenfalls hier verrechnet. Es bestehen Leistungsbeziehungen zu allen anderen Profitcentern.
Profitcenter: Vertrieb Inland Handel
Alle Aktivitäten für den Vertriebsweg, der über Händler die Endverbraucher erreicht, werden hier abgerechnet. Hinzu kommt die Distribution der Produkte an die Händler im Inland. Es besteht eine Leistungsbeziehung zum Profitcenter Produktion und Technik.
Profitcenter: Vertrieb Inland OEM
Vom Vertriebsweg über den Handel wird im Inland der Vertriebsweg über Großabnehmer unterschieden, die mit eigenen Marken am Markt als Mitbewerber auftreten. Die Personen im Vertrieb sind andere, die Logistik ist vollkommen getrennt vom Handelsweg. Es besteht eine Leistungsbeziehung zum Profitcenter Produktion und Technik.
Profitcenter: Vertrieb Ausland
Der Export wird über einen eigenen Vertriebsbereich abgewickelt. Es besteht eine Leistungsbeziehung zum Profitcenter Produktion und Technik. Die Distribution wird auch hier über eigene Kanäle erledigt.
In den letzten Jahren ist der Verkauf der Produkte über digitale Wege stark gewachsen. Der eigene Internetshop bedient sowohl im Inland als auch im Ausland Endverbraucher, vorbei an den Händlern und Importeuren. Aber auch diese nutzen den Shop, selbstverständlich mit einer anderen Struktur, für Bestellungen und Kommunikation. Selbst die OEM-Kunden nutzen den digitalen Shop für ihre digitale Kommunikation mit dem Unternehmen. Die Kosten für den Onlineshop werden derzeit im Marketing verbucht und über Schlüssel an die 3 Profitcenter im Vertrieb verteilt.
Die Schlüssel für die Verteilung werden in jedem Jahr geändert, da es immer wieder Diskussionen über die realistische Zuordnung gibt. Gleichzeitig geht ein immer größerer Teil des Geschäftes den digitalen Vertriebsweg. Daher soll jetzt versucht werden, dem steigenden Gewicht des Shops durch die Schaffung einer Business Unit Rechnung zu tragen. Dabei werden direkte Verkäufe an Endverbraucher und kleine Händler ohne Betreuung aus den anderen Bereichen als Leistungen gutgeschrieben. Außerdem verkauft der neue Unternehmensbereich weitere Leistungen an die 3 anderen Business Units im Vertrieb. Diese nutzen die digitalen Strukturen des Onlineshops, um ihre eigenen Kunden und ihre eigenen Abläufe zu unterstützen.
Damit wird erreicht, dass der Onlineshop am agilen digitalen Markt schnell reagieren kann. Außerdem wird die Verrechnung zwischen den Business Units im Vertrieb vereinfacht und damit transparenter und akzeptabler.